Kapitel 39

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„Tess!“ Jessy rennt nach Luft schnaufend zu mir. Sie ist genauso unsportlich wie ich. Bei dem Gedanken muss ich grinsen. „So jetzt erzähl mir alles!“ Fordert sie mich auf und wir gehen zusammen auf den Schulhof.

„Ich war gestern den ganzen Tag noch bei ihm. Du glaubst gar nicht wie froh ich war als ich ihn wieder lachen sehen konnte.“ Ich strahle sie an. Es war wirklich wie ein Traum, der wahr geworden ist, ihn aufrecht sitzend zu sehen, zu sehen wie er isst und trinkt, wie er lacht und in seinen Armen zu liegen. Aber der Grund warum ich wirklich grinse ist ein ganz anderer.

„Das freut mich wirklich für dich und was ist noch passiert?“ Irritiert schaue ich sie an.

„Was sollte noch passiert sein?“ Ungewollt fange ich an zu lachen und werde leicht rot. Schnell drehe ich meinen Kopf weg, sodass mir meine Locken vor mein Gesicht fallen. Plötzlich bleibt sie stehen.

„Okay dann frag ich anders.“ Jessy sieht mich mit einem zufriedenen breiten Lächeln an. „Wart ihr nur ein paar Minuten alleine oder war die ganze Zeit jemand dabei?“ Nein wir waren auch allein, denke ich, und das waren die schönsten Minuten von allen. „Wusste ich es doch!“ Triumphierend sieht sie mich an. „Habt ihr euch geküsst?“ Bei der Frage werde ich knallrot und gucke augenblicklich nach unten. „Also ja? So rot wie du wirst und so wie du die ganze Zeit lächelst seit ihr jetzt zusammen!“ Jessy schlingt die Arme um mich und erdrückt mich fast mit ihrer Umarmung.

„Ich glaub nicht.“ Verwirrt sieht sie mich an.

„Was glaubst du nicht?“ ich schlucke, bevor ich antworten kann.

„Das wir zusammen sind.“ Sie überlegt kurz.

„Habt ihr euch geküsst?“ Ich nicke und fange bei der Erinnerung wieder an zu lächeln. „Dann seit ihr auch zusammen du Dummerchen!“ Sind wir? Aber beim letzten Mal waren wir es auch nicht und das war doch das Gleiche oder?

„Ich glaub nicht.“ Wiederhole ich mich nur.

„Natürlich! Wenn man sich küsst ist man zusammen das ist immer so.“ Sie lacht leise.

„Wir haben uns schon mal geküsst.“ Gebe ich schüchtern zu. „Er meinte er weiß nicht ob er das kann, in einer Beziehung sein und so.“

„Wie ob er das kann?“ Fragt sie verwundert.

„Naja, er hatte vorher noch nie eine Beziehung.“

„Du doch auch nicht!“ Unterbricht sie mich.

„Ja aber, das ist halt komplizierter bei ihm.“ Stottere ich, auf meine Wortwahl geachtet, vor mich hin.

„Jetzt versteh ich gar nichts mehr.“

„Hast du schon mal von Jake Taylor gehört?“ Versuche ich es ihr vorsichtig zu erklären, da mir einfällt, dass ich nie viel über ihn geredet habe und noch nie seinen vollen Namen genannt habe.

„Du meinst diesen reichen eingebildeten Idioten, der meint er bekäme jedes Mädchen…“ Mitten im Satz stoppt sie, als ich vorsichtig nicke. „Oh.“

„Weißt du jetzt was ich mein?“ Zögernd sieht sie mich an.

„Bist du sicher, dass er es ernst meint?“ Ich nicke. Ja ich bin mir sicher. Seit gestern sind alle Zweifel weg, er hat gesagt, dass er mich liebt. Das sagt man doch nicht einfach so und er hat sich von meinem Vater verprügeln lassen.

„Ja bin ich. Erst dachte ich er meint es nicht so aber seit gestern bin ich mir ganz sicher.“

„Pass trotzdem auf okay?“ Ich merke, dass sie sich nicht sicher ist, aber sie weiß auch nicht was alles passiert ist.

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