Zuerst war er geschockt, doch dann erwiderte er meinen Kuss. Die Gefühle in mir explodierten und nun wusste ich es mit Gewissheit. Aber auch Dylan schien es nicht anders zu gehen. Er zog mich näher zu sich und vertiefte den Kuss. Wir waren beide betrunken und doch waren die Gefühle echt. Dieser eine Kuss wurde langsam zu einer Knutscherei. So dass er mich irgendwann an der Hand nahm und hinter sich her die Treppe hoch zog. Dann stieß er eine Tür auf und schloss sie direkt wieder, als wir im Raum standen. Er drückte mich gegen die nun geschlossene Tür und unsere Knutscherei fing von vorne an. Dieses mal stoppte er jedoch nicht, sondern fuhr mit seinen Händen von meiner Taille zu meinem Hintern. Während ich sprang und meine Beine um seinen Körper schlang. Kurz danach flog sein T-Shirt zu Boden und auf etwas umständliche Art, folgte auch wenig später mein Kleid. Dann trug er mich zum Bett und ließ mich auf dieses fallen.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich höllische Kopfschmerzen und ein vollkommenes Blackout. Ich drehte mich auf den Rücken und tastete neben mir nach meinem Handy. Doch ich traf weder meinen Nachttisch, noch die eigentlich freie Seite meines Bettes. Statt dessen, tasteten meine Finger auf irgendjemandem herum. Ich riss meine Augen auf und saß kerzengerade im Bett. Vor lauter Schmerz stöhnte ich auf und ließ mich wieder nach hinten fallen. Das schien meinen Nebenmann zu wecken, da ich ein Grummeln von meiner linken Seite vernahm. Ich schielte zu der Person hinüber und hielt die Luft an. Ein verschlafener Dylan blickte mich genauso verwirrt an, wie ich mich fühlte. "Morgen." Nuschelte er. "Morgen." Gab ich immer noch verwirrt von mir. "Was ist gestern passiert?" Fragte ich ihn, in der Hoffnung etwas Ordnung, in mein inneres Chaos zu bekommen. "Ich hab keine Ahnung." Damit waren wir also schonmal zwei. Er setzte sich auf und strich sich einmal durch seine Haare, dann schlug er die Decke weg und erstarrte. Ich war genauso geschockt wie er und linste ebenfalls unter meine Decke. "Was zur Hölle." Das konnte doch nicht wahr sein. Wir konnten nicht miteinander geschlafen haben, das ging einfach nicht. "Weißt du wenigstens noch das ich mich bei dir entschuldigt habe und dir alles erklärt habe?" Langsam nickte ich. Ja daran konnte ich mich wirklich erinnern, zwar verschwommen, aber den Inhalt unseres Gespräches wusste ich noch. Schnell wickelte ich mir die Decke um und suchte dann meine Sachen zusammen. Anschließend lief ich ins angrenzende Bad und blickte erstmal in den Spiegel. Meine Schminke war verlaufen und ich sah aus wie ein Zombie. Schnell spritze ich mir Wasser ins Gesicht und versuchte etwas runter zu kommen. Dann zog ich mich an und ging wieder ins Zimmer. Dylan war ebenfalls angezogen und saß auf dem Bett. "Soll ich dich mit nach Hause nehmen?" Ich nickte und gemeinsam verließen wir das Haus. Auf der Fahrt schwiegen wir uns an und als wir angekommen waren, stürmte ich praktisch aus dem Auto und auf mein Haus zu. Mir war die Sache mehr als unangenehm und ich wollte einfach nur noch alleine sein. Schnell schloss ich die Tür auf und lief dann in mein Zimmer. Zuerst nahm ich eine ausgiebige Dusche, danach zog ich mir bequeme Kleidung an und kuschelte mich dann in mein Bett. Hatten wir wirklich miteinander geschlafen? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Jedoch war ich mir bewusst, das ich meine Gefühle bereits gestern Abend nicht mehr unterdrückt hatte und Dylan mehr als ein Freund für mich war. Ich war völlig überfordert also schnappte ich mir mein Handy und rief Blair an. "Endlich. Wo warst du gestern Abend auf einmal?" Begrüßte mich eine leicht aufgeregte Blair. "Ich glaube ich habe etwas dummes gemacht. Kannst du zu mir kommen?" Fragte ich sie mit einem flehen in meiner Stimme. "Na klar. Bin sofort da." Und schon hatte sie aufgelegt.
Fünf Minuten später klingelte es und kurz danach stand Blair in meinem Zimmer. "Was ist passiert?" "Ich glaube ich habe mit Dylan geschlafen." Ließ ich die Bombe direkt platzen. Blairs Augen weiteten sich und ihr Mund klappte auf. "Aber...aber..." Sie versuchte sich zu sammeln und fing nochmal an. "Aber euer Streit?" Mehr brachte sie nicht hervor. Sie ließ sich auf mein Bett plumpsen und sah mich verwirrt an. Also erzählte ich ihr von meinem Gespräch mit Dylan. Von seiner Entschuldigung und dem Grund warum er das getan hatte. Ihre Augen blieben groß und sie schüttelte nur fassungslos ihren Kopf. "Ja und du hattest Recht. Dylan ist mehr als ein Freund für mich." Gab ich kleinlaut zu und schluckte einmal. "Moment das muss ich erstmal verdauen." Sie schien alles noch mal in ihrem Kopf zu sortieren und sah mich dann an. "Und du glaubst das ihr, nachdem du dir bereits gestern Abend deine Gefühle eingestanden hast, miteinander geschlafen habt?" Ich nickte nur. "Wir sind heute morgen nackt nebeneinander aufgewacht. Was soll ich da denn bitte sonst denken?" "Und ihr wisst beide gar nichts mehr. Ihr habt ein völliges Blackout?" "Sieht so aus." "Oh man. Aber ihr habt euch wieder vertragen?" "Nach der Story musste ich ihm doch wieder verzeihen. Er hat es schließlich gemacht um mich zu schützen." Plötzlich klingelte es erneut an der Tür. Und wieder machten meine Eltern auf, sodass kurze Zeit später Dylan in meinem Zimmer stand. "Sorry ich wollte euch nicht stören." "Alles gut ich wollte eh gerade gehen." "Na dann." Blair verabschiedete sich kurz mit einer Umarmung und einem Augen zwinkern bei mir und verschwand dann aus meinem Zimmer. Zuerst war es still und keiner wagte es etwas zu sagen. Mir war das Geschehene immer noch peinlich und wusste daher nicht wie ich mit ihm umgehen sollte. Doch das Schweigen gefiel mir auch nicht. "Was gibt's?" Dylan seufzte und setzte sich neben mich. "Mein Dad hat mir eben erzählt, wann es nach Amerika geht. Eigentlich dachte ich, würde er bis nach meinem Abschluss warte. Aber anscheinend hat er es ziemlich eilig." Das war gar nicht gut. Ich war mir gerade über meine Gefühle bewusst geworden und nun sollte Dylan bereits in kurzer Zeit nicht mehr da sein? "Wann?" Fragte ich lediglich, da sich bereits jetzt ein Kloß in meinem Hals bildete. Er senkte den Blick und fuhr sich einmal durch die Haare. "Morgen."
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Hope
Teen FictionWas passiert, wenn zwei Menschen auseinander gerissen werden und sich irgendwann wieder gegenüber stehen? Mit dieser Situation werden Bella Anderson und Dylan Johnson konfrontiert. Als Kinder sind die beiden unzertrennlich und die besten Freunde. D...