Ich ziehe die Decke bis Hals und kuschele mich hinein, es ist schön mal wieder in einem normalen weichen Bett zu schlafen. Doch irgendetwas, nein irgendjemand fehlt. Vorsichtig öffne ich die Augen und schaue mich in dem Zimmer um. Keine Spur von Jake. Ich pelle mich aus der Decke uns schleiche zur Tür, öffne sie langsam und trete in den Flur. Leise stolpere ich die Treppe hinunter in den hellen Eingangsbereich. Mit einem unwohlen Gefühl begebe ich mich durch eine offene Tür und stehe vor einem gedeckten Esstisch.
„Hey Krümel, gut geschlafen?“ Blitzschnell drehe ich meinen Kopf nach rechts und finde was ich gesucht habe.
„Ja.“ Antworte ich schüchtern und merke wie ich leicht rot werde. „Und du?“ Er fängt an zu grinsen und stellt ein Teller auf den Tisch.
„Ich auch. Wie süß rot du immer wirst.“ Er zieht einen Stuhl nach hinten: „Lust auf Frühstück? Du siehst halb verhungert aus.“ Sein Grinsen verschwindet und außer ein Nicken bekomme ich nicht aus mir raus. Jake setzt sich gegenüber von mir und fängt an sich ein Brötchen zu schmieren. Ich spiele nervös mit meinen Fingern und beobachte wie er eine Scheibe Salami nimmt und sie auf die eine Hälfte des Brötchens legt.
„Du darfst dir auch gerne was nehmen.“ Passend zu dem Augenblick fängt mein Magen an zu knurren und ein freches Grinsen breitet sich wieder auf seinem Gesicht aus. Mein Kopf wird knallrot, um davon abzulenken nehme ich mir eins der frischen Brötchen aus dem geflochtenen Korb und schneide es umständlich in zwei Hälften. Ich verschlinge mein Marmeladenbrötchen in Rekordzeit und auch das zweite Salamibötchen ist schnell verschwunden. Aber auch Jake scheint einen riesen Hunger zu haben, er ist gerade dabei sein drittes zu schmieren, als er die bislang herrschende Stille unterbricht.
„Warum sucht dich die Polizei eigentlich?“ Ich habe nicht vor zu antworten, stattdessen erstarre ich in meiner Haltung und senke bedrückt den Kopf. Nach kurzer Zeit hackt er weiter nach:
„Hast du Stress mit irgendjemand? Diesem komischen Idiot aus dem Schwimmbad oder so?“ Ich schüttele den Kopf.
„Mit deiner Familie?“ Keine Reaktion. Ich will ihn nicht anlügen, nicht noch einmal, er hat schon so viel für mich gemacht, so was hat er nicht verdient, andererseits will ich ihn auch nichts über meine Familie, mein ganzes Leben, erzählen. Er lässt nicht locker und ich spüre wie sein Blick mich durchbohrt.
„Krümel, sag mir was los ist, die Polizei sucht dich nicht ohne Grund.“ Wieder habe ich nicht vor zu antworten, er begreift anscheinend, dass ich darüber nicht reden möchte und versucht die Stimmung wieder zu lockern:
„Ich hätte nicht gedacht, dass du mal böses Mädchen spielst.“ Ich schaue in sein lächelndes Gesicht.
„Wirst du die Polizei rufen?“ Frage ich leise. Er überlegt kurz antwortet dann zögernd:
„Sollte ich sie rufen?“
„Nein.“ Es klingt verzweifelt.
„Warum?“
„Ist egal.“
„Warum soll ich die Polizei nicht rufen? Warum bist du von zu Hause weg gelaufen?“
„Ist egal, es geht dich nichts an.“ Antworte ich trocken, trotzdem habe ich Angst vor seiner Reaktion.
„Ich denke es ist besser ich bring dich zu ihnen, deine Eltern machen sich bestimmt Sorgen.“ Ich schüttele nur verächtlich den Kopf bereue es aber sofort.
„Wieso denkst du so über deine Eltern? Ich wette mit dir deine Mum ist krank vor Sorge.“ Er stockt kurz und redet dann leiser weiter: „Oder hast du keine Eltern mehr?“ Ich weiß es nicht, offiziell habe ich Eltern, aber eigentlich kann man sie nicht als richtige Eltern bezeichnen, es klingt einfach falsch.
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My world, your world
RomanceDas liebe unschuldige Mädchen, aus einer Gewalt und Drogenabhängigen Familie, trifft auf den reichen eingebildeten Jungen. Zwei Welten die aufeinander treffen. Zwei Welten die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch was passiert, wenn es der drau...