Kapitel 24

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Ich nahm meinen Koffer und trug ihn in den Aufzug. Ich sah ein letztes Mal zur Tür des Appartements, wahrscheinlich wäre es das letzte Mal, dass ich sie sehen würde.

Aiden war heute Mittag nicht mehr da als ich aufgestanden bin. Ich dachte er würde sich wenisgtens verabschieden, aber vielleicht war es besser dass er nicht anwesend war. Somit hielt mich nichts und niemand von meinem Plan ab.

Von meinem letzten Geld hatte ich mir ein Taxi gerufen. Ich hatte noch 170 Euro, nachdem ich am Flughafen ankam nur noch 90 Euro. Ich seufzte, bezahlte und machte mich auf den Weg zu meinem Gate.

Der Flug war nicht so teuer wie ich gedacht hatte, aber trotzdem kein Schnäppchen. ,,Oh wie es aussieht wurde ihr Flug geupdatet. Sie dürfen in der ersten Klasse platznehmen", sagte die Dame am Check-In zu mir.

Verwirrt sah ich sie an. ,,Wie bitte? Geupdatet?" Sie nickte und klickte auf ihrem Pc rum. ,,Heute Vormittag kam eine Mail dass ihr Platz auf die erste Klasse umschrieben werden sollte. Es wurde schon alles bezahlt", erklärte sie mir.

Geschockt dankte ich ihr für die Auskunft und führte meinen Weg weiter zum Flugzeug. Mir fiel keine andere Erklärung ein als Aiden. Er muss heute Morgen diese E-Mail geschrieben haben, wer sonst sollte sowas tun?

Kurz vor dem Flugzeug nahm ich mein Handy aus der Tasche und tippte eine Nachricht. Danke für das Update aber es wäre NICHT nötig gewesen!! Mir fiel nichts besseres ein, also schickte ich sie ab. Danach schaltete ich es aus und setzte mich einen Moment später auf meinen Platz in die erste Klasse.

Auf zurück nach Sydney!

Nach zwölf Stunden kam ich endlich um vier Uhr nachts am Flughafen in Sydney an. Es war eiskalt und windig, kaum Menschen waren noch unterwegs, doch ich hatte Glück und bekam noch ein Taxi um diese Uhrzeit.

Die Fahrt war nicht lang, doch ich musste mich anstrengen nicht einzuschlafen. Ich bezahlte die dreißig Euro, stieg aus und stand nun vor dem alten, schäbigen Haus, indem ich mein ganzes Leben verbracht hatte.

Mein Herz schlug schneller, je dichter wir uns der Straße näherten, und nun war ich wieder hier. Erinnerungen kamen in mir hoch, doch keine davon war positiv. Es schmerzte und plötzlich packte mich die Angst dass Haus wieder zu betreten.

Ich kramte mein Telefon heraus, schaltete es ein und rief unschlüssig meine alte Arbeitskollegin an. ,,Mhh?" Sie war total verschlafen und irgendwie genervt. Aber was hatte ich erwartet wenn ich jemanden mitten in der Nacht anrief.

,,Sandy?", murmelte ich ängstlich. ,,Riley? Oh mein Gott was ist passiert? Geht es dir gut?", sofort klang sie hellwach, aber es war nur die Aufregend die aus ihr sprach. ,,Ja, also nein. Ich bin in Sydney, lange Geschichte, und weiß nicht wo ich hin soll...", gestand ich ihr.

,,Süße du kannst gerne herkommen. Meine Mitbewohnerinnen haben sicher nichts dagegen. Ich schick dir meine Adresse!" Wir legten auf und ich gab die Adresse bei Maps ein. Zum Glück wohnte sie nur fünfzehn Minuten von hier entfernt.

Nach meinem anstrengenden Fußweg wartete ich vor der Tür auf sie. In Pyjamahose und T-Shirt öffnete sie die Tür. ,,Heey", flüsterte sie und zog mich in ihre Arme. ,,Danke dass ich zu dir kommen konnte", bedankte ich mich und schlich ihr leise nach in ihr Zimmer.

Wir setzten uns auf dass Bett. ,,Erzähl mir, wie wars? Wie geht es dir? Ehm sorry", sie lachte müde. ,,Wie kommt's dass du wieder in der Stadt bist?" Ich lächelte sie erschöpft an. ,,Es war toll in Köln, wirklich! Und naja, mein Vater ist im Krankenhaus und ja deshalb bin ich wieder hier."

,,Das tut mir Leid, hätte ich dass gewusst hätte ich garnicht gefragt", entschuldigte sie sich. ,,Alles gut. Und auf Arbeit?", fragte ich sie. Wir redeten noch etwa eine dreiviertel Stunde bis wir beide fast eingeschlafen wären. Also zog sie mir ihre Couch aus, legte Bettzeug drauf, und nachdem ich mich umgezogen hatte gingen wir schlafen.

Uncover my "Lush Life"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt