Obsession Nr.2: Aushilfe

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Ein lautes Geräusch weckte mich. Musik. Laute Musik. Zu laute Musik. Wer auch immer das war, war so gut wie tot. Ich strampelte meine lila-pink gemusterte Decke von meinen Beinen und zog mir meinen Cardigan über mein Top. Jetzt war der Idiot dran!

Ich ging zu meinem Fenster und schob dieses, mit Müh und Not hoch. Das gestrige Fenster zur Wohnung schräg gegenüber von uns war offen. Diesmal kam der Lärm aus deren Küche. Der Typ von gestern stand in Jeans und T-Shirt neben der Küchentheke und unterhielt sich mit irgendwem.

Wow... der sah ja wirklich gut aus. Dieses niedliche Gesicht und das unglaubliche Grinsen dazu. Nein. NEIN. Nicht schwach werden. Sowas durfte ich jetzt nicht denken, schließlich war ich angepisst und kurz davor eine Schimpfparade à la Carte zu starten. Grandios, wirklich.

Eigentlich mochte ich laute Musik ja wirklich, aber nicht wenn ich noch pennen wollte. Ich winkte, wie eine Gestörte, bis der Typ mich bemerkte. Er zog fragend eine Augenbraue hoch und trat ans Fenster. „Na, gut geschlafen? Kann ich dir irgendwie helfen, Süße?"

Na toll, Jungs! Hübsches Gesicht und dann machen sie den Mund auf. Für das 'Süße' kassierte er schonmal einen Minuspunkt auf seiner Sympathie-Skala. Ich verdrehte die Augen und sagte: „Bis eben ja, bis ich von lauter Musik geweckt wurde, Mr. Rücksichtsvoll."

Er lehnte sich mit den Armen auf's Fensterbrett und grinste mich schief an: „Tja, willkommen in der Nachbarschaft." Tja? TJA!? Ich lächelte beherrscht und grummelte: „Hör mal, dass war eine nette, zurückhaltende Aufforderung an dich, die Musik leiser zu stellen. Das wäre echt nett." Der Typ lachte kurz und entfernte sich vom Fenster.

Er antwortete kackfrech: „Tja und das war eine Absage. Gewöhn dich lieber dran!" Er schloss lachend das Fenster und zog auch noch die Vorhänge zu. Verblüfft klappte mir die Kinnlade hinunter. Dieser Asiate riskierte ja eine ganz schön dicke Lippe!

Wenn ich diesen Hosenscheißer je nochmal sowas freches sagen hören würde, konnte er sich auf was gefasst machen! Ich schloss das Fenster um die kalte Morgenluft nicht länger ertragen zu müssen. Was für eine beschissene Art in den Tag zu starten!

Ich hievte mich hinüber zu meiner Zimmertür und schlenderte ins Bad. Der Uhrzeit zufolge, war meine Mum schon bei der Arbeit und ich alleine. Ich machte mich eben fertig und wagte einen erneuten Versuch die Gegend zu erkennen.

Ich hoppste in meinen pinken Turnschuhen, meiner hellblauen Jeans und meiner großen, grauen Jacke die paar Treppenstufen vor'm Haus hinunter.

Ich hatte meine schwarze Umhängetasche dabei und meine Kopfhörer drin. So ließ es sich leben. Ich lief durch die Nachbarschaft, bis ich die Bushaltestelle erreicht hatte. Ich wollte mir unbedingt neue Klamotten kaufen.

Ein neues Oberteil wäre nicht schlecht. Neue Sachen munterten mich immer auf. Ich wusste, dass das jetzt irgendwie wie die Obsession eines Shopaholics klang, aber ich übertrieb es nicht. Ich stieg in den hässlichen blau-gelben Bus und fuhr, aus der vorortähnlichen Umgebung, auf die hohen, grauen Zementblöcke zu.

Die Umgebung wurde immer grauer und ich ließ die Natur hinter mir. In der Stadt angekommen hielt der Bus mit einem starken Ruck, sodass ich mein Handy fast fallen ließ. Dämlicher Busfahrer! Ich verließ das ruckelnde Unheil auf 6 Rädern. Vor mir lag eine schöne, breite Einkaufsstraße.

Links und Rechts befanden sich die buntesten Läden mit äußerst ausgefallenen, aber auch vielversprechenden, Namen. Ich ging die Straße entlang und hörte zufrieden Musik. Nach einiger Zeit fiel mein Blick auf ein hübsches Oberteil im Schaufenster.

Abrupt blieb ich stehen und ging in den Laden. Traum meiner schlaflosen Nächte! Das war ja mal megast schön. Ich schnappte es mir, in meiner Größe und verzog mich in die Umkleide. Es passte perfekt. Und dieser Schnitt erst! Preis?

Fick mein Leben... A-aber e-es war doch so schön. Warum so teuer!? Ich musste es einfach haben. Wenn ich es mir kaufen würde, hätte ich nur noch 20 € übrig. Egal was soll's?

Manchmal musste man sich einfach mal etwas gutes tun. Ich bezahlte und fuhr dann wieder mit einem schlechten Gewissen nach Hause. Wie hieß meine Haltestelle nochmal?

Die sahen aber auch alle gleich aus... Ich stieg bei einer Haltestelle aus und lief durch die Nachbarschaft. Mist! Ich war eine zu früh raus. Seufzend lief ich an der leeren Hauptstraße entlang, während die Sonne gnadenlos auf mich herunter knallte. Ich hatte Durst. Mächtigen Durst.

Musik ertönte. Neugierig drehte ich meinen Kopf zu meiner linken und sah, wie ein Pärchen ein sympathisch aussehendes Café verließ. Wink des Schicksals, das hatte ich gebraucht! Ich schlenderte auf die schicke, moderne Einrichtung zu, welche direkt unter einer der Wohnungen lag. Vorsichtig drückte ich die kühle Glastür auf und betrat das Café.

Trockene, jedoch angenehme, Luft kam mir entgegen. Ich setzte mich auf einen freien Platz und bestellte einen Himbeer-Frappuccino. Als der Kellner ihn mir servierte, zwinkerte er mir zu und säuselte: "Was Süßes, für die Süße."

Lahm. Ich lächelte schwach zurück und versuchte den Fakt zu ignorieren, dass ich keine Ahnung hatte was man auf so etwas antworten sollte. Peinlich. Im Hintergrund lief leise Pop-Musik und das Café war halb voll. Für die Pessimisten unter euch halb leer. Wenn ich dieses Getränk zahlen würde, hatte ich endgültig zu wenig Geld für die restlichen Ferien.

Mir sprang ein Schild in die Augen: 'AUSHILFE GESUCHT.' Meins. MEINS. MEEEIIIIINNNSSS. Grinsend trank ich mein Getränk so schnell wie möglich aus. Den Job krallte ich mir. Uhhhh... Gehirnfrost.

Ich stand schnell auf und ging auf die Theke zu. Dort stand ein gutaussehender Typ, von dessen Namenschild ich 'Jin' entziffern konnte. Höhöhö... wo war Vodka? Spaß beiseite. Ich räusperte mich und begann: "Entschuldigen sie, was muss ich tun um mich für den Aushilfsjob zu bewerben?"

Ich zeigte mein bestes Blend-a-med-3D-White-Luxe-Zahnpasta-Lächeln und wartete auf Jins Antwort, falls das überhaupt sein richtiger Name war. Klang irgendwie nach einem Stripper-Namen. Zu perfekt, als das es ein richtiger Name sein konnte.

Jin übertraf mit seinem perfekten Lächeln das meine und entgegnete: "Du kannst mich ruhig duzen, scheinst ja im gleichen Alter wie ich zu sein. Also im Endeffekt hat mein Dad es mir überlassen eine Aushilfe einzustellen. Deswe..."

"Was wenn ich den Job auch haben möchte?" Erklang eine Stimme. Die Stimme kam mir bekannt vor. Zu bekannt. Das konnte doch nicht wahr sein, oder?

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Tüdelüüü ein weiteres Kapitel.

So langsam beginnt die Story.

Sorry, falls es noch ein bisschen langweilig ist, oder so. Aber ich gebe mir Mühe!

Ich versuche auch diese Story so lustig und süß wie möglich zu gestalten.

Kommentare und Feedback sind hier immer Willkommen.

Euch einen tollen Tag/Abend!

IdleTeenz

Obsessions [BTS FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt