Obsession Nr.12: Träum von mir!

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Er kam mir immer näher und hob seine Hand. Ich spürte, wie seine Finger an meinem Kinn hoch wanderten und... mir über die Wange streiften? What? "Du hast da etwas Schokolade, Kleine." Er wischte sie weg und grinste frech. Daraufhin entfernte er sich wieder von mir und wir guckten den Film weiter.

Frustriert stopfte ich die atemberaubenden Pralinen in mich und genoss den Humor von Tucker, in dem Film. Der Typ haute die besten Sprüche raus. Jimin schmiss sich auch alle paar Sekunden weg.

Sein Lächeln war niedlich. Wenn er so ausgelassen lachte, merkte man ihm seine sonstige Player-Ausstrahlung gar nicht mehr an. Es war anders. Irgendwie, wie der richtige Jimin.

Ich starrte ihn an. Schnell richtete ich meinen Blick wieder auf den Fernseher. Ich schaffte es mich nun wieder voll und ganz auf den Film zu konzentrieren. Wir lachten viel und ich hatte Spaß. Als der Film vorbei war, gähnte und streckte ich mich ausgiebig. Eine Stille breitete sich aus und Jimin und ich starrten uns kurz an.

Die Stille wurde von einer Werbung unterbrochen: "JA BABY, MACH MICH FRUCHTIG!" Ich bekam den Lachflash meines Lebens und richtete meinen Blick auf den Fernseher. Diese dämliche Skittles-Werbung tötete mich auch wirklich jedes mal.

Jimin fiel lachend von der Couch und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Wir sahen uns lachend an.

Dieser Moment würde immer in meinem Gedächtnis bleiben. Ich griff nach der Fernbedinung und schaltete den Fernseher aus. "Die Werbungen werden auch immer behinderter." Sagte ich grinsend. Jimin sah mich an und meinte: "Wir sollten uns langsam hinlegen. Ich zeige dir dein Zimmer, Nana."

Ich nickte und erhob mich schwerfällig von der gemütlichen Couch. Ich war schon im Halbschlaf. Gähnend schnappte ich mir meine Handtasche und folgte dem Ladykiller. Er ging eine Treppe hoch und ich folgte ihm.

Wir betraten einen breiten Flur. Der kühle Boden unter meinen Socken, welche ich mir von Meena geliehen hatte, jagte mir einen Schauer über den Körper.

Jimin schlurfte lässig vor mir her und ging auf die letzte Tür des Flurs zu. Er kickte die Tür mit seinem linken Fuß auf und sagte: "Das Gästezimmer. Mach es dir ruhig bequem. Wenn irgendwas nicht stimmt, oder du was brauchst komm einfach zur ersten Zimmertür dieses Gangs. Dort findest du mich."

Ich nickte dankend und wollte in mein Zimmer gehen. Bevor mir dies jedoch geling, stemmte Jimin seinen rechten Arm gegen den Türrahmen und versperrte den Durchgang ins Zimmer. Verwirrt drehte ich meinen Kopf in seine Richtung.

Nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht fand ich Jimins vor. Er zog seine rechte Augenbraue hoch und grinste frech. Ich begann: "Jimin, wa..."

Er unterbrach mich indem er mich übertönte: "Wenn etwas ist, komm wirklich sofort zu mir! Ich werde mich vermutlich sowieso langweilen." Ich nickte schmunzelnd. Er entfernte seinen Arm und gab somit den Weg ins Zimmer frei.

"Schlaf gut, Süße und träum von mir!" Sagte er zwinkernd und verschwand den Gang entlang. Ich spürte wie mein Gesicht sich erhitzte und sah ihm hinterher. Er drehte seinen Kopf nochmal zu mir, bevor er in seinem Zimmer verschwand und grinste mich siegessicher an. Schnell verzog ich mich in das Gästezimmer und schloss die Tür.

Warum hatte ich ihm bitte hinterher gesehen!? Verdammt! Verdammt! Verdammt! Ich pfefferte meine Tasche aufs Bett, machte das Licht an und sah mich um. Die anthrazit-farbene Bettwäsche schimmerte sanft im sparsamen Licht der Zimmerlampe.

Neugierig sah ich aus dem Fenster und blickte auf die dunkel liegenden Reihenhäusern. In den verschiedenen Fenster konnte man sehen, wie Familien gemeinsam vor dem Fernseher hockten und rum alberten. Auch saßen manche Leute Tee trinkend und lesend in ihren Wohnzimmern.

Lächelnd entfernte ich mich vom Fenster und musste automatisch an Taehyung denken. Ob seine Familie je wieder so miteinander umgehen könnte? Seine Schwester wirkte sehr herzlich, aber sobald seine Eltern einen Raum betraten, herrschte Eiseskälte.

