Kapitel 3

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Bella:

Als er das Haus verlassen hatte, rief ich sofort Blair an, ich brauchte jetzt jemanden mit dem ich über das alles reden konnte. "Hey Bella. Was ist los?" Fragte sie. "Hey. Kannst du vielleicht vorbei kommen?" "Na klar, bin gleich da." Und schon hatte sie aufgelegt.

Keine fünf Minuten später klingelte es an der Tür. Ich öffnete sie und umarmte Blair sofort. "Hey was ist los?" Wollte sie erneut wissen. Ich löste mich von ihr, schloss die Tür und zog sie mit auf die Couch. "Dylan war gerade hier. Er wollte wissen, warum ich mich so verändert habe. Aber ich konnte es ihm nicht sagen, ich konnte einfach nicht. Dabei hat er mit seinen Anschuldigungen so ins Schwarze getroffen. Er hat alles mitbekommen, einfach alles. Wie es in der Schule läuft, aber auch wie ich mich selbst geändert habe. Er weiß es alles." Blair nahm mich in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken. "Aber er weiß nicht warum du das alles machst und das ist doch die Hauptsache." "Aber er wird es raus finden, ich kenne ihn. Er wird nicht vorher Ruhe geben." Gebe ich leicht panisch von mir. "Jetzt beruhig dich erstmal, er wird es nicht raus finden, das verspreche ich dir. Und jetzt komm, wir müssen uns für die Party fertig machen." Überzeugt war ich von ihren Worten noch nicht. Dylan konnte sehr stur sein und ich glaubte nicht, dass er sich mit dem zu Frieden geben würde, was er wusste. Aber zusammen mussten Blair und ich wenigstens versuchen, die Wahrheit vor ihm zu verbergen. Schließlich durfte er sie nicht heraus finden. Ich schaute zu ihr auf und lächelte sie dankend an.
Dann liefen wir in mein Zimmer und ich setzte mich direkt vor meinen Schminktisch um die roten Flecken die ich im Gesicht hatte, zu überdecken. Blair suchte sich in der Zeit ein Kleid aus meinem Kleiderschrank. Nachdem die Flecken nicht mehr zu sehen waren, schminkte ich mir noch Smockyeyes und suchte mir ebenfalls mein Outfit raus. Es bestand aus einem schwarzen kurzen Kleid mit Rosen drauf und meinen geliebten schwarzen Highheels. Meine Haare ließ ich einfach offen über meinen Rücken fallen und fertig war ich. In der zwischen Zeit hatte sich Blair auch geschminkt und stand nun ebenfalls fertig neben mir. Also schnappten wir uns noch unsere Taschen und machten uns dann auf den Weg nach unten. Und warteten auf Dylan.

Dylan:

