"H-hey, Yoongi! Wohin gehen wir denn genau?" Fragte ich, als wir die Straße, welche sich um einen Berg herum schlängelte, bergauf gingen. Yoongi sagte, ohne sich zu mir umzudrehen: "Auf einen Spaziergang." Wow, sehr magere Antwort. Ich versuchte mein Handgelenk zu befreien, woraufhin Yoongi stehen blieb und sich mit einem fragenden Blick zu mir umdrehte.
"Der eine sieht Rot, der Andere darf einen Spaziergang mit dir machen. Das ist nur fair." Was? Okay, so langsam verstand ich gar nichts mehr. "Ich gehe ja mit dir spazieren, aber lass endlich mein Handgelenk los!" Yoongi ließ mich los und grinste: "Na, worauf wartest du dann noch, Gänseblümchen? Auf geht's!"
Natürlich hatte Yoongi seinen Block dabei, um sich Notizen zu machen und ich zückte mein Handy, um ordentlich Bilder von der Landschaft zu knipsen. Wir spazierten wortlos, bis wir irgendwann auf einem typischen Touristen-Pfad ankamen. Auf diesem standen zwei Tische, auf welchem Keramik-Kunstwerke aller Art standen.
Ich las laut vor: "Kasse des Vertrauens." Da sollte man also sein Geld hinein werfen, wenn man etwas hiervon kaufen wollte? Yoongi schmunzelte: "Also entweder der Macher dieser Sachen ist zu gutgläubig, oder einfach nur faul."
Lachend schüttelte ich den Kopf und Yoongi kritzelte etwas in seinen Block. "Was hast du gerade aufgeschrieben?" Yoongi sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und antwortete: "Nanalein, du bist viel zu neugierig. Wäre es für deine Ohren bestimmt, hätte ich es laut ausgesprochen."
Er klappte den Block zu und klemmte den Kugelschreiber an diesen. "Komm, lass uns weitergehen!" Sagte er. Ich ging vor ihm auf dem dünnen Trampelpfad entlang, welcher von allerlei Gebüsch, Gestrüpp und hohen Gräsern umgeben war. "Wo endet dieser Weg hier?" Fragte ich.
Yoongi zuckte mit den Schultern: "Vielleicht stehen wir ja gleich direkt an einem Abgrund und fallen runter. Ich habe keine Ahnung." Ängstlich sah ich ihn an. Er lachte: "Sie mich nicht so an! Uns passiert schon nichts. Geh weiter!"
Er legte seinen Block unter einen Strauch und sagte: "Wenn wir hier nachher wieder lang gehen, nehme ich ihn wieder mit." Irritiert fragte ich: "Wieso lässt du den Block...?" Er legte seine beiden Hände auf meine Schultern und sagte lächelnd: "Damit ich besser auf dich aufpassen kann. Meine Notizen habe ich auch in meinem Kopf. Dich gibt es nur einmal."
Ohne etwas darauf zu antworten ging ich weiter. Er hatte seine Notizen für mich zurück gelassen. Die Notizen, die er sonst mit seinem Leben verteidigte. Der Weg wurde steiler und der Boden immer unebener. Einmal trat ich auf einen losen Stein uns glitt zu Boden. Autsch. Yoongi beugte sich zu mir hinunter und sagte: "Tut mir leid, ich war nicht schnell genug. Alles okay?"
Ich nickte: "Ja, alles gut. Gehen wir weiter!" Schlußendlich waren wir dann auf dem höchsten Punkt des Berges angelangt. Ich streckte mich müde und rief: "Endlich angekommen! Die Strecke war beschissen, aber das Ziel hübsch." Ich setzte mich auf den Boden und starrte in den blauen Sommerhimmel.
Yoongi legte sich neben mich und tat das Gleiche. "Ich fühl mich lebendig." Murmelte er und starrte in den blauen Sommerhimmel. Ich fragte neugierig: "Wieso hast du mich hierher gebracht?"
Er lachte: "Weil es hier schön ist." Ich fragte erneut: "Nein, warum nur mich. Warum nicht mit allen zusammen?" Er erwiderte: "Weil ich heute nicht soviele Leute um mich herum haben wollte." Ich murmelte: "Achso."
"Das könnte ich jetzt antworten, aber das wäre gelogen." Grinste er frech, als ich mein Gesicht zu ihm drehte. Er sah mich lächelnd an, sodass man keine seiner Zähne sah. Der Blick in seinen Augen war mir völlig neu. Eine Freude, die ich noch nie zuvor in seinen Augen gesehen hatte. Automatisch musste ich mitgrinsen.
"Und warum dann?" fragte ich unnachgiebig. Er seufzte immernoch lächelnd: "Ach Nanalein, warum denn nicht?" Ich rollte mich beschämt zur Seite und starrte einfach das leicht verdorrte Gras des Hügels an. Die weißen Wolken zogen am Himmel vorbei und der erfrischende Wind machte die knallende Sonne erträglich. Ich murmelte halblaut: "Was weiß ich? Ich war neugierig."
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Obsessions [BTS FF]
Fiksi PenggemarAls Nana mit ihrer Mutter nach San Francisco zog, hatte sie eigentlich keine hohen Erwartungen an ihr neues Leben. Und so bemerkte sie nicht, wie eine turbulente, siebenköpfige Bande von Freunden sich langsam in ihren Alltag und ihr Herz schlich...