Kapitel 21

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„Aufstehen, Frühstück.“ Weckt uns Mandy freundlich und schaltet das Licht an, worauf ich schnell meine Decke über den Kopf ziehe und die Augen zusammenkneife. Ich bleibe eine ganze Weile so liegen in der Hoffnung wieder einzuschlafen und erst gar nicht wieder aufzuwachen, nie wieder.

„Hey Tess wir müssen runter frühstücken, sonst bekommen wir nichts mehr.“ Alice rüttelt mich leicht. Ich brumme nur etwas Unverständliches zurück und zieh die Decke weiter hoch. „Okay. Ich sag Bescheid, dass du nichts möchtest, die Schule fängt um acht an. Du solltest pünktlich sein unsere liebe Frau Heimleiterin mag Schulschwänzer gar nicht.“ Alice verlässt den Raum. Was interessiert mich es was Frau Granz von mir hält? Soll sie doch denken was sie will. Ich bleib einfach hier liegen. Meine Augen fallen wieder zu und ich begebe mich langsam wieder in das Land der Träume ein, bis mich eine viel zu fröhliche Stimme wieder zurückholt:

„Na wer liegt denn hier noch faul im Bett?“ Ich ignoriere die mir bekannte Stimme und kneif die Augen fest zusammen. „Tess die Schule fängt in einer viertel Stunde an.“ Keiner meiner Muskeln bewegt sich. „Ich weiß wohl das du wach bist Kleine. Ich fand Schule auch schrecklich, trotzdem solltest du hin gehen.“ Verzweifelt versuche ich die Decke festzuhalten, die mir Liam gerade wegnehmen will, doch irgendwann schafft er es doch und ich drehe mich beleidigt zur Wand. Liam pickt mich in die Seite, worauf ich sofort zusammenzucke. Muss er das immer machen?! Immer wieder pickt er mich bis ich ihm einen wütenden Blick zuwerfe, er mich jedoch nur mit strahlenden Augen anlächelt.

„So und jetzt aufstehen junge Dame.“ Grübchen bilden sich auf seinen Wangen. Ich schüttele den Kopf und wollte mich gerade wieder zudecken und hinlegen, als Liam mir die Decke komplett wegnimmt und eine Hand auf meinen Rücken legt. Mit aller Kraft versuche ich seine Hand wegzuschlagen um mich wieder hinzulegen, doch er ist einfach zu stark. Warum müssen eigentlich alle stärker sein als ich? Ich gebe es auf und zieh meine Beine zu mir heran um meine Arme darum schlingen zu können.

„Stehst du jetzt auf?“ Langsam schüttele ich meinen Kopf. „Dann werde ich dich wohl tragen müssen.“ Verwirrt schaue ich ihn an. er ist bestimmt nicht schwach aber als so stark, dass er mich für längere Zeit tragen kann schätze ich ihn nicht unbedingt ein. Doch da zieht er mich auch schon aus dem Bett, eine Hand in meinen Kniekehlen, die andere unter meinen Armen. Frech grinsend schaut er mich an, von mir jedoch bekommt er nur wieder einen wütenden Blick. Er lässt mich runter und zeigt auf den Schrank.

„Du solltest dir vielleicht was anderes anziehen.“ Ich überlege kurz und such mir dann eine dunkle Jeans und ein rotes Top mit Wasserfallkragen raus. Liam steht neben mir und beobachtet mich zufrieden, beleidigt gucke ich ihn an, doch er regt sich keinen Zentimeter. „Wenn du willst das ich mich umzieh dann geh!“ Er lacht zufrieden und schließt die Tür hinter sich. Sollte ich mich jetzt einfach wieder ins Bett legen? Bedrückt komme ich zu den Entschluss, dass es eh nichts bringen würde, er würde mich höchstens wieder aus dem Bett tragen, also zieh ich schnell die Sachen an und öffne die Tür. Ein höchst zufriedener Liam empfängt mich dort:

„Das steht dir wirklich gut.“ Er zwinkert mir zu und geht auf die Treppe zu, ich bleibe einfach vor meiner Tür stehen und schaue ihm nach, bis er sich verwirrt umdreht: „Kommst du?“ Ich verschränke die Arme und lehne aus reinem Protest gegen die Tür. Er soll bloß nicht denken nur weil er hier einen auf Babysitter tut, wäre er gleich mein Chef und bestimmt was ich zu tun und zu lassen hab. Ich steh schon seit ich denken kann auf eigenen Beinen und bisher hat das immer ganz gut geklappt, warum also meinen ganzen Lebensstyl ändern? „Würdest du mir bitte verraten warum du jetzt nicht mitkommst? Frühstück hast du eh verpasst und der Unterricht fängt auch in zwei Minuten an.“ Er sieht echt süß aus wenn er verwirrt und verzweifelt ist, wie ein kleiner Hund den man ein Leckerli vor die Schnauze hält, er ihn aber nicht bekommt solange er den Befehl nicht ausgeführt hat und der Hund keine Ahnung hat was man von ihm will. Lilly der kleine Hund. Ich fange an frech zu grinsen und bekomm erst gar nicht mit das Liam immer weiter auf mich zu kommt, ich bin viel zu beschäftigt mir Liam als kleinen wuscheligen Hund vorzustellen, doch plötzlich bin ich wieder vollkommen in der Realität, als ich Liams Arm um meine Taille spüre und den anderen unter meinen Kniekehlen.

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