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Nachdem sie das Pläne schmieden für Wichtigeres unterbrochen hatten, verabschiedete Taya sich von Felipe und ließ ihn schweren Herzens zurück. Sie hatte das Gefühl, dass sie sich durch ihren Streit und die Versöhnung nun nur noch nähergekommen waren.

Sie einigten sich darauf, sich in der folgenden Nacht wiederzutreffen. Taya hatte auch schon eine Idee, wohin sie ihn morgen bringen könnte.

An der Türe hielt Felipe sie noch einmal fest, beugte sich zu ihr herunter und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.

"Ich vermisse dich jetzt schon."

Taya wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, weil diese Worte so sehr ihr Herz erwärmten. Sie wollte nicht gehen. Nicht jetzt. Sie wollte bei Felipe bleiben, den Rest der Nacht und den Tag und am liebsten nie mehr gehen. Solche Gefühle waren völlig neu für Tayanara, aber es fühlte sich wunderbar an.

Nur zu gut wusste sie, dass sie trotz allem nicht bleiben konnte. Es würde auffallen und sie konnte Nairas Ungeduld schon spüren. Langsam ging die Sonne über den Baumkronen auf.

Mit einem letzten Kuss löste sie sich und huschte über den Platz bis zum Waldrand. Aber immer wieder drehte sie sich um, um noch einen Blick auf diesen unfassbar hübschen und liebenswerten Mann mit den wunderschönen Locken und der weißen Körperbedeckung zu werfen. Wie hatte sie das verdient?

»»»«««

"Warum hat das denn so lange gedauert?", fragte Naira, die noch auf ihrem Baum saß, während Taya die Umgebung absuchte, um ihre Freundin zu finden. Wenn Naira sich aber verstecken wollte, hatte Taya keine Chance, sie zu finden. Schon als Kinder hatte Naira beim Versteckspielen immer gewonnen. Durch ihre Frage hatte sie jedoch ihren Standpunkt preisgegeben, also drehte Taya sich um und blickte nach oben. Naira kletterte gerade auf den Boden.

"Na, wo warst du denn solange?", fragte Naira nochmal. Tayanara erinnerte sich an ihre letzte Tätigkeit, bevor sie gegangen war und ein großes Grinsen stahl sich in ihr Gesicht.

"In Ordnung. Ich will es lieber gar nicht wissen. Aber zieh dich doch wenigstens danach wieder richtig an." Mit beiden Händen griff Naira an Tayas Brusttuch und zog es zurecht. Taya hatte gar nicht gemerkt, dass es verrutscht war. Peinlich berührt zupfte sie es selber noch mal richtig.

"Also habt ihr euch vertragen?"

Taya nickte. Naira warf zufrieden ihre Hände in die Luft.

"Siehst du, ich habe es von Anfang an gesagt, dass er dir verzeiht. So wie du aussiehst, konnte er die Finger nicht vom dir lassen."

"Danke Naira. Wirklich, ohne dich hätte ich das wahrscheinlich nicht geschafft." Taya trat auf ihre Freundin zu und umarmte die kräftig.

"Habe ich gerne gemacht.", sagte Naira an Tayas Ohr.

Nachdem sie sich gelöst hatten, machten sie sich auf den Nachhauseweg, während Taya ihrer Freundin erzählte, welche Informationen Felipe gesammelt hatte und was sie jetzt machen konnten, um die Holzfäller zu stoppen. Doch für dieses Problem wusste auch Naira ausnahmsweise keine Lösung.

»»»«««

"Hey, du Schöne."

"Hallo." Tayanara errötete schon, bevor sie ganz bei ihm angelangt war. Er zog sie sofort in seine Armee und drückte sie an sich.

"Nachdem du gestern weg warst, habe ich kurz geglaubt, es wäre alles nur ein Traum gewesen."

"Nein, du träumst nicht. Ich bin froh, wieder bei dir zu sein."

"Ich auch. Hast du eine Idee, was wir heute machen könnten? Ich muss hier mal weg." Tatsächlich hatte sie eine Idee und sie freute sich schon sehr darauf, Felipe den besonderen Ort zu zeigen.

Amazona GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt