Obsessions [BTS FF]

Obsession Nr.8: Bezaubernd

Ich biss in mein drittes Pizzastück und fragte neugierig: "Wie ist diese Maya so? Du hast vorhin bei ihrem Namen so die Nase gerümpft."

Tae rümpfte erneut die Nase und entgegnete: "Ach, eine kleine Trauernummer ist das. Sie verknallt sich ständig in irgendwelche untreuen Typen und wird immer wieder auf's neue hintergangen. Anstatt aus ihren Fehlern zu lernen, sucht sie sich immer wieder solche Typen. Und meine Schwester muss ihr Selbstbewusstsein dann jedes mal wieder herstellen. Sie ist ein hoffnungsloser Fall."

Ich nickte. Seltsam. Eigentlich lernte man doch aus seinen Fehlern.

Ich starrte aus dem breiten Fenster hinaus auf die Stadt. Was für eine atemberaubende Sicht! "Und hast du hier sonst noch keine Freunde gefunden, außer uns?" Fragte Tae neugierig. Ich schüttelte verlangsamt den Kopf.

Er hatte sich und seine Leute als meine Freunde bezeichnet, obwohl wir uns erst so kurzfristig kannten. Mir wurde warm ums Herz. "Ich kenne nur euch Jungs. Meine alten Freunde musste ich hinter mir lassen. Ich vermisse meine beste Freundin." Erklärte ich.

Tae sah mich bemitleidend an und tätschelte aufmunternd meine Hand. Er sagte: "Du wirst bestimmt bald auch neue Freundinnen finden. Da bin ich mir sicher. Solange musst du es eben mit uns aushalten!" Ich entgegnete lachend: "Naja 'aushalten' ist da ja wohl eher das falsche Wort, oder? Vielleicht zicke ich mich mit manchen von euch an, aber ihr seid echt alle schwer in Ordnung."

Er grinste mich breit an. Nachdem wir gegessen hatten, zeigte er mit die restliche Wohnung. Wir gingen eine kurze Treppe, welche aus gerade mal sechs Stufen bestand hinauf und blieben vor einer dunklen, hölzernen Tür stehen.

Er öffnete sie und sagte: "Sooo... das ist mein Zimmer. Wäre es für dich sehr schlimm, wenn du mit mir im selben Zimmer schlafen würdest?" Mir schoss die Röte ins Gesicht. Ich stammelte verwirrt: "Eh...? A-aber vorhin, als du mir hier alles gezeigt hast, hast du mir doch das Gästezimmer gezeigt. Könnte ich das nicht benutzen?"

Taes Lächeln schwankte und er kratzte sich nervös am Hinterkopf. Was war los? Er erwiderte: "D-das geht leider nicht. Das ist schon belegt." Ich legte den Kopf schief. Aber hier war doch sonst niemand außer uns... Ich hakte nach: "Aber von wem denn? Hier ist doch sonst niemand."

Er drehte mir den Rücken zu und entgegnete kalt: "Es geht dich zwar nichts an, aber die Person kommt erst später zurück. Tut mir leid." Ich sah betreten zu Boden. Hatte ich ihn mit meiner Fragerei gekränkt? "Entschuldige für mein Fragen, Tae..." murmelte ich und spielte an einer meiner Haarsträhnen herum.

Tae drehte sich zu mir um und sagte: "Ach was. Nein, nein. Tut mir leid. Es ist nur kompliziert. Das ist bestimmt unangenehm für dich. Ich kann auch fragen, ob du im Zimmer meiner Schwester schlafen kannst. Vielleicht übernachtet sie ja bei Maya." Meine Miene hellte sich auf. Scharfsinnig!

Ich entgegnete: "Ja, tut mir leid für die Umstände. Ich danke dir." Er wuschelte mir durch die Haare und telefonierte mit Meena. Während er telefonierte, öffnete ich die Schiebetür zum Balkon und starrte die atemberaubende Sicht auf die Stadt an.

Noch nie hatte ich so eine schöne Aussicht genießen können. Die geheimnisvolle Dunkelheit wurde von den herrlichen Lichtern der Stadt verdrängt. Dieser Ausblick löste ein Gefühl der Geborgenheit in mir aus. Eine starke Windböe wehte meine Haare zurück und ließ die Balkontür mit einem lauten Geräusch gegen eine Topfpflanze krachen.

Erschrocken drehte ich mich um und blickte in die geschockten Augen von Tae, welcher immer noch am Telefonieren war. Er begann breit zu grinsen und schob die Topfpflanze außer Reichweite der Tür. Ich grinste ihn an und unterdrückte mir ein lautes Lachen.

Er presste seinen Zeigefinger an seinen grinsenden Mund und sagte zu Meena: "Ach wirklich? Ja, das ist echt nett von dir. Perfekt! Grüß den Trauerkloß von mir!" Damit legte er auf und zeigte mir einen Daumen hoch. Ich hakte lächelnd nach: "Trauerkloß?"