"Die Frau kann echt kochen!" Sagte ich mit vollem Bauch und warf mich zufrieden auf mein Bett. Inzwischen war es draußen dunkel, was man durch die offene Balkontür sehen konnte. Die Sterne standen am Himmel und waren klar und deutlich zu sehen. Meena hockte vor ihrer Tasche und kramte in dieser herum. "Ja, das hat es wirklich." Sagte sie.
Ich glaubte ihr sofort. Am Tisch dachte ich noch, dass sie das Hähnchen ganz allein weg hauen würde, ohne irgendetwas übrig zu lassen. Dank ihr konnte ich die Zeit hier ebenfalls genießen. Es war wirklich nett von ihr deswegen mitgekommen zu sein. Automatisch musste ich lächeln. Ich richtete mich auf und sah ihren Hinterkopf an, der sich während sie kramte hin und her bewegte.
"Danke." Murmelte ich. Verwundert drehte Meena sich um und fragte mit neugierigem Blick: "Wofür?" Ich erwiderte: "Dafür, dass du mitgekommen bist, weil ich sonst nicht hätte mitkommen dürfen. Das ist echt lieb." Sie lächelte schief und sah zur Seite: "Ach, hmm... Dank mir nicht!"
Sie machte ihre Tasche zu und ging mit ihrer Digitalkamera, welche sie anscheinend die ganze Zeit gesucht hatte, auf den Balkon. Sie fokussierte das Meer, mit den Häusern der Küste und dem Sternenhimmel im Hintergrund und klickte ein paar Mal ab. Ich trat verlangsamt nach ihr, nach draußen und starrte sie an.
"Warum soll ich das nicht?" Hakte ich verwirrt nach. Es herrschte eine Zeit lang Stille, in der sie wieder ein paar Fotos schoss und sich das Geräusch der Digitalkamera in mein Gedächtnis einbrannte. Klick. Klick. Klick.
"Weil ich das nicht direkt für dich getan habe." Nun war ich besonders neugierig. Wenn nicht deswegen, weshalb dann? Ich begann: "Wa..." sie unterbrach mich: "Wegen Streit Zuhause. Ich musste da einfach mal raus. Nichts besonderes. Da kam mir die spontane Einladung sehr gelegen. Aber ich kann jetzt nicht so tun, als wäre ich aufopfernd mitgekommen, nur um dir zu helfen. Das wäre nicht richtig. Entschuldige, dass ich dich das habe glauben lassen."
Ihre aufrichtigen Worte berührten mich sehr. Also war auch Meena hinter ihrer fröhlichen, aufmunternden Fassade sehr vom Streit ihrer