Kapitel 14

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Ich hatte garnicht bemerkt das ich weinte, bis Kyle mir plötzlich mit seinen Daumen über die Wange fuh und flüsterte: ,,Hey, du brauchst nicht weinen."

Ich lächelte zwar doch konnte ich jetzt nicht mehr leugnen das es mir schlecht ging. ,,Komm her", er rutschte zu mir hinüber, sodass er neben mir saß, legte seine Arme um mich und zog mich an sich. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und hörte sein Herz beruhigend schlagen.

Es war etwas schneller als normalerweise, aber immer noch ruhig. ,,Sorry das ich dich jetzt mit meinem Quatsch belaste", murmelte ich und befürchtete er hörte es nicht.

,,Was redest du denn da?" Ich spürte wie er den Kopf schüttelte. ,,Damit du Bescheid weißt: Wenn es dir schlecht geht kannst du mit mir reden. Ich weiß wie es ist keinen zu haben mit dem man reden kann, und darum kannst du mit mir gerne über deine Sorgen reden. Falls nicht ist das auch völlig in Ordnung. Ich meine wir kennen uns noch nicht so lange..."

Ich musste zarghaft grinsen und entfernte mich von ihm. ,,Weißt du, ich danke dir."

Er lächelte und tätschelte meine Wange. ,,Komm, und jetzt trink erstmal was." Er nahm die Tasse und drückte sie mir in die Hand. Zum Glück war es bereits abgekühlt, sie schmeckte köstlich.

,,Wenn du möchtest kannst du auch hier schlafen", schlug er nach einem Moment des Schweigens vor.

,,Also wenn es okay ist...", murmelte ich abwesend in Gedanken versunken. Ich mochte es nicht von anderen abhängig zu sein. Immerhin konnte man dann nie das machen was man gerade wollte, und wenn dann mal was passieren sollte, kann man auch nicht einfach so nach Hause gehen und sich verkriechen.

Ich bin ja gerade das perfekte Beispiel. Oder... übertreibe ich?

Mir war bewusst, Aiden und ich würden niemals etwas Ernstes anfangen. Es war bloß Nähe die wir austauschten. Nähe die ich so noch nie bekommen hatte. Nähe die sich so berührend, wohl und gut anfühlte.

Die ganze Zeit über musste mir doch eigentlich klar geworden sein, dass sobald Tori wieder hier war, das Ganze vorbei sein würde.

Was hatte ich denn auch anderes erwartet, wenn ich das einfach verdängt hatte? Wollte ich dass Aiden sie verlässt und rausschmeißt um mit mir ein auf happy und verliebt zu machen? Heiraten? Kinder kriegen?

Ich lachte. ,,Was ist so lustig?" Ich erschrak. Shit, ich war so verträumt dass ich total vergaß dass ich bei Aiden im Wohnzimmer saß. ,,Oh ehm..."

Scheiße! Ich errötete. Irgendwie war es Kyle nun auch peinlich, also dass er mich darauf angesprochen hatte. Er mied den Blickkontakt. Beinahe so, als hätte er meine Gedanken gelesen oder etwas verbotenen getan, und ihm dies nun peinlich war.

Wir saßen eine Weile nur nebeneinander ohne das einer von uns etwas sagte. Kyle wusste wahrscheinlich nicht ob er mich nochmal darauf ansprechen sollte, oder überhaupt etwas sagen sollte. Vielleicht wollte er sich auch entschuldigen, aber wissen tat ich es nicht. Denn letztendlich sagte er nur:

,,Was hälst du von einem Spieleabend und Pizza. Ich hätte auch Wein da." Lächelnd stimmt ich zu. Pizza klang lecker, Spiele würde mich ablenken und der Wein auch. In dem Moment war es mir egal dass ich Morgen arbeiten musste, aber ich hatte ja auch nicht vor mich zu betrinken!

Nach einer dreiviertel Stunde waren die Pizzen geliefert, die XBox an und der Wein bereits halb leer.

,,Oh mein Gott", Kyle krümmte sich vor Lachen und auch ich konnte nicht mehr. Wir spielten gerade Bowling, und eigentlich hatte ich meinen Wurf total verhauen, ich rechnete mit Null Punkten, doch auf einmal hatte ich einem Strike!

Uncover my "Lush Life"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt