Kapitel 2

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Montag Morgen musste ich leider wieder um halb sieben aufstehen, und genau so fühlte es sich auch an. Meine Augenränder waren im Spiegel kaum zu übersehen und diese zu überschminken eine Herausforderung.

Ich schaffte es tatsächlich nicht auszusehen als hätte ich die Nacht durch gemacht. Trotz meiner Müdigkeit machte ich mir schnell einen Kaffee und verließ kurz vor acht das Haus. Von meinem Vater war allerdings immer noch nichts zu hören, er war über Nacht nicht nach Hause gekommen.

Ich schlief so unruhig, dass ich circa jede Stunde einmal aufwachte. Und dann wieder einzuschlafen war manchmal ziemlich mühevoll.Ich machte mir trotzdem ziemlich Sorgen um ihn, auch wenn die Wut oftmals überwog.

Ich öffnete die Tür zur Arbeit und wurde mit einem müden Lächeln von meiner Kollegin begrüßt. ,,Hallo Sandy". Ich legte meine Sachen in den Gemeinschaftsraum und band mir meine Schürze um.

,,Du siehst genauso müde aus wie ich", lachte sie und fragte noch: ,,Wie geht es dir?" Ich nickte als Antwort auf ihre Bemerkung und antwortete schließlich: ,,Außer diese Müdigkeit soweit in Ordnung."

Plötzlich knurrte mein Magen doch sie höre es nicht. Puhh!

Sandy schmierte gerade Brötchen als der erste Kunde hinein kam. Er war ein Stammgast und kam jeden Morgen vor der Arbeit zu uns und bestellte einen Kaffee, schwarz, und zwei Mettbrötchen dazu. Sein Namen wusste ich nicht, jedoch war er Maurer und sehr nett.

,,Guten Morgen ihr Lieben, ein Mal das selbe wie immer bitte", ich lächelte ihm zu. ,,Kommt sofort." Sandy tütete die Brötchen ein und ich machte seinen Kaffee fertig.

,,6,08€ macht das bitte." Er lachte. Natürlich wusste er den Preis bereits aber ich sagte es jeden Morgen erneut. Falls sich die Preise erhöhten, was sie nicht taten ,,Stimmt so", er gab mir sieben Euro, bedankte sich und ging. Ein netter Mann.

Um halb eins hatte ich Mittagspause und konnte mich endlich hinsetzen. Heute Vormittag war eine Gruppe Jugendlicher hier gewesen und wir mussten fiel laufen. Da tat eine halbe Stunde sitzen sehr gut.

Gerade als ich mein Buch aufschlug kam Sandy herein. Sie hatte einen Teller in der Hand mit einem belegten Blötchen und einem Stück ihres hausgemachten Erdbeerkuchens. ,,Guten Appetit." ,,Danke Sandy", ich nahm den Teller entgegen und atmete erleichtert aus.

Es war meine erste Mahlzeit seit gestern Morgen. Ich biss ein Mal ab und holte mir anschließend ein Schoko-Latte. Köstlich sag ich euch!

Nach einer halben Stunde und einem leckeren Essen musste ich weiter arbeiten und betrat mit mürrischem Gesicht den Laden, als ich sah wie Sandy mit einem Mann diskutierte.

,,Nein, unsere Preise sind seit Jahren gleich!", erklärte sie gereizt. ,,Das kann nicht sein! Letzte Woche erst habe ich für diesen Kaffee 2 Euro bezahlt, und heute soll ich ihnen 2,70 Euro bezahlen?"

Verwirrt stellte ich mich neben meine Kollegin und nahm den Kaffeebecher aus der Hand des Kunden. ,,Tut mir Leid wenn ihnen der Kaffee hier zu teuer ist aber dann gehen sie gefälligst ein paar Häuser weiter! Da zahlen sie gewiss mehr als 2,70 Euro. Also bitte gehen sie jetzt oder zahlen sie."

Widerwillig gab er nach, legte exakt zwei Euro und siebzig Cent auf den Tresen und ging. ,,Unglaublich was sich die Menschen heut zu Tage einbilden", meinte Sandy und wischte mit einem Lappen über den Tresen.

Zum Glück waren derzeit keine anderen Kunden hier gewesen. ,,Sag mal Sandy, kann ich dich was fragen?" Sofort legte sie das Messer aus der Hand, womit sie gerade Butter auf einem Brötchen verteilte, und sah zu mir. ,,Klar, worum gehts? Ist wieder etwas mit deinem Dad?"

Uncover my "Lush Life"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt