Kapitel 26

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Mittlerweile war ich im 4. Monat schwanger und langsam aber sicher sah man eine Wölbung an meinem Bauch.
Die letzten Tage hatte ich noch recht viel Zeit in meinem Bett verbracht, da ich mich noch etwas erholen sollte. Doch heute hatte ich einen Termin beim Arzt und würde mein erstes richtiges Ultraschallbild bekommen.

Ich machte mich gerade fertig und zog mir eine enge, dunkel blaue Jeans mit einem schwarzen Oberteil an

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Ich machte mich gerade fertig und zog mir eine enge, dunkel blaue Jeans mit einem schwarzen Oberteil an. Dazu eine dunkel grüne Jacke. Noch passte ich in diese Hose, jedoch würde es wohl nicht mehr lange dauern, ehe ich es nicht mehr tun würde. Davor graute es mir schon. Doch noch wollte ich mir darüber keine Gedanken machen. Ich stieg in meinen Wagen und fuhr los.
Als ich in der Praxis ankam, meldete ich mich an und nahm dann Platz im Wartezimmer. Ich konzentrierte mich auf mein Handy. Es zeigte mir eine neue Nachricht an. Eine kleine Hoffnung keimte in mir auf. Doch die Nachricht war von Blair und nicht von Dylan. Es wäre ja auch zu schön gewesen.

Hey Süße
Treffen wir uns um
15 Uhr im Café?
:* Blair

Schnell bejahte ich ihre Frage und steckte mein Handy dann wieder weg.
Meine Gedanken schweiften wieder zu Dylan. Ich konnte mir sein plötzliches Verschwinden einfach nicht erklären. Als wir damals das letzte mal telefoniert hatten, hatte er mir gesagt, dass er sich auf mich freute und es kaum noch erwarten konnte wieder nach Hause zu kommen. Daher wirkte das ganze Verschwinden um ihn und seine Familie so sureal für mich. Es ergab einfach keinen Sinn. Innerlich hoffte ich, dass er sich bald bei mir melden würde. Doch mein Verstand sagte mir, dass es nicht so kommen würde und er mich wieder verlassen hätte. Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen und ließ meinen Blick stattdessen durch das Wartezimmer gleiten. Er blieb an einer Frau hängen, die mich skeptisch beäugte. Ihr schien meine leichte Wölbung aufgefallen zu sein und musterte mich jetzt genau. Daher war ich froh, als mein Name aufgerufen wurde und ich mich somit aus dem Wartezimmer flüchten konnte. "Guten Tag, Frau Anderson." Begrüßte die Ärztin mich und wies mir an, mich auf die Liege zu legen. Ich grüßte sie zurück und tat wie mir befohlen. Dann rieb sie mir eine kalte, klare Flüssigkeit auf den Bauch und fuhr mit dem Ultraschallgerät darüber. Neugierig schaute ich auf den kleinen Bildschirm neben meinem Kopf und stellte erstaunlich fest, dass ich bereits jetzt einige Umrisse des Kindes erkennen konnte. "Herzlichen Glückwunsch. Es wird ein Mädchen." Meine Augen wurden groß und es setzte sich ein riesiges Lächeln auf meinem Gesicht fest. Ich bekam das Bild ausgedruckt und durfte mir die Flüssigkeit wieder vom Bauch wischen. Danach erklärte sie mir noch einige Dinge und wir vereinbarten einen neuen Termin. Anschließend verließ ich die Praxis wieder und fuhr zu meinem Treffpunkt mit Blair.
Immer noch mit einem riesigen Lächeln, betrat ich das Café und steuerte auf eine winkend Blair zu. Ich nahm sie einmal in den Arm und setzte mich ihr dann gegenüber. "Was grinst du denn so?" Wollte sie von mir wissen. In dem Moment kam die Bedienung an unseren Tisch und wir gaben unsere Bestellung auf. Als sie fragend eine Augenbraue hoch zog, nahm ich das Ultraschallbild aus meiner Tasche und legte es ihr hin. Ihre Augen wurden groß,  genau wie meine eben, und sie betrachtete erfürchtig, dass kleine Wesen. "Es wird ein Mädchen." Sagte ich und sie fing an zu quicken. Ein paar Leute warfen uns verwunderte Blicke zu, doch das war mir in diesem Moment egal. Ich steckte das Bild wieder in meine Tasche und widmete mich meinem Stück Kuchen, welches so eben vor meiner Nase abgestellt worden war. "Ich freue mich ja so für dich. Endlich kann alles gut werden." Bei ihren letzten Worten, schwankte mein Lächeln ein wenig. "Es wäre besser, wenn Dylan das alles mitbekommen würde." Mitfühlend nahm Blair meine Hand und drückte diese einmal feste. "Wir schaffen das auch alleine." "Ich weiß. Ich finde es nur so schade, dass er diese Erfahrungen nicht sammeln kann und die Entwicklung seines Kindes nicht zu sehen bekommt." "Dann halte es fest." Ich sah sie fragend an. "Du glaubst doch, dass du ihn irgendwann wieder sehen wirst. Also mach Bilder von deiner Schwangerschaft, die du ihm vielleicht später irgendwann mal zeigen kannst."
Auf die Idee war ich noch gar nicht gekommen, doch ich fand sie sehr schön.
Wir unterhielten uns noch über Gott und die Welt. Sie erzählte mir zum Beispiel von unserem Abschlussball, den ich ja leider durch meinen Nervenzusammenbruch verpasst hatte. Es schien ein schöner Abend gewesen zu sein, doch ich war nicht traurig, dass ich ihn nicht erlebt hatte. Ich wollte meinen Abschluss immer mit Dylan feiern, doch dieser wäre nicht da gewesen. Also hätte es für mich keinen Unterschied gemacht.

