Obsession Nr.27: Von Turteltauben und Hagrid

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"GENUG IM REGEN GETANZT, IHR TURTELTAUBEN!?" schrie Hoseok quer über den Platz und winkte mit den weißen Plastiktüten in seiner Hand. Teigtaschen... ich hatte einen Riesenhunger. Immer noch. Schnell kletterten Jungkook und ich aus dem Brunnen und der magische Moment verstrich. Schade.

Jungkook schnappte sich sein Handy vom Rand des Brunnens und wollte gerade etwas sagen, als ich ihn zuvor kam und, wie ich vorhin auf koreanisch gelernt hatte, sagte: "Gaja!" Sein Blick war sowas von verdutzt.

Aber letztendlich kam die erhoffte Auswirkung zum Vorschein. Er grinste stolz und murmelte: "Meine kleine Nana lernt schnell." Seine? Das klang irgendwie süß. Wir gingen auf J-Hope zu und Jungkook drückte ihm harsch sein Handy ins Gesicht: "Das kannst du tragen. Schließlich sind wir Dank dir komplett nass!"

J-Hope fing das Handy gerade so zwischen Ring- und Mittelfinger auf und schob es krüppelig in seine Jackentasche. "Es hat euch doch keiner gezwungen in den Brunnen zu gehen." Grinste der Hippie. Jungkook schnauzte verächtlich: "Ach und in den Fontänen standen wir auch freiwillig?"

J-Hope nickte lachend: "Es sah nicht so aus, als hätte es euch nicht gefallen..." Bevor Jungkook mit einer Schimpftirade loslegte, kam ich ihn zuvor: "Alles gut. Es war okay. Es ist nur ziemlich kalt." J-Hope sah an mir herunter und sagte mit schuldbewusster Miene: "Stimmt ja... du bist nur in Minirock. Das hatte ich komplett verdrängt. Tut mir leid! Wir sollten schnell zurück!" Ich lachte nickend.

Als wir endlich wieder bei Hope World ankamen, zeigte mir J-Hope, wo die Duschen und alles waren und gab mir Ersatz-Klamotten. In den weiten Hippie-Klamotten, kam ich mir vor wie eine Witzfigur. Ich setzte mich zu den Jungs an den Tisch und betrachtete Jungkook, welcher dieselben Hippie-mäßigen Sachen trug wie ich.

Ich prustete lachend los. Wir sahen aus wie ein unglückliches Trio. Naja, bis auf J-Hope der sich freute und in seinem Klamotten-Stil zu sehen. "Ich komme mir komisch vor in diesen Fetzen." Murmelte Jungkook und sah genervt zur Seite.

Während J-Hope die Pfanne mit den aufgewärmten Teigtaschen in die Mitte des Tisches, auf ein Holzbrett, in seinem Wohnzimmer stellte, sagte er beleidigt: "Yah, sag dass nicht wie ein achtzigjähriger Opa! Meine Klamotten sind bequem und passen in diese Location. Eure Klamotten, die gerade trocknen, sind hier komisch!"

 Eure Klamotten, die gerade trocknen, sind hier komisch!"

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Jungkook grinste: "Da zeigst du dein wahres Gesicht 'Mr. Hippie'! Wie war das mit 'einen Ort schaffen wo jeder akzeptiert wird, egal woher er kommt, oder wie er aussieht'? Hahahaha... du hast dir gerade ins eigene Bein geschossen, Kumpel!"

Lachend blickte Jungkook erst zu mir und dann zu J-Hope, welcher wütend grummelte: "Machst du dich über mein Lebensmotto lustig?! Du weißt ganz genau wie ich das meine!" Jungkook winkte ab: "Ja, ja. Weiß ich doch. Ich wollte dich nur mal ärgern. Wenn man schon solche Vorlagen bekommt..." J-Hope grinste wieder und meinte dann: "Na, greift schon zu! Die Teigtaschen werden nur wieder kalt, wenn ihr solange wartet."

Grinsend schnappte ich mir eine der goldgelben Köstlichkeiten und biss hinein. "Die schmecken echt gut." Sagte ich. Jungkooks skeptische Blicke nahmen ab und er nahm auch eine. "Die sind echt gut. Da gebe ich Nana Recht." Sagte er und schaute zufrieden zu J-Hope. "Na klar sind sie das. Ich esse doch nichts ungenießbares." Klärte er uns augenrollend auf.

Während wir so aßen und uns unterhielten, zupfte J-Hope irgendwann an einer meiner Haarsträhnen und grinste: "Jetzt nachdem sie nass waren, sind sie echt kräuselig." Stimmt ja! Meine widerspenstigen, voluminösen Haare... Die hatte ich ganz vergessen. War das jetzt positiv, oder negativ?

Nervös zupfte ich an meinen Haaren und kaute auf meiner Unterlippe herum. Warum musste J-Hope das ansprechen!? Jungkook blickte meine Haare an und sagte bissig: "J-Hope... einem Mädchen Komplimente machen üben wir nochmal! Was er eigentlich sagen wollte war, dass deine Haare so echt cool aussehen." Verdutzt sah ich ihn an.

Jungkook lächelte sanft und wuschelte mir durch die wirren Haare. Das hatte mir noch kein Junge so gesagt. Das einzig 'Nette' dass ich je über meine natürliche Haarstruktur gehört hatte, kam von Felix aus meiner Parallelklasse. Er hatte damals gesagt, dass ich aussehen würde wie Hagrid. Ich habe ihn dementsprechend angepisst angeguckt.

Er erklärte mir dann lächelnd, dass das etwas gutes sei, da doch jeder Hagrid mögen würde. Tja... deswegen war mein Glätteisen mein bester Freund. Aber eine Dauerglättung wollte ich auch nicht, da ich meine Locken dann irgendwie auch vermissen würde. Sie hatten so etwas unbändiges und freies an sich. Tatsächlich mochte ich sie manchmal. Ich sollte mir weniger Sorgen machen, was andere von meinen Haaren hielten, aber geglättet waren sie eben hübscher.

Und jetzt hatte Jungkook mir ein Kompliment gemacht. J-Hope sah augenbrauenwackelnd zwischen uns her und fragte dann: "Also ihr übernachtet vermutlich hier, oder?" Ja, mussten wir Dank Jungkook. Wir klärten alles ab und bekamen jeder eines der Zimmer in dem Gang von vorhin zugewiesen.

Ich packte meine Tasche und meine inzwischen halbtrockenen Klamotten auf die Heizung dort. Gerade als ich die Tür schließen wollte, erblickte ich einen Fuß dazwischen. Jungkook kam zum Vorschein und murmelte enttäuscht: "Du hast mir nicht 'mal Gute Nacht gesagt." Ich lächelte: "Doch vorhin unten am Tisch habe ich euch Gute Nacht gesagt." Ich lächelte.

Alles was er tat, war mir starr in die Augen zu blicken und zu sagen: "Zu allgemein..." Ich lächelte und sagte erneut: "Gute Nacht, Jungkook. Schlaf gut, Jungkook! Zufrieden?" Er grinste frech: "Fast." Im nächsten Moment fühlte ich, wie sich seine starken Arme um mich schlossen und mich an ihn pressten. Automatisch legte ich meine Arme ebenfalls um ihn.

"Danke, dass du mich heute vor mir selbst bewahrt hast. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich heute getan hätte. Vermutlich würde J-Hope mein sturzbesoffenes Selbst jetzt bemuttern. Aber du hast mich heute so abgelenkt, dass ich sogar lächeln konnte. Das hat schon sehr lange niemand mehr geschafft. Du bist jemand besonderes. Das wollte ich dich nur wissen lassen. Und ich hoffe, dass du J-Hopes Aussage vom Küchentisch nicht zu ernst genommen hast. Er meinte damit nichts negatives. Deine Haare sind toll. Er denkt sich nichts böses, bei solchen Aussagen."

Ich lachte: "Keine Sorge, habe ich nicht Dank dir. Ich glaube heute Abend mag ich sie sogar ein Stück mehr." Das war keine Lüge.

Er entfernte sich wieder von mir und sagte: "So ist's richtig! Wir sehen uns morgen früh, Nana! Schlaf gut, Kleine... auch ohne mich!" Er streckte mir die Zunge raus. Ich knallte die Tür zu und rief beschämt: "WERD' ICH!" Ich hörte sein Lachen noch auf dem Gang und musste ebenfalls leise Lachen. Wir waren uns näher gekommen.

Ich dachte ein paar Minuten über den heutigen Tag nach und mir wurde bewusst, dass ich noch hellwach war. Ich öffnete die Tür erneut und blickte zu Jungkooks Zimmertür hinüber. Ich wollte noch Zeit mit ihm verbringen. Natürlich war seine Tür geschlossen. Wieso sollte sie auch offen sein. Hatte ich etwa gehofft, dass er im selben Moment herüber sehen würde? Ich war bescheuert...

"Hey, Kleine. Alles okay?" Jungkook stand vor mir und hatte zwei Wasserflaschen in der Hand. Ich blickte ihn neugierig an und murmelte: "I-ich kann nur nicht pennen. Irgendwie bin ich hellwach." Er lächelte: "Hier eine Wasserflasche für dich. Falls du nachts Durst bekommst." Ich nahm die kleine Flasche dankbar an. Er hatte an mich gedacht. "Wollen wir noch kurz auf's Dach, wenn du noch nicht pennen kannst?"

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Sooo die nächsten Kapitel dürften wieder eine schwere Geburt werden :/

Sry not sry wegen des miesen Cuts :P

Ich hoffe ich krieg's gebacken.

Alles Liebe euch

Don't forget the feedback!

IdleTeenz

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