Ich lag in meinem Krankenhaus Bett und hielt meine schlafende Tochter in den Armen. Sie war zwei Wochen zu früh gekommen, doch ihr ging es gut. Lächelnd schaute ich auf sie herab, als sie ihre kleinen Augen öffnete, die mich so sehr an Dylans erinnerten. Was würde ich nur dafür geben, dass er jetzt hier wäre. Bei mir.
Die Tür ging auf und meine Eltern betraten den Raum. Sie hatten ihr Geschäftsessen abbrechen müssen. Meine Mum trat mit glasigen Augen an mein Bett und betrachtete meinen kleinen Engel. Mein Dad stand hinter ihr und beobachtete das Ganze. "Herzlichen Glückwunsch, mein Mäuschen." Sagte sie und strich mir dabei liebevoll über die Wange. Ich lächelte die beiden an. Dann fing meine Kleine an zu weinen, sie schien Hunger zu haben. "Wir gehen dann mal wieder." Sagte meine Mum und wandte sich zur Tür. Mein Dad gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und schenkte mir ein Lächeln, dann verschwanden sie wieder aus meinem Zimmer. Sie hatten ebenfalls eine lange Nacht hinter sich und sollten ruhig nach Hause. Während ich die Kleine stillte, beobachtete ich sie aufmerksam. Sie war so unbeschreiblich hübsch und hatte sehr viel von ihrem Vater. Eine kleine Träne lief mir die Wange herunter. Ich vermisste ihn so sehr und wurde durch sie nur noch mehr an meinen Verlust erinnert. Doch noch mehr als der Verlust, schmerzte es zu wissen, dass Dylan von seiner kleinen Prinzessin gar nichts wusste. Außerdem hatte er weder die Schwangerschaft, noch die Geburt mitbekommen. Vielleicht würde er noch nicht mal sehen wie sie aufwächst. Wer wusste denn schon, wann ich ihn Wiedersehen würde.
Es klopfte an der Tür und Blair steckte ihren Kopf herein. "Dürfen wir rein kommen?" Ich war gerade mit stillen fertig, sodass ich ihr zunickte. Sie machte die Tür ganz auf und betrat dicht gefolgt von Kevin und Jack mein Zimmer. "Gott, ist die süß." Quitschte Blair und setzte sich auf meine Bett kante. "Darf ich Sie mal halten?" Ich legte ihr meinen Engel in den Arm und Blairs Augen fingen an zu leuchten. "Ich will auch so ein süßes, kleines Baby." Sagte sie und spielte gleichzeitig mit dem Kind in ihrem Arm. Ich sah zu Kevin, welchem jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war. Lachend, wandte ich mich wieder an Blair. "Du solltest erstmal dein Studium beenden, meine Liebe." Zustimmend nickte sie und konzentrierte sich weiter auf die kleine. Kevin atmete beruhigt wieder aus. "Wie geht es dir?" Meldete Jack sich zu Wort. Mein Blick huschte zu ihm. "Mir geht es gut, ich bin nur ein wenig müde." Dann lächelte ich ihn beschämt an. "Es tut mir leid, dass ich dich die Nacht so angemeckert habe." "Ach kein Problem. Bei den Schmerzen war das doch nicht verwunderlich." "Und danke, dass du so schnell reagiert hast." Er schenkte mir ein warmes Lächeln. Ich war wirklich froh, dass er gestern Abend so hartnäckig gewesen war und die Nacht bei mir geblieben war. Ich hätte nicht gewusst, was ich alleine gemacht hätte. "Wie heißt die kleine denn eigentlich?" Wollte Kevin wissen. "Sie heißt Hope." Sagte ich mit einem Lächeln auf meinen Lippen. "Sie schenkt mir neue Hoffnung, Dylan nicht aufzugeben." Zuerst herschte eine drückende Stille in meinem Zimmer, doch Jack löste sie schnell. "Ein schöner Name." Danach verabschiedeten sich die drei und ließen mich schlafen. Schließlich war ich noch erschöpft von der Geburt.Seit einer Woche war Hope nun schon auf der Welt und heute durften wir das Krankenhaus verlassen. Jack hatte mich abgeholt und nun standen wir auf der Veranda unseres Hauses. Ich schloss die Tür auf und betrat mein zu Hause. Da kam meine Mum schon in den Flur geeilt. "Da seid ihr ja schon." Sie zog mich in eine Umarmung und Jack nahm mir Hope ab. "Geht nur ins Wohnzimmer, der Kuchen ist gleich auch fertig." "Ich leg nur schnell Hope schlafen und bring meine Sachen hoch." Damit nahm ich Jack den Maxicosi wieder ab und lief die Treppe hoch. Er kam mir mit meiner Tasche hinterher, welche er dann in mein Zimmer brachte. Währenddessen lief ich in Hope's Zimmer, welches direkt neben meinem war. Als ich das Licht an machte, sprangen Blair und Kevin schreiend hinter den Möbeln hervor. "Willkommen zu Hause." Lachend stellte ich Hope ab und nahm die beiden in den Arm. "Habt ihr das Zimmer aufgebaut?" Fragte ich überrascht, nachdem ich es in Augenschein genommen hatte. "Wir haben es aufgebaut und Blair hat uns rum kommandiert." Ertönte hinter mir Jacks Stimme. "Das stimmt gar nicht ich hab dekoriert." Rechtfertigte sich Blair. Lachend zog ich alle nochmal in eine Umarmung. "Danke ihr drei." Da meldete sich Hope, welche ich dann auf den Arm nahm. Sie gähnte einmal und rieb sich mit ihrer kleinen Hand übers Auge. Damit verließen die anderen schonmal das Zimmer. Schnell machte ich Hope noch eine neue Windel und legte sie dann schlafen. Anschließend ging ich auch wieder runter und gesellte mich zu den anderen an den Kaffeetisch.
Wir plauderten ein wenig, bis die drei wieder gehen mussten. Dann half ich meiner Mum noch beim abräumen, als Hope sich auch schon wieder meldete. Also lief ich wieder nach oben und nahm sie aus ihrem Bettchen. Ich schaukelte sie ein wenig auf meinem Arm, doch sie wollte einfach nicht aufhören zu weinen. Also beschloss ich ein bisschen mit ihr spazieren zu gehen. Ich packte sie warm ein und legte sie dann in den Kinderwagen. Schnell zog ich mir selbst noch etwas wärmeres an.Einen schwarzen Rock mit dicken schwarzen Strümpfen, einen dunkel roten Strickpulli und meine schwarzen Stiefel. Dann machte ich mich auf den Weg in den Park. Die Bäume waren alle kahl, nur vereinzelt hingen noch Blätter an den Ästen. Mittlerweile wurde es von Tag zu Tag kälter, schließlich ging es auf Weihnachten zu.
Zum Glück hatte Hope aufgehört zu weinen, anscheinend gefiel ihr das Geschaukel durch den Kinderwagen. Als ich im Park angekommen war, setzte ich mich auf eine Bank und lauschte den leisen Klängen der Weihnachtsmusik, welche vom Weihnachtsmarkt bis hier zu hören waren. Dabei beobachtete ich die Kinder die lachend durch den Park liefen. Zwischendurch warf ich immer mal wieder einen Blick auf Hope, doch diese war wieder friedlich eingeschlafen. Also beschloss ich noch eine Weile sitzen zu bleiben.
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Hope
أدب المراهقينWas passiert, wenn zwei Menschen auseinander gerissen werden und sich irgendwann wieder gegenüber stehen? Mit dieser Situation werden Bella Anderson und Dylan Johnson konfrontiert. Als Kinder sind die beiden unzertrennlich und die besten Freunde. D...