Kapitel 16

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Die weitere Woche verlief ereignislos. Dylans und mein Verhältnis hatte sich nicht gebessert und Blair hatte mich durch die Woche geschliffen.
Nun stand ich vor meinem Spiegel und überprüfte nochmal mein Äußeres. Meine Augenringe waren abgedeckt und das Make up saß seit langem auch mal wieder so wie es sollte. Meine Haare hatte ich leicht gewellt und ansonsten offen. Ein letzter Blick in den Spiegel und ich verließ mein Zimmer. Unten angekommen, klingelte es auch schon und eine gutgelaunte Blair stand vor mir. Wenigstens konnte sie wieder lächeln. "Partytime, meine Süße!" Ich verdrehte nur die Augen und gemeinsam liefen wir zu ihrem Auto.
An der Partylocation angekommen, dröhnte die Musik bereits laut aus den Boxen und die Meute war bereits fleißig am tanzen. Ich wäre am liebsten jetzt schon wieder umgedreht und gegangen. Aber Blair packte mich am Arm und zog mich mit sich auf das Haus zu. Naja schlimmer konnte es ja nicht mehr werden. Augen zu und durch, dachte ich mir und betrat das Haus. Blair steuerte direkt auf die Bar zu und gab unsere Bestellung auf. Kurz darauf stand irgendein buntes Gemisch vor mir. Zuerst war ich skeptisch, doch dann stieß ich mit Blair an und nahm einen Schluck. Es schmeckte süß und den Alkohol schmeckte man fast gar nicht. Blair zog mich mit auf die Tanzfläche und eine Zeit lang tanzten wir. Doch lange hielt das nicht, da war Blair auch schon in den Fängen ihrendeines Jungen. Aber Moment mal, das war nicht irgendein Junge, das war Kevin. Die beiden gingen recht vertraut miteinander um, sodass ich mich fragte ob da etwas lief. Das musste ich Blair morgen unbedingt mal fragen. Da ich die zwei nicht stören wollte, schaute ich mich einmal in dem Raum um. Fataler Fehler. Mit die erste Person die ich ausmachen konnte, war kein geringerer als Dylan. Na super, es ging doch noch schlimmer. Schnell bahnte ich mir einen Weg zur Bar und exte eines dieser süßen Getränke. Irgendwie musste ich diesen Abend ja überstehen.
Bis jetzt war kaum Zeit vergangen und ich stand immer noch an der Bar und beobachtete die Menschen Menge. Ich war bereits leicht angetrunken und wollte an diesem Zustand auch nichts ändern. Auf einmal tippte mich jemand von hinten an und ich drehte mich um. Meine Augen wurden groß und ich dachte ich seh nicht richtig. Ein angetrunkenen Dylan stand vor mir und musterte mich. Mit einem Handzeichen signalisierte ich dem Barkeeper mir noch einen Drink zu machen. Dieser kam sofort und ich nahm einen großen Schluck, dann fragte ich: "Was gibt es?" "Ich muss mit dir reden." Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte. Zurst ignoriert er mich Tage lang und jetzt auf einnal will er mit mir reden? Er war betrunken, eindeutig, vielleicht kam daher der Sinneswandel. Schließlich sagt man immer so schön: Betrunkene sagen immer die Wahrheit. Da ich auch schon einiges intus hatte, schaute ich ihn fragend an und wartete auf das, was er zu sagen hatte. "Ich möchte mich bei dir für mein Verhalten entschuldigen." "Damit kommst du aber reichlich früh." Oh mein betrunkenes Ich, war eindeutig sauer auf Dylan. "Ich weiß und es tut mir leid. Aber eigentlich war das alles ganz anders." "Alles ganz anders. So so, dass ich nicht lache. Es war also nicht so, dass du mir nicht mehr vertraut hast und deswegen Jack von mir fern halten wolltest?" Er versuchte etwas zu sagen, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Und es war auch nicht so, dass du mich tagelang ignoriert hast oder mir hasserfüllte Blicke zugeworfen hast, als wäre alles meine Schuld gewesen?" "Doch so war es, aber..." "Siehst du. Dann erzähl mir nicht das alles anders war." Damit drehte ich mich um und ließ ihn einfach stehen. Doch sofort legte sich eine Hand um meinen Arm. "Bella warte, lass es mich doch bitte erklären." Flehte er mich an. "Lass mich los." "Nein." Er drehte mich ganz zu sich um und hielt meinen zweiten Arm auch noch fest. "Ich will es dir erklären." "Ich will es aber nicht hören." Und versuchte mich dabei aus seinem Griff zu befreien. Es war jedoch Zwecklos, denn er fing einfach an zu erzählen. "Wir kamen aus Amerika wieder und ich fand einen Zettel bei mir zu Hause vor, auf dem etwas sehr erschreckendes stand." "Was denn?" Fiel ich ihm ins Wort. Jetzt war meine Neugierde gepackt. "Dazu komm ich gleich."
Mittlerweile erschien er mir wieder ziemlich nüchtern und ich verfluchte mich innerlich selbst so viel getrunken zu haben. "Du weißt ja das mein Vater eine sehr große Firmenkette in den USA hat, nun ja, er scheint damit eine andere Firma verärgert zu haben. Da er ihnen Aufträge weg genommen hat." "Dylan was hat das mit mir zu tun?" Langsam wurde ich ungeduldig, wollte er es mir nun erklären oder nicht? "Du musst erst die Vorgeschichte kennen. Diese Firma möchte meinem Dad schaden und da sie denken, dass ich bereits mit zur Firma gehöre und Einfluss auf meinen Vater habe, haben sie mir gedroht."
Ich hatte mir gerade wieder mein Getränk zur Hand genommen, doch als ich das hörte, verschluckte ich mich erstmal. Ich fing an zu husten und versuchte wieder normal Luft zu bekommen. "Geht's?" Ich nickte und er fuhr fort. "Also, sie erpressen mich, damit ich auf meinen Vater einrede und sie ihre Aufträge wieder bekommen." Während er erzählte schaute ich ihn zwar mit großen Augen an, jedoch verstand ich den Zusammenhang noch immer nicht. "Womit erpressen sie dich denn?" Er schluckte einmal schwer. "Mit dir." Mit mir? Ich sah ihn fragend an. "Sie haben uns in Amerika geschehen und anscheinend auch beobachtet und dann ihre Schlüsse gezogen." Also hatte ich mir das Gefühl in New York beobachtet zu werden, doch nicht eingebildet. "Sie wissen das du mir alles bedeutest und haben mir gedroht, dich zu entführen, wenn ich meinen Vater nicht zur Vernunft bringe." Jetzt war ich wirklich sprachlos und brauchte erst mal einen weiteren Schluck um das zu verdauen. "Aber warum hast du mich so scheiße behandelt, wenn ich dir doch alles bedeute?" Dieses mal nahm er einen Schluck seines Getränks. "Du verstehst es nicht, oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe dich damit beschützt. Du warst sauer auf mich und hast dich von mir verngehalten, so musste ich nicht Gefahr laufen, das diese Typen dir etwas antun würden. Und ich habe dich mit diesen Blicken gestraft, damit es so aus sah, als ob ich dich nicht mehr mögen würde und du mir so mit auch nichts mehr bedeuten würdest. Damit warst du kein Druckmittel mehr um mich zu erpressen. Sie mussten sich etwas anderes einfallen lassen und du warst außer Gefahr." Jetzt war ich komplett baff. Er hatte mich so behandelt um mich zu beschützen? Jetzt ergab alles Sinn. Er hasste mich weder, noch wollte er freiwillig mit nach Amerika. Er wollte nur das Beste für mich. Meine nächste Aktion konnte man wohl dem Alkohol verdanken. Doch gleichzeitig wurde mir auch bewusst das Blair recht gehabt hatte, er war längst mehr als mein bester Freund. Und somit zog ich ihn zu mir runter und presste meine Lippen auf seine.

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