Seine Mutter war noch halbwegs okay. Aber sein Vater jagte mir eine Heidenangst ein. Ich zog mein Oberteil aus und wechselte in ein gemütliches weißes T-Shirt mit Aufdruck und eine kurze, rote Schlafhose.

Ich legte mich hin und sank in den Schlaf. Am nächsten Morgen weckte mich lautes Geklopfe. Verschlafen blinzelte ich durch das Zimmer und rappelte mich auf. Ich saß nun aufrecht in dem gemütlichen Bett und sah auf die Tür.

Ich hörte ein gedämpftes: "Lebst du überhaupt noch? Ach, wenn du nicht antwortest komm ich einfach rein. Man muss ja checken ob es seinen Gästen gut geht. Ich hoffe du bist angezogen, beschwer dich bloß nicht wenn ich jetzt rein komme!"

Die Tür schwang auf und ein Jimin kam mit geschlossenen Augen rein. Vorsichtig blinzelte er durch das Zimmer, bis unsere Blicke sich trafen. Er grinste und sagte: "Du bist ja doch wach. Guten Morgen! Süß."

Ich antwortete mit meiner heißen Alten-Männer-Morgenstimme: "Guten Morgen!" Er schmunzelte kurz und fuhr dann grinsend fort: "Also etwas zerstört das sexy Bild von dir im Bett." Ich legte den Kopf schief und blickte ihn fragend an.

"Du hast dein Make-Up noch drauf, kleiner süßer Panda." Ich facepalmte mich und maulte: "Och, nööö... Verdammt!" Schnell sprang ich auf und rannte vor den Zimmerspiegel. Wow, man konnte mich glatt mit einer Crack-Hure verwechseln. Elegant.

Und Jimin hatte mich gesehen. Manno! "Deine Mum hat doch sicherlich Abschminktücher, oder?" Fragte ich. Jimin überlegte kurz unschlüssig, nickte dann aber. "Bin gleich wieder da." Und schon verschwand er.

Kurz darauf stand er mit einem rosa Plastik-Päckchen vor mir und hielt es mir vor die Nase. "Sowas hier?" Fragte er. Ich nickte lächelnd: "Ja, perfekt. Danke." Er grinste: "Mädchen sein ist nicht leicht, was?" Ich lachte. Er hatte keine Ahnung womit wir Frauen uns alles quälten.

Vom Abschminken, zum Beine rasieren, bis zur Periode. Alles nervig und anstrengend, auch wenn man manches eigentlich nicht tun bräuchte. Wer will schon mit unrasierten Beinen einen Mini oder Hotpants tragen? Also ich nicht.

Wie Valentino schließlich gesagt hat: 'Der Mini ist gekommen, um zu bleiben.' Jimin erklärte: "Komm, wir frühstücken gleich und dann bringe ich dich zu Jin!" Ich nickte. Jimin verschwand pfeifend und ich hörte wie seine Schritte auf der metallenen Treppe leiser wurden. Er würde vermutlich etwas kochen.

Ich brachte mein Gesicht wieder auf Vordermann und zückte dann mein kleines Schminktäschchen, welches ich immer dabei hatte. Ich schminkte mich nur dezent mit Kajal und Wimperntusche, damit sich so ein Panda-Vorfall nicht nochmal wiederholte.

Ich zog eine schwarze Röhrenjeans und ein enges, blaues, langärmeliges Top an. Einfach, aber cool. Ich kämmte mein Vogelnest von Haaren noch einmal durch und schon konnte ich mich sehen lassen. Als ich fertig war, schnappte ich mir meine Sachen und machte das Bett wieder ordentlich.

Nun war mein Aufenthalt hier vorbei. Ich hatte Jimins Familie gar nicht kennen lernen können. Schade. Gerne hätte ich gewusst, wie seine Eltern so waren und wie sie ihn zu so einem Player erzogen haben.

Ich lachte leise vor mich hin. Nachdenklich verließ ich das Zimmer und ging nach unten. Jimin ließ gerade sein Smartphone sinken und sah mich unschlüssig an.

"Was los?" Fragte ich neugierig von der Treppe aus. Er sagte monoton: "Es scheint, als wäre Jin etwas wichtiges dazwischen gekommen. Du musst noch einen Tag bei mir sein."

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Ein etwas kürzeres Kapitel, um endlich wieder ins Schreiben rein zu kommen.

Ist ja jetzt schon fast einen Monat her, dass ich Obsessions aktualisiert habe.

Sorry nochmal >.<

Kommentare und Feedback wären toll.

Alles Liebe euch!

IdleTeenz

Obsessions [BTS FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt