Yoongi POV:
Ich stieg langsam die Treppenstufen hinunter und atmete tief durch. Die Leute die hinter mir aus dem Flugzeug ausstiegen, redeten angeregt miteinander. Kinder lachten und rannten freudig die lange Treppe hinunter. Der Wind wehte fast schon brutal auf dem Landeplatz.
Als meine Füße den Zement berührten, stieg in mir große Vorfreude auf. Endlich war ich wieder da. Jungkook hatte gemeint, dass ich ihn sofort anrufen sollte wenn ich gelandet war, weshalb ich nun auch mein Handy zückte und ihn anrief.
Nach ein paar Sekunden wurde abgenommen und seine Stimme ertönte: "Hey! Du bist schon gelandet? Yaaah... der Flug ging aber schnell." Ich lachte, während ich mit zig anderen Menschen auf das Gebäude vor mir zulief: "Ja, das stimmt. War kürzer als erwartet. Schade, dass du nicht mehr hier bist. Sonst hätte ich bei dir auf der Couch knacken können, wie früher."
Jungkook lachte belustigt: "Das hast du oft genug, du Schnorrer!" Ich entgegnete entsetzt: "Du nennst mich Schnorrer? Mein Buch verkauft sich gut, ja! Ich kann dich gerne auszahlen, du Sklaventreiber!" Jungkook gluckste: "Nein, nein. Alles gut. Grüß die anderen von mir, ja?"
Ich schwieg. Die anderen? Meinte er auch... Nana? Ich murmelte: "Sie auch?" Die Stille an meinem Ohr wurde geradezu erdrückend. Ich wusste schon wie Jungkook antworten würde. Er räusperte sich und murmelte: "I-ich denke dass ist keine gute Idee. Wenn du sie siehst... dann erwähn mich bitte in keinem Wort." War klar!
Ich hörte seinen Schmerz klar und deutlich, auch wenn es nur wenige Worte waren. Ich entgegnete: "Du willst ihr für den Rest deines Lebens aus dem Weg gehen? Wirklich?" Er erwiderte leise: "Ich habe ihr sehr weh getan. Was könnte ich sagen, dass das wieder gut macht? Sie soll mich einfach komplett vergessen."
Er hatte neben ihr gewohnt. Alles dort erinnerte sie vermutlich Tag für Tag an ihn. Außerdem war sie mit uns befreundet. Er würde nie ganz verschwinden, so wie es jetzt war. Und er dachte dass das so einfach ging, indem er sich weiter wie ein Feigling verhielt?
Wut stieg in mir auf und ich zischte vielleicht ein wenig zu laut: "Du bist ein totaler Idiot!" Ich legte auf. Ein paar Leute sahen nun zu mir herüber. Ich hatte sie ihm damals überlassen... und was tat er? Ich hatte meine erste wirkliche Liebe aufgegeben, dafür dass dieser Schwächling ihr das Herz brach. Manchmal könnte ich ihn erwürgen!
Strammen Schrittes näherte ich mich dem Eingang. Ich war schon lange wütend auf Jungkook. Was er getan hatte war eine Sache, aber dass er sie nie kontaktiert hatte nochmal eine andere. Zwei verdammte Jahre! Wie konnte er überhaupt damit leben? Ich würde es nie verstehen. Als ich bei Seokjin ankam, hatte sich meine Wut etwas gelegt.
Als ich das Café betrat und Seokjins typisches Lächeln sah, grinste ich breit und kam auf den Breitschultrigen zu. Wir umarmten uns und ich sagte: "Yaah... das tut gut wieder hier zu sein. Ich habe all das hier vermisst."
Seokjin lachte, löste sich aus der Umarmung und verpasste mir einen Schlag auf den Hinterkopf. Ich rieb mir diesen und fluchte: "Yah! Wofür war das?" Seokjin antwortete: "Verabschiede dich ja nie wieder nur mit Brief, Pabo! Wir stehen uns nahe. Nächstes Mal sprichst du mit mir wie ein richtiger Mann, verstanden? Und ja ich habe zwei Jahre auf diesen Moment gewartet, damit ich dir endlich eine verpassen kann. Ich bin nachtragend."
Ich lächelte und nickte verständnisvoll. Den hatte ich wohl verdient. Ich öffnete meinen braunen Rucksack und holte eines meiner Bücher hervor. Ich hielt es ihm hin und er lächelte: "Ich habe es mir doch schon bestellt." Ich lachte: "Trotzdem wollte ich euch allen persönlich eines geben. Also hier!"
DU LIEST GERADE
Obsessions [BTS FF]
FanficAls Nana mit ihrer Mutter nach San Francisco zog, hatte sie eigentlich keine hohen Erwartungen an ihr neues Leben. Und so bemerkte sie nicht, wie eine turbulente, siebenköpfige Bande von Freunden sich langsam in ihren Alltag und ihr Herz schlich...