Als ich Abends nach Hause kam, warteten meine Eltern bereits mit dem Essen auf mich. Schnell setzte ich mich zu ihnen und zeigte ihnen das Ultraschallbild. "Es wird ein Mädchen." Verkündete ich stolz und die Augen meiner Mutter fingen an zu leuchten. Anschließend berichtete ich ihnen von Blairs Idee mit den Bildern und bekam direkt eine Zustimmung von ihnen. Mein Vater war zwar vom Hintergedanken nicht begeistert, da Dylan bei ihm ein heikles Thema war. Jedoch fanden beide die Idee sehr schön, da es auch mir als Erinnerung dienen würde. Danach meldete sich mein Vater wieder zu Wort.
"Bella, ich habe morgen Abend ein geschäftliches Treffen und hätte gerne, dass du und deine Mutter mich begleiten." "Was für ein Treffen?" "Es geht um ein paar neue Kunden die wir erwerben möchten. Nur ein Essen in größerem Rahmen." Eigentlich hatte ich keine große Lust darauf, da ich mich den Blicken der Leute nicht aussetzen wollte. Viele sahen einen schräg an, nur weil man mit 18 schwanger war. Doch ich wollte meinem Vater den Gefallen tun, das war ich ihm schuldig. "Ok, ich komme mit."
Nach dem Essen lief ich in mein Zimmer. Ich war müde von dem anstrengenden Tag. Als ich mein Zimmer betrat, sah ich eine große Schachtel auf meinem Bett liegen.

 Als ich mein Zimmer betrat, sah ich eine große Schachtel auf meinem Bett liegen

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Neugierig lief ich auf diese zu und öffnete sie. Der Inhalt zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Meine Mum war ein Goldstück. Sie hatte mir für den morgigen Abend ein Kleid gekauft. Der obere Teil war schwarz-weiß gestreift, hatte lange Ärmel und eine kleine schwarze Schleife. Der untere Teil war ein komplett schwarzer Ballonrock. So konnte man meinen kleinen Babybauch nicht sehen. Meine Mum kannte mich einfach zu gut. Vorsichtig legte ich das Kleid wieder in die Schachtel und machte mich dann Bett fertig.

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