Inzwischen war Hope drei Monate alt und sah Dylan von Tag zu Tag ähnlicher. Sie hielt mich ganz schön auf Trab, aber für meinen kleinen Engel würde ich alles machen. Ich hatte noch immer nichts von Dylan oder Kate gehört und meine Hoffnung schwand langsam aber sicher dahin, schließlich waren sie bereits ein Jahr wie vom Erdboden verschluckt. Ich fand mich langsam damit ab, dass ich Dylan wohl so schnell nicht mehr sehen würde. Doch ich würde nie aufhören daran zu glauben, dass ich ihm irgendwann nochmal begegnen würde. Mein Leben ging weiter, doch ich würde ihn nie vergessen.
Heute war ein verregneter Tag, daher waren Hope und ich drinnen gefangen. Normalerweise würde ich nun mit ihr spazieren gehen, doch ich hatte keine Lust mich dem Regen auszusetzen. Daher saß ich im Wohnzimmer und schaute fern, während sie oben ihren Mittagsschlaf hielt. Meine Eltern waren beide arbeiten, so hatte ich das Haus wie jeden Tag für mich alleine. Als es an der Tür klingelte, erschrak ich. Weder Blair und Kevin, noch Jack hatten sich für heute angekündigt, da sie alle arbeiten oder an der Uni waren. Neugierig lief ich also zur Tür und öffnete diese. Doch ich traute meinen Augen kaum. Ich ließ meinen Blick von unten nach oben an der Person hoch wandern, nur um am Ende in Haselnuss farbende Augen zu blicken. "Oh mein Gott." Wisoerte ich. Als ich realiesierte, dass es sich wirklich um Dylan handelte, sprang ich ihm in seine Arme. Er fing mich auf und hob mich hoch, dabei sog er meinen Duft tief in sich auf. Ich schlang meine Beine um ihn und drückte ihn noch näher an mich. "Ich habe dich so vermisst." Nuschelte er in mein Haar. Mir liefen Tränen die Wange herunter, so glücklich war ich ihn endlich wieder zu haben. Als wir uns lösten und ich wieder Boden unter den Füßen hatte, zog ich ihn ins Haus und ins Wohnzimmer. Dort setzten wir uns auf die Couch und ich hielt die ganze Zeit seine Hand. Ich musste ihn einfach berühren, um mir sicher zu sein, dass er echt war. "Wo warst du?" Fragte ich dann nach einer endlos langen Zeit, in der wir uns nur angestarrt hatten. "Es tut mir so leid, Bella. Ich..." Er brach ab und entzog mir seine Hand. "Ich weiß gar nicht wie ich dir das erklären soll." Schnell nahm ich wieder seine Hand und drückte sie einmal kurz. "Erklär es mir. Egal was es ist, du kannst mir alles sagen." Er schluckte noch einmal, dann fing er an zu erzählen. "Es war ein Tag nachdem wir telefoniert hatten, ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen. Ich hatte gerade die Firma meines Vaters verlassen und war in der Tiefgarage auf dem Weg zu meinem Auto. Da wurde mir von hinten auf den Hinterkopf geschlagen. Ich war sofort ohnmächtig." Er machte eine kurze Pause und ich sah ihn erschrocken an. "Als ich wieder zu mir kam, saß ich gefesselt in einer Art Lagerhalle. Mit mir in einem Raum meine Mutter und Kate. Die Firma, die mir damals gedroht hatte, hatte uns entführt. Sie wollten meinen Vater mit uns erpressen. Worum es ging weiß ich bis heute nicht, aber ich vermute es ging um Geld. Mein Vater hatte sich damals an die Polizei gewandt, um uns da wieder raus zu bekommen. Es gelang der Polizei, jedoch musste mein Vater dafür mit seinem Leben bezahlen." Wieder brach er ab, um sich neu zu sammeln. Ich sah ihn einfach nur sprachlos an und konnte kaum glauben, was er mir da erzählte. "Da wir beobachtet hatten, wie sie meinen Vater erschossen, nahm die Polizei uns ins Zeugenschutzprogramm auf. Das ist auch der Grund warum ich mich bei dir nicht mehr melden konnte. Es durfte schließlich niemand erfahren wo wir uns aufhielten. Fast ein Jahr haben wir also in Schweden verbracht, bis die Polizei genug Beweise gegen diese Firma in der Hand hatte. Danach wurde alles in die Wege geleitet, damit wir wieder nach Deutschland konnten. Du glaubst gar nicht, wie schrecklich es mir ging. Ich hatte dir versprochen, dich nie wieder zu verlassen. Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht und möchte mir gar nicht ausmalen, wie es dir damit ergangen ist. Es tut mir alles so leid." Am Ende seiner Erzählung, liefen ihm Tränen über die Wange, welche ich ihm weg wischte. Dann nahm ich ihn in den Arm. "Es ist alles gut. Mir geht es gut. Nachdem Blair mir erzählt hatte, dass auch Liam nichts mehr von Kate gehört hatte, war ich davon überzeugt, dass etwas nicht stimmte. Daher habe ich dir keine Vorwürfe gemacht." Er nahm mich noch fester in den Arm. "Ich habe dich so vermisst." "Ich dich auch." Wir lösten uns und ich setzte mich auf seinen Schoß. So konnte ich meinen Kopf auf seiner Brust ablegen. "Wie ist es dir ergangen?" Er nahm sich eine Haarsträhne und fing an, sie um seinen Finger zu wickeln. "Vielleicht hat Kate dir ja von der eigentlichen Überraschungsparty erzählt, die wir für dich schmeißen wollten. Auf jeden Fall, bin ich damals in euer Haus gekommen um alles vorzubereiten. Da fiel mir auf das einige Sachen fehlten. Also schaute ich in euren Zimmern nach. Auch da fehlten die wichtigsten Sachen. Ich erlitt einen Nervenzusammenbruch und verbrachte zwei Wochen im Krankenhaus. Danach kam ich nach Hause und alle standen mir bei. Blair und Kevin, sowie Jack mit dem ich mich wieder vertragen habe. Sie haben mir bei allem geholfen und mich abgelenkt." Er zog mich näher an sich. "Es tut mir so leid." Ich strich ihm liebevoll über die Wange. "Das muss es nicht." Ich gab ihm einen Kuss. Dann löste ich mich von ihm und stand auf. "Warte kurz hier." Damit machte ich mich auf den Weg nach oben und nahm die schlafende Hope aus ihrem Bett. Mit ihr auf meinem Arm lief ich wieder nach unten. "Ich möchte dir gerne jemanden vorstellen." Sagte ich lächelnd zu Dylan, welcher sich darauf umdrehte und mich mit großen Augen musterte. Ich setzte mich wieder neben ihn. "Darf ich vorstellen? Deine Tochter." Sagte ich mit einem Lächeln. "Meine Tochter?" Fragte er mich ungläubig. Ich nickte und strich Hope über die Wange. "Als ich damals im Krankenhaus lag, habe ich erfahren, dass ich schwanger war." Sie schlug ihre Augen auf und fing an zu quängeln. "Sie hat deine Augen." Flüsterte ich Dylan zu. "Darf ich?" Dabei zeigte er auf die Kleine. Lächelnd nickte ich erneut und legte sie in seine Arme. Prompt war sie wieder ruhig und streckte ihre kleine Hand nach Dylan aus. Dieser fing an zu Lächeln und nahm ihre Hand. "Wie heißt sie denn?" "Hope." Er sah einmal zu mir auf und gab mir einen Kuss. Wie sehr ich seine Lippen nur vermisst hatte. "Sie ist so wunderschön, wie ihre Mutter." Lächelnd lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und gemeinsam sahen wir auf unsere Tochter herab, die friedlich in Dylans Armen lag."Bella, wir sind wieder zu Hause." Rief meine Mum durchs Haus und ich hörte sie in der Küche rascheln. Dann kam sie ins Wohnzimmer und blieb wie angewurzelt stehen. "Dylan?" Fragte sie verblüfft. "Hallo Mrs. Anderson." "Ich glaube es ja nicht." Sie kam auf uns zu geeilt und nahm Dylan in den Arm. "John guck nur wer wieder hier ist." Rief sie dann durchs Haus, worauf wenig später auch mein Vater im Türrahmen auftauchte. Er staunte nicht schlecht, als er Dylan erblickte. "Mein Junge, wie geht es dir? Was ist denn überhaupt passiert?" Überhäufte meine Mum ihn mit Fragen. Also begann Dylan die Geschichte nochmal zu erzählen. Meine Eltern waren genauso überrascht und bestürzt wie ich. Nachdem Dylan geendet hatte, sprang meine Mum auch schon auf. "Komm John, wir müssen zu Caro." Damit lief sie zurück in den Flur. Mein Dad erhob sich ebenfalls. "Ach Dad." Er drehte sich wieder um und schaute mich fragend an. "Könnt ihr heute Abend vielleicht auf Hope aufpassen?" "Sicher, wir nehmen sie einfach mit zu Caro. Sie wird sich auch freuen ihre Enkelin kennen zu lernen." "Danke." Schnell sprang ich auf und sammelte ein paar Sachen zusammen, diese packte ich dann in eine Tasche und drückte meinem Vater diese in die Hand. Dann nahm ich Dylan, Hope ab und legte sie in ihren Maxicosi. Welchen ich in die andere Hand meines Vaters drückte. "Viel Spaß euch." Wünschte mein Dad uns noch, bevor er aus der Tür verschwand. Ich schloss hinter ihm die Tür und drehte mich dann wieder um. Hinter mir stand Dylan und kam mir lächelnd näher. Dann küsste er mich und hob mich dabei hoch.
Als wir uns wieder lösten, sagte ich: "Ich muss mich noch fertig machen." "Aber lass mich nicht zu lang warten." Ich stieg die Treppe hoch, doch drehte ich mich nochmal um. "Wohin gehen wir überhaupt?" "Lass dich überraschen." Damit stieg ich auch die letzten Stufen noch hoch und nahm dann eine schnelle Dusche.Anschließend schminkte ich mich dezent und machte mir leichte Wellen in meine Haare. Dann suchte ich mir etwas passendes zum anziehen. Es sollte etwas besonderes sein. Schließlich gab es auch einen besonderen Anlass. Ich suchte in meinem Kleiderschrank, bis ich schließlich ein Kleid fand, welches ich mir mal gekauft hatte, es aber noch nie getragen hatte, da es immer zu schick war. Doch für heute war es perfekt. Es war weiß und mit spitze überzogen. Das Oberteil war trägerlos und hatte einen Herzausschnitt. Unter der Brust, saß ein Band, welches mit glitzernden Steinen verziert war. Danach fiel es einfach nach unten. Dazu nahm ich mir etwas längere Ohrringe, mein Perlenarmband und hohe Schuhe. Fertig ging ich nach unten, wo Dylan bereits auf mich wartete. "Du siehst umwerfend aus." Er gab mir einen Kuss und führte mich dann zu seinem Auto.
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Hope
Teen FictionWas passiert, wenn zwei Menschen auseinander gerissen werden und sich irgendwann wieder gegenüber stehen? Mit dieser Situation werden Bella Anderson und Dylan Johnson konfrontiert. Als Kinder sind die beiden unzertrennlich und die besten Freunde. D...