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"Daddy!", rief er, als ich immer schneller wurde. Er bettelte sogar nach mehr. Etwas fester und härter, drang ich in ihn ein, bis ich mit einstimmen konnte und wir gemeinsam zum Höhepunkt kamen. "Mhmm..", hörte ich Luke unter mir wimmern, welcher atmete, als wäre er einen Marathon gelaufen. Erschöpft legte ich mich neben ihn, schloss kurz die Augen und merkte dann nur noch, wie sich der Blondschopf sofort an mich schmiegte. "Scheiße, ich liebe dich, Ashton."   

A S H T O N
Hastig sprintete ich mit Luke zum Kindergarten, da wir eine knappe Stunde zu spät waren. Das Kuscheln war Schuld, nicht wir. Voller Schuldgefühle kamen wir an der Tür an, welche ich nahezu aufriss und mich schwer atmend nach meinem Sohn umsah. Moment, mein Sohn? "Mister Hemmings!", rief die Erzieherin empört. "Sie wissen schon, dass Sie fast zwei Stunden zu spät sind?", ermahnte sie uns mit einem bösen Blick. "Zwei?", meldete sich Luke geschockt zu Wort. "Um zwei Uhr sollten Sie ihn abholen.", erwähnte sie nochmals. Ihre braunen, zerzausten Haaren standen ihr vom Kopf ab, obwohl sie zu einem Dutt gebunden waren. Mir kamen Zweifel auf, ob sie überhaupt mit Kindern umgehen konnte. "Nun sind wir aber hier. Wo ist Collin?", verteidigte ich uns und griff automatisch nach Lukes Hand. Sanft drückte er zu, was mich besser fühlen ließ. Schnell merkte ich, wie der Blick der jungen und wohl überforderten Erzieherin auf unsere Hände fiel. Ihr voll geschminktes Gesicht verzog sich. "Sie sind schwul?", fragte sie etwas geschockt. Das Blut schoss mir in die Wangen und ich hatte den Drang, die Erzieherin zu erwürgen. Doch dann fiel mir mein Betreuer Ben ein, der wie ein Vater für mich war, als ich meine eigenen Eltern umgebracht hatte. Ein Gefühlschaos breitete sich in mir aus, aber ich versuchte die Gefühle zu verdrängen und konzentrierte mich auf Luke, der etwas eingeschüchtert neben mir stand, weiterhin fest meine Hand hielt, als wäre es sein einziger Halt. "Lassen Sie uns durch.", knurrte ich und wollte an ihr vorbei, doch sie stellte sich in den Weg. "Ich glaube nicht, dass es ein guter Einfluss für die Kinder wäre, wenn Sie da jetzt zusammen reingehen." Mir platzte der Kragen. Langsam ließ ich Lukes Hand los und schubste die Erzieherin zu Boden. "Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was Sie da gerade von sich geben?!", schrie ich sie wütend an, als ich gerade meine Hand ausholte, doch Luke mich schnell zurückhielt. Er zog mich in seine liebevolle Umarmung, küsste mich auf die Wange. "Wenn du noch mehr Scheiße baust, sehe ich dich nie wieder. Reiß dich zusammen, Ash.", flüsterte er gegen meine Lippen. "I-ich hole die Polize-" - "Ash!", hörte ich eine helle Stimme vom Flur. Der kleine Blonde stand grinsend mit seinem Rucksack auf dem Rücken an der Tür seines Gruppenzimmers. Jetzt bemerkte ich, dass er ein selbst gemaltes Bild in seinen Händen hatte. Glücklich lief er zu uns, klammerte sich letzten Endes an mein Bein. "Hey, Kleiner.", lächelte ich sanft und wuschelte Collin durch sein Haar. Erleichtert nahm ich ihn auf meinen Arm, drückte ihn glücklich an mich. "Gehen Sie.", knurrte die Erzieherin, als sie sich aufrappelte. Mit einem bösen Blick betrachtete ich die Brünette, bevor Luke mich an die Hand nahm und aus dem Kindergarten zog. 

"Was hast du dir dabei gedacht?", fragte Luke mich mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit, Verwirrung und Wut. "Sie hat uns beleidigt, uns so blöd dargestellt.", rechtfertigte ich mich. "Aber da kannst du sie doch nicht einfach schubsen, Ashton!" Seufzend legte ich meinen Kopf in den Nacken, schloss meine Augen, als ich endlich auf dem weichen Sofa im Wohnzimmer saß. Luke ließ Collin in sein Zimmer, damit er dort mit seinen Autos spielen konnte. Das Bild, welches der Kleine gemalt hatte, hängte nun am Kühlschrank. Er hatte mich, Luke und ihn selbst gemalt. Glücklich und alle drei Händchen haltend. Ich mochte es, wie die Kinder dachten. So einfach. "Ash..", murmelte der Blondschopf etwas bedrückt und setzte sich zu mir. "Ich bin dir dankbar, dass du uns beschützt hast.", murmelte er und fuhr mir durchs Haar. Langsam sah ich zu ihm auf und seufzte leise. "Hab einfach Angst, dass du wieder gehen musst. Du bist ja nur hier, damit du aus dem Heim raus bist. Aus dem Gefängnis, so kann man es auch nennen. Und ich will dich nicht verlieren, verstehst du?" Langsam merkte ich, wie Lukes Augen anfingen zu glitzern. Sie sahen aus wie zerbrechliches Glas. "Hey, Kleiner..", sprach ich schuldbewusst und zog den Blonden an meine Brust, an der er sich sofort schmiegte. "Es gibt Gründe, warum ich in diesem Heim gelebt habe. An diesem Ort. Ich will dort auch nicht mehr zurück, aber ich lass es einfach nicht auf mir sitzen, wie sie mit uns gesprochen hat. Als wären wir Monster.", erinnerte ich mich zurück, was mich wieder sauer machte. "Ich will nicht, dass die Polizei später vor der Tür steht.", murmelte Luke und fuhr mit seinem Finger die Konturen meiner Brust auf meinem Shirt nach. "Was für Gründe?", fragte er auf einmal. Ich versteinerte mich ein wenig. Er sollte keinen schlechten Eindruck von mir haben. Okay, er würde es früher oder später sowieso erfahren, aber jetzt war kein guter Zeitpunkt dafür. Ich musste es ihm schließlich noch mit Calum sagen. Und mit Michael. Michael verwirrte mich. Wer sollte sonst der Vater gewesen sein? Müde legte ich meinen Kopf wieder in den Nacken, während ich Luke über den Rücken fuhr. "Erzähl ich dir wann anders.", kam es schlapp von mir. Auf einmal klingelte es an der Tür. 

Call me daddy {Lashton ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt