Kapitel 6

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Langsam öffne ich die Augen. Ein greller Sonnenstrahl sticht mir, durch einen kleinen Spalt der weißen Gardine direkt ins Gesicht, sodass ich mir die weiche Decke übers Gesicht ziehe. Ich Atme tief ein und nehme den mir bekannten Geruch auf und fahre auf plötzlich erschrocken hoch. Wo bin ich hier? Total verwirrt schaue ich mich in dem großen fremden Zimmer um. Der Boden ist mit hellem Laminat überzogen und auch die Wände sind in einem schönen hellen Grünton gestrichen. Vor dem großen Fenster steht ein Schreibtisch aus irgendeinem hellen Holz, davor steht ein schwarzer Lederstuhl. Auf dem Tisch befinden sich eine schwarze kleine Lampe und ein teures Notebook, mehr nicht. An der Wand direkt neben der Tür erkenne ich einen riesigen Kleiderschrank, der aus dem gleichen Holz besteht wie der Schreibtisch, das Bett worin ich immer noch benommen in einer Decke eingepackt sitze, das kleine Nachtschränkchen und das längliche Regal das genau gegenüber des Bettes steht und so einen brillanten Blick auf den gigantischen Flachbildfernseher bietet. An der Wand hängen Bilder von irgendwelchen Sportlern, die ich alle nicht kenne, wahrscheinlich weil ich nicht wirklich so sportbegeistert bin und mir nie irgendwelche Fußball, Basketball oder andere Spiele anschaue. An einer anderen Wand hängen Poster von irgendwelchen halbnackten Frauen, erschrocken und irritiert starr ich sie an. Wer hängt so etwas ins Schlafzimmer? Verzweifelt versuche ich mich zu erinnern was gestern Abend passiert ist, als ich durch ein leises Quietschen aus meinen Gedanken gerissen werde. Ich gucke direkt in das fröhliche Grinsen von Jake der zufrieden und mit einem Tablett in der Hand in der Tür steht, doch mein Blick bleibt nicht lange in seinem Gesicht, sondern wandert über seinen perfekten Körper. Nur in einer schwarzen Jogginghose gekleidet steht er immer noch grinsend in der Tür. Ich bewundre weiter sein Sixpack und die Muskeln seiner Oberarme. Seine Haut ist leicht braun gebrannt, nicht zu viel, sondern einfach perfekt. Ich dagegen kann mit meinem Kalkweisen Hautton nicht mithalten. Irgendwann kann ich meinen Blick von ihm losreisen und versuche nicht mehr auf seinen perfekten Körper zu starren.

„Guten Morgen Krümel“, Er schaut mich belustigt an. „Gut geschlafen?“ Ich versuche angestrengt meine Gedanken zu sortieren. Wie komme ich bitte schön in Jake Taylors Bett? Langsam aber sicher breitet sich Panik in mir aus. Er hatte offensichtlich nicht mit einer Antwort gerechnet, da er die Tür hinter sich schließt und auf mich zu stolziert kommt, mit dem frechen schiefen Lächeln, was mich immer wieder um den Verstand bringt, mitten in seinem perfekten Gesicht. Er setzt sich neben mich auf die Bettkante und stellt das Tablett auf das kleine Nachtischchen ab. Immer noch unfähig nur ein Wort zu sagen starre ich ihn an. Das darf nicht wahr sein, ich liege hier grade nicht wirklich in Jakes Bett und er hat mich auch nicht, als ich allem Anschein nach Bewusstlos war bis zu sich nach Hause getragen! Das ist nicht wahr, ganz sicher ist das hier nur ein Traum ein schrecklicher Alptraum aus dem ich jeden Moment erwache.

„Hast du Hunger Krümel?“ Endlich schaffe ich es meine Gedanken wenigstens ein wenig zu kontrollieren:

„Was… ähm also ich meine… Was ist passiert?“ Eigentlich sollte das nicht so verzweifelt, sondern selbstbewusst rüber kommen, vielleicht auch ein bisschen wütend, was fällt dem auch ein mich erst zu nerven, mir dann noch zu folgen und mich dann auch noch zu sich nach Hause zu nehmen? Doch stattdessen stammle ich irgendwas kaum verständliches vor mich her.

„Erinnerst du dich nicht?“, Fragt er mich mit seiner wunderschöne besorgte Stimme.

„Nein, also… ähm ich weiß nur das du mir gefolgt bist, nachdem ich die Flaschen weg gebracht hab.“

„Weißt du noch als wir zusammen in der dunklen Straßen standen? Deine Hände waren eiskalt.“ Er nimmt meine Hand, die sich krampfhaft an der Bettdecke festhält, fest in seine. Ich spüre seine Wärme und merke wie meine kleine zierliche Hand anfängt zu zittern. Besorgt schaut er mich an:

„Ist dir kalt?“

„Ein wenig, ich möchte aber gerne wissen, wie ich hier her komme.“ Ich versuche ihn selbstbewusst anzugucken, doch ich glaube ich komme eher eingeschüchtert und ängstlich rüber. Er drückt mich vorsichtig an sich und streichelt mir langsam über den Rücken. Mein Gesicht schmiege ich wie eine zufriedene Katze an seine Brust und sofort vergeht meine Wut und mir wird dank Jakes warmer Haut sofort wärmer.

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