Das Haus war bereits rappel voll, die Musik auf voller Lautstärke und fast alle waren am tanzen. Die meisten schienen schon betrunken zu sein und fielen gegenseitig übereinander her. Es war eine normale Party, wie ich sie aus Amerika gewohnt war.
Als wir das Haus betraten, waren fast alle Blicke auf uns gerichtet. Das mich alle Mädchen anstarrten und mich mit ihren Augen bereits am ausziehen waren, störte mich kein bisschen und auch die Mädels liefen einfach unbeirrt weiter.
Ich lief ihnen hinterher, da sie sich anscheinend ganz gut auskannten. An einer improvisierten Bar blieben sie stehen und Bella drehte sich kurz darauf mit einem Bier in der Hand zu mir um. Das Bier drückte sie mir wortlos in die Hand und begab sich dann auf die Tanzfläche. Ich nahm einen großen Schluck und stellte es dann auf der Theke ab. Danach begab ich mich ebenfalls auf die Tanzfläche. Bella war bereits von einigen Jungs umzingelt und so blieb ich in einiger Entfernung stehen und fing ebenfalls an zu tanzen.
Kurz darauf tanzten mich mehrere Mädchen an, sie waren alle ähnlich angezogen wie Bella. Doch ihre Kleider saßen kürzer, wodurch sie um einiges billiger wirkten. Ich ließ sie einfach machen und tanzte eine Zeit lang mit mehreren. Nach einiger Zeit, setzte ich mich an die Bar und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich entdeckte Bella, die sehr viel tanzte und die Jungs dieses mal nicht abblitzen ließ, was ganz zu meinem Leidwesen war, wie ich feststellen musste. Sie war wie eine Schwester für mich, daher konnte ich in ihrer Nähe Jungs genauso wenig leiden, wie bei Kate auch. Ab und zu holte sie sich einen Drink, und je betrunkener sie wurde, desto mehr ließ sie die Jungs machen.
Ich merkte immer mehr das sie nicht mehr die kleine, schüchterne Bella war, sondern die Queen der Schule und ein Party Girl. Die zweite Tatsache gefiel mir jedoch weitaus weniger, da ich in Amerika genauso mit Mädchen umgegangen war, wie sie jetzt mit Jungs. Daher wusste ich auch genau, wie so ein Party Abend aus ging. Und das gefiel mir ganz und gar nicht. Allein die Vorstellung, dass Bella schon oft mit diesen Jungs nach einer Party im Bett gelandet war, ließ mich schlucken. Denn so war Bella eigentlich nicht und ich fragte mich immer mehr wie sie so werden konnte. Früher fand sie solche Mädchen fast schon abartig und heute war sie selber so.
Doch ich konnte nicht länger darüber nachdenken, denn Kevin, ausgerechnet Kevin, schien es gewaltig auf Bella abgesehen zu haben und ließ nicht mehr von ihr ab. Seine Hände lagen mittlerweile nicht mehr an ihrer Taille, sondern auf ihrem Hintern und wanderten langsam aber sicher unter ihr Kleid.
Ich bahnte mir einen Weg durch die tanzende Menge und zog Kevin von Bella weg. "Alta, was soll nen dasch?" Fragte er mich in seinem betrunkenen Zustand. "Lass die Finger von ihr!" Fauchte ich ihn an. "Du hascht mir nix zu sagen. Auscherdem ist sie nischt dein Eigentum." Also versuchte er mich weg zu drücken und wieder an Bella ran zu kommen. Dies gelang ihm jedoch nicht, da ich mich einfach zwischen die beiden stellte. "Lass sie in Ruhe hab ich gesagt!" "Dylan lass gut sein." Mischte sich jetzt auch Bella ein und legte mir eine Hand auf die Schulter. Doch daran dachte ich gar nicht erst. Ich schubste Kevin vor mir weg und nahm Bellas Hand. Mittlerweile hatte sich eine ganze Gruppe um uns versammelt und schaute uns gespannt zu. Doch als wir uns umdrehten und Anstalten machten zu gehen, wichen sie zur Seite und machten uns Platz. Weit kamen wir jedoch nicht, als ich plötzlich an meiner Schulter gepackt wurde und nach vorne gedreht wurde. Ich hatte die Situation noch nicht ganz erfasst, da hatte ich bereits eine Faust in meinem Gesicht. Rasend vor Wut und nicht darauf achtend, dass es eigentlich nur mein betrunkener Freund war, landete auch meine Faust kurz darauf zu erst in seinem Gesicht und anschließend nochmal in seinem Magen. Dann drehte ich mich um, packte mir eine geschockte Bella und zog sie nach draußen.
Erst jetzt realisierte ich die eigentliche Situation, als ich draußen an der frischen Luft ankam. Es war schon komisch, dass sich Kevin an sie ran gemacht hatte, schließlich wusste er genau, dass sie wie eine Schwester für mich war und wie ich auf Jungs in ihrer Nähe reagierte. Auch wenn er mein bester Freund war, durfte er sie nicht anfassen.
"Dylan lass mich los, ich will noch nicht gehn. Was sollte das überhaupt?" Bella war wohl aus ihrer Schockstarre erwacht und fing jetzt an mich anzubrüllen. "Kevin hat dich angebagert und das nicht gerade wenig." Sagte ich und versuchte dabei ruhig zu bleiben. "Na und, mich hat es nicht gestört." "Mich aber." "Du bist nicht mein Freund, also kann es dir doch egal sein." Sie hatte sich mittlerweile von mir los gerissen und schaute mich jetzt, mit vor der Brust verschränkten Armen an. "Ich bin zwar nicht dein Freund, aber so was wie dein Bruder, also ist es mir nicht egal." Versuchte ich es ihr zu erklären. "Warum machst du da so einen Aufstand drum? Bevor du zurück kamst war ich auch so, also wo ist der Unterschied?" "Der Unterschied ist, dass ich jetzt da bin und es verhindern kann." "Na toll." Sie warf ihre Arme in die Luft und setzte sich dann ins Auto und wir fuhren nach Hause.
Da sie ihren Schlüssel vergessen hatte, nahm ich sie mit zu mir. Im Haus war alles dunkel, da weder meine Eltern noch Kate zu Hause waren. "Was machen wir jetzt?" Wollte Bella etwas genervt von mir wissen. "Wie wäre es wenn wir einen Film gucken?" "Von mir aus, aber ich darf mir einen aussuchen!" Damit ging sie ins Wohnzimmer und suchte sich einen Film aus. Ich holte in der Zeit aus der Küche, zwei Bier und etwas zu Essen. Sie war zwar noch sauer auf mich, aber ich wusste das sich das schnell legen würde. Als ich ins Wohnzimmer ging und die Sachen abstellte, schaute sie mich mit einem undefinierbaren Blick an. "Komm mal her, das ist ja nicht mit anzusehen." Als ich sie verwirrt ansah, verdrehte sie ihre Augen, schnappte sich meine Hand und zog mich nach oben ins Badezimmer. "Hinsetzen!" Befahl sie mir dann und ich folgte ihrer Anweisung, immer noch ahnungslos was sie eigentlich wollte. Doch als sie sich mit Desinfektionsmittel und einem Pflaster wieder zu mir drehte, fiel mir mein Auge wieder ein, welches einen schönen Fausthieb von Kevin verpasst bekommen hatte. Also stellte sie sich vor mich und fing an mein Auge zu verarzten. "So fertig." "Danke." Murmelte ich und sie räumte die Sachen wieder weg. Dann gingen wir wieder nach unten ins Wohnzimmer und schalteten den Film ein.

Als der Film zu Ende war, war Bella bereits am schlafen. Also nahm ich sie im Brautstyle hoch und trug sie in mein Zimmer, dort legte ich sie auf meinem Bett ab. Dann zog ich mir etwas bequemes an und legte mich zu ihr.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt