Da wir die Zeit vergaßen und beide schon einiges getrunken hatten, blieb ich die Nacht über bei Aiden. Natürlich schlief ich im Gästezimmer!
Als ich um sieben Uhr fünfzehn aufwachte und auf die Uhr schaute, war ich plötzlich hellwach. Scheiße! Ich suchte mein Handy und rief sofort Sandy an. Sie meinte ich soll ruhig machen, es ist kein Problem wenn ich etwas später käme.
Jedoch hatte ich ein schrecklich großes schlechtes Gewissen und rannte somit schnell ins Badezimmer. Erst als ich gerade eine Zahnbürste aus dem Schrank nahm (Sie haben eingepackte Gästezahnbürsten), und anfing meine Zähne zu putze, bemerkte ich das jemand im Bad war. Duschen.
,,Du bist also auch schon wach?", hörte ich jemanden hinter der undurchsichten Glasscheibe lachen. ,,Oh Gott Aiden es tut mir Leid! Ich muss nur zur Arbeit." Ich wollte gerade gehen, doch er meinte es wäre kein Problem.
Trotzdem putzte ich in windes Eile meine Zähne und erlaubte mir, mich mit Toris Schminke zu schminken.
Gerade als ich meine Augen öffnete, nachdem ich Fondation auf meinem Gesicht verteilte, sah ich im Spiegel wie Aiden nackt mit dem Rücken zu mir gedreht, vor der Dusche stand und sich abtrocknete.
Meine Wangen wurden tomatenrot und ich sah sofort weg. Er band sich das Handtuch um die Hüften und stellte sich neben mich. Als ich den Blickkontakt mit ihm mied, lachte er rau.
Seine Morgentliche Stimme war rau und sehr männlich. Irgendwie einschüchternd!
,,Na Pumukel, alles gut?", neckte er mich. Ich rollte mit meinen Augen, was er im Spiegel natürlich sehen konnte. Mit seinem frischen Atem kam er mir näher und flüsterte mir etwas ins Ohr.
Ich bekam Gänsehaut und musste mich vorerst wieder fassen, bevor ich mich beeilte fertig zu werden um zur Arbeit gehen zu können. Nun ja: zu müssen...
Eine halbe Stunde verspätet kam ich endlich an. ,,Tut mir wirklich Leid", war das erste was ich sagte als ich den Laden betrat.
Sandy schüttelte bloß ihren Kopf und machte weiter ihre Arbeit. Irgendwas war los, sie hatte erneut gute Laune, und das nicht wegen dem gestrigen Grund. Doch das find ich schon noch raus.
Bis zu meiner Mittagspause war kaum was los, weshalb wir einen entspannten Mittwoch Vormittag hatten. In meiner Pause nahm ich mir eine Mohnschnecke und lehnte mich gegen die Arbeitsfläche. ,,Schieß los."
Verwirrt drehte sich Sandy zu mir um. ,,Meinst du mich?", sie zeigte mit dem Finger auf sich. ,,Oh ja, genau dich!" Noch verwirrter blickte sie mich an. ,,Ist die Mohnschnecke nicht gut oder was ist passiert?" ,,Das wollte ich dich gerade fragen. Hast du wen kennen gelernt oder woher kommt diene gute Laune?"
Plötzlich war sie ganz beschämt und drehte sich weg. ,,Aha erwischt!" ,,Ja ich hab da wen kennen gelernt", murmelte ich. ,,Erzähl mir alles!"
*
,,Oh man Riley ich freue mich sooooo sehr", das "O" zog meine beste Freundin extra in die Länge. ,,Ich danke euch echt das ihr euch das antun wollt", lachte ich doch Tori fand es nicht so lustig.
Sie hatte mich angerufen nachdem ihr Aiden erzählt hatte das ich zugestimmt habe. ,,Es ist mein größter Traum mit meinem Freund und meiner besten Freundin zusammen zo wohnen! Und keine Qual!", verbesserte sie mich.
Ich sagte nichts darauf sondern wechselte das Thema und ließ mir von ihrem Termin berichten.
Nach einer Stunde legten wir auf weil sie und Aiden noch zu ihren Eltern wollten. Beziehungsweise hatten sie diese eingeladen zum Essen.
Seuftzend ließ ich mich in mein bett zurück fallen und sah an die Decke. Gelangweilt lag ich nun hier, um halb zehn abends. Da ich aus irgendeinem Grund nicht so müde war, beschloss ich noch etwas zu lesen.
Als ich plötzlich merkte das ich müde war, sah ich zur Uhr und erschrak. Sie zeigte kurz vor eins!
Schnell legte ich das Buch zur Seite, machte mich schlaf bereit und legte mich hin. Das würde eine kurze Nacht werden.
Als ich morgens wach wurde hatte mein Wecker noch nicht geklingelt. Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, doch da ich komischer Weise nicht das Bedürfnis hatte weiter zu schlafen, stand ich auf.
Ich wusch im Bad mein Gesicht, putzte meine Zähne, und band meine Haare nachdme ich sie gekämmt hatte zu einem hohen Zopf zusammen.
Ich tupfte Make-Up und Concealer auf mein Gesicht und tuschte anschließend meine Wimpern. Danach zog ich mir in meinem Zimmer neue Unterwäsche, eine schwarze Skinnyjeans und ein weißes T-Shirt an.
Da es heute warm war brauchte ich keine Jacke. In der Küche räumte ich diesmal nicht auf, sondern machte mir einfach einen Kaffee und goss ihn in die letzte saubere Tasse ein. Mit Zucker trank ich ihn aus und stellte danach die Tasse zum anderen dreckigen Geschirr.
Von meinem Vater war nichts zu sehen, wie so oft, doch es störte mich nicht, denn ich zog mir einfach meine Schuhe an, nahm meine Tasche und ging.
Ich schwang mich aufs Fahrrad und fuhr zur Arbeit. Diese Routine würde zum Glück bald ein Ende haben!
*
6 Wochen später
Ich nahm den letzten Karton und brachte ihn in den Umzugswagen von meiner besten Freundin. ,,Wars das?", fragte sie mich und ich nickte zustimmend. Mein Vater war seit drei Tagen nicht Zuhause gwesen weshalb ich mich nicht von ihm verabschieden konnte.
Nun ja, er war alt genug um zu wissen was er tat. Das hoffte ich jedenfalls, und das er das hier irgendwie alleine packt.
Tori ging schon zum Wagen, gleich würden wir zum Flughafen fahren und dann würde mein neues Leben beginnen. Ich legte den Schlüssen auf den Küchentisch. Direkt neben der kleinen Notiz die ich ihm hinterlassen hatte.
Hey Dad, ich fahr jetzt los mit Tori nach Deutschland. Ich wünsch dir ein schönes Leben ohne mich, vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder.
RileyOhne mich umzudrehen schloss ich die Tür und setzte mich in den Wagen. ,,Alles gut?", erkundigte sie sich. ,,Klar, ich freu mich!" Sie umarmte mich und lächelte mich glücklich an. Ich erwiderte es, auch wenn ich vielleicht innerlich nicht so glücklich war wie sie.
*
,,Riley Banner", antwortete ich. ,,Hier bittesehr, ihr Flugticket", die Frau hinter dem Schalter überreichte mir ein Stück Papier, ich nahm es dankend an. Schnell nahm ich meine Tasche und folgte Tori und Aiden zum Check-In.
Im Flugzeug saß im Gang, neben Aiden. Tori saß am Fenster. Wegen der Aussicht und weil sie schlafen wollte. Ich hatte damit kein Problem und konnte mich zusätzlich mit Aiden unterhalten.
,,Ich bin noch nie geflogen", gab ich zu als Aiden mich fragte, wie es mir ging. ,,Nicht? Ach das ist garnicht so schlimm", vertrauensvoll zogen sich seine Mundwinkel in die Höhe. ,,Krall dich an mich wenn du Angst hast", lachte er.
Ich blickte zu Tori, sie schlief bereits. Wow ging das schnell! Nachdem die Flugbegleiterin eine Durchsage gemacht hatte, starteten wir auch schon.
Ich zog den Anschnallgurt extra fest und unabsichtlich hielt ich mich etwas dolle an Aidens Arm fest. ,,Alles gut", flüsterte ich. Ich lächelte peinlich berührt und nahm meine Hand weg. Ich rutschte ein Stück weiter zum Gang und schloss die Augen.
,,Alles gut Mam?", wollte die Frau wissen. Ich nickte schlicht und nahm schnell mein Buch aus der Tasche. Ein Blick zu meinem Sitznachbarn verriet mir, das er ebenfalls eingeschlafen war.
Irgendwie sah es süß aus wie sie an seiner Schulter lag, er seinen Kopf auf ihren gelegt hatte und beide schliefen. Ich merkte wie neidisch ich mal wieder war.
Klar ist Neid nicht gut, aber ich würde sowas auch einfach gerne mal haben. Zu meiner 'Verteidigung' muss ich allerdings sagen, dass ich auch gar keine Zeit für Jungs hatte, ich war schließlich viel zu beschäftigt meinen Vater und mich durchzubringen...
Schnell schüttelte ich die Gedanken bei Seite und konzentrierte mich auf mein Buch, in das ich mich nach kurzer Zeit auch schon vertieft hatte.
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Uncover my "Lush Life"
Teen FictionRiley Banner ist 21 Jahre alt und wohnt noch bei ihrem alleinerziehenden und gewalttätigen Vater Mike in Australien. Ihre Mutter ist als sie sechs Jahre alt war, mit ihrem neuen Lover nach Südamerika gezogen und hat seid her kaum noch Kontakt zu ihn...