,,Können wir bitte reden?", fragte er und streckte nur den Kopf zwischen meiner Tür hindurch. ,,Damit du mir nur noch mehr Quatsch vorwirfst? Nein", antwortete ich abweisend. Er öffnete die Tür ein Stück weiter und trat ein.
,,Ich sagte nein", entgegnete ich seiner Geste. Wieder ignorierte er mich und setzte sich auf die andere Seite meines Bettes. ,,Ich habs vorhin schon verstanden. Ich habe mich nach einem WG-Zimmer umgesehen."
Sein Gesichtsausdruck glich ein wenig einem erschrockenen, doch er fing sich schnell wieder. ,,Nein nein. So war es nicht gemeint. Ich hab vorhin einfach überreagiert. Wegen der Firma bin ich völlig gestresst und das zwischen uns und dein Vater... Ich brauche einfach nur 'ne Auszeit."
,,Dann nimm dir eine", sagte ich pissig. ,,Herr Gott Riley. Ich hab mich doch gerade entschuldigt." Seufzend stand ich auf um Abstand von ihm zu nehmen. ,,Es ist nicht mit einer einfachen Entschuldigung getan, Aiden! Du verletzt mich immer wieder zu tiefst, und erwartest dann ich würde dir einfach verzeihen?! So läuft dass nicht."
,,Aber ich habe nie mehr gebraucht als eine Entschuldigung." Plötzlich wirkte er verwirrt. Darüber, dass ich ihm nicht mit einer einfachen Entschuldigung verzeihe. Klar, er hatte immer alles was er wollte und brauchte. Wofür und bei wem sollte er sich denn auch jemals vernünftig entschuldigt haben?
,,Aiden, es gibt Dinge die kann man mit einer Entschuldigung beenden. Zum Beispiel wenn man einen Teller kaputt gemacht hat. Oder man vergessen hat einzukaufen. Aber Dinge die einen Menschen tief im Inneren verletzt haben lassen sich so nicht gut machen. Niemals."
Ich hatte dass Gefühl dass er ernsthaft über meine Worte nachdachte. Aber da irrte ich mich wohl. ,,Also meinst du, wenn ich dir einen Strauß Blumen oder so schenke ist es wieder gut?"
Ich rollte mit meinen Augen und seufzte erneut. Wie soll ich einem Mensch erklären was er in mir ausgelöst hat, wenn ich das zuerst selber nicht weiß und ihm zusätzlich noch erklären soll wie er es wieder gut machen kann? Man kann Dinge die passiert sind nun mal nicht rückgängig machen. Es geht einfach nicht. Und eigentlich kann man das nicht 'wieder gut machen'. Sie sind passiert, sie tun weh, und das bleibt so. Auch wenn es dem jenigen Leid tut. Jeder Gedanke daran wird dir immer wieder zu sehr wehtun. Das einzige was passiert, ist, dass du dich an den Schmerz gewöhnst. Aber es wird niemals aufhören wehzutun.
,,Hilf mir", er stand auf und lief um das Bett herum. Er streckte seine Hände nach mir aus und griff nach meinen. Obwohl ich das nicht wollte, ließ ich es zu. ,,Du tust mir immer wieder weh Aiden. So geht das einfach nicht mehr."
,,Dann sag mir wie es funktioniert. Zeig' mir wie sowas geht." Mein Herz machte einen Satz als er einen kleinen Schritt auf mich zu machte. ,,Was...?", stotterte ich. ,,Du weißt schon was ich meine...", murmelte er verlegen.
Als ich nichts sagte, sondern ihn nur anstarrte, fügte er hinzu: ,,Zeig mir wie man jemanden gut behandelt. Wie man für andere da ist. Wie man miteinander lacht, sich jeden Tag sehen kann und sich trotzdem gut versteht. Zeig mir wie man sich liebt und eine Beziehung führt. Zeig mir wie man jemanden fühlen lässt, dass sie 'Mein Mädchen' ist."
Ich holte Luft, doch es kam viel zu wenig dort an, wo es hin sollte. Erst als er plötzlich mit seinen Lippen meine berührte, spürte ich wie die Luft meine Lunge ausfüllte und ich befriedigt meine Arme um ihn legen konnte.
Ich war mir nicht sicher, ob das, was Aiden da eben von sich gegeben hatte, auch so gemeint war, aber es klang viel zu schön für eine Lüge. Es klang wie eine Aussage die direkt aus seinem Herzen kam. Und dass ließ Meines für einen Moment lang viel zu schnell schlagen.
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Uncover my "Lush Life"
Teen FictionRiley Banner ist 21 Jahre alt und wohnt noch bei ihrem alleinerziehenden und gewalttätigen Vater Mike in Australien. Ihre Mutter ist als sie sechs Jahre alt war, mit ihrem neuen Lover nach Südamerika gezogen und hat seid her kaum noch Kontakt zu ihn...