Kapitel 15

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Am nächsten Morgen wachte ich durch die stark blendende Helligkeit im Zimmer auf. Ich setzte mich auf und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Ich war tot müde, und fühlte mich schrecklich.

Wo war Kyle? Ich sah auf mein Handy. 8.27 Uhr. Shit, ich muss arbeiten! Ich sprang aus dem Bett, zog mich an und sprintete aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer traf ich schließlich auf Kyle, der sehlenruhig seinen Kaffee schlüfte.

,,Was tust du hier? Wir müssen arbeiten!", sagte ich panisch und nahm mir auch eine Tasse mit Kaffee. ,,Nein müssen wir nicht. Ich habe uns krank gemeldet", erklärte er. ,,Uns krank gemeldet?", wiederholte ich ungläublisch.

,,Du glaubst doch nicht wirklich dass ich dich unter diesen Umständen und so wie du dich gerade fühlst zur Arbeit gehen lasse. Ich sehe dir an das du alles lieber machen würdest als dort hin zu fahren."

Ich sah weg. Er hatte ja Recht. Ich wollte Aiden auf keinen Fall sehen, aber er konnte mich doch nicht einfach krank melden! ,,Und wie lange meinst du, soll das so weiter gehen?", fragte ich.

,,Keine Ahnung. Bis ihr das geklärt habt?" Ich rollte mit den Augen. ,,Klar. Wir klären das..."

*

Eine knappe Stunde später saßen wir in seinem Auto vor Aiden und Victorias Apartement. ,,Wenn du willst dann hole ich dir ein paar Sachen", schlug Kyle vor. Aber die Vorstellung er würde meine Unterwäsche sehen ist zu peinlich.

Wir hatten angemacht, dass ich erstmal bis Sonntag bei ihnen bleiben könnte, und obwohl es mir sehr unangenehm war, bedankte ich mich dafür und war wirklich erleichtert, Aiden erstmal nicht sehen zu müssen.

,,Dass ist nett Kyle, aber ich schaffe das alleine. Warte du hier." Ich öffnete dir Autotür, stieg aus und überquärte die Straße. Dann schloss ich zunächst die untere Tür auf, fuhr hoch in unser Stockwerk, und öffnete dann, mit rasendem Herzen, die Haustür.

Ich wollte Aiden auf keinen Fall begegnen. Seine Worte hatten mich zu sehr verletzt, als dass ich es nun aushalten würde, noch mehr seiner Rechtfertigungen zu hören.

Genauso wenig wollte ich Tori treffen, denn ihr müsste ich alles erklären. Und oh Gott, das könnte ich nun wirklich nicht! Zwischen den Zwei lief es anscheind sehr gut, das würde ich nicht kaputt machen wollen. Auch wenn ich es theoretisch schon getan hatte.

Meine Füße trugen mich direkt ins Wohnzimmer. Als stand an Ort und Stelle und es war ordentlich, genau so wie ich es erwartet hatte. ,,Hallo?", rief ich durch die Wohnung. Zum Glück antwortete niemand. Das hieß ich war alleine.

Ich beeilte mich in mein Zimmer zu kommen und einen kleinen Koffer mit Kleidung und ähnlichem zu füllen. Als ich alles notwendige eingepackt hatte, lief ich die Treppe wieder hinunter.

Ich erlaubte mir, mich einen Moment auf die Couch zu setzten. Alles was Aiden und ich erlebt hatten lief in dem Moment in meinem Kopf an mir vorbei.

Der erste Kuss, seine Berührungen, der Moment als ich ihm weinend alles anvertraut hatte, und er meinte ich könnte ihm immer vertrauen. Als wir danach miteinander geschlafen hatte - Mein erstes Mal...

Und auch jegliche andere Male in denen ich und Aiden uns geküsst, beziehungsweise näher gekommen waren.Zum Beispiel in seinem Büro, es war sp unfassbar aufregend, und jetzt im Nachihinein garnichts mehr wert. Und dann der Moment als Tori zurück kam und alles von einer auf die andere Sekunde zerstört wurde.

Alles was Aiden mir gesagt hatte, mir versprochen hatte, und mit mir getan hatte, waren bloß Lügen und ich war sein Zeitvertreib. Der Gedanke an all das was er in den letzten Tagen zu mir gesagt und geschrieben hatte, brach mir erneut das Herz, es schmerzte fürchterlich, ich wusste nicht mit dem Schmerz umzugehen.

Uncover my "Lush Life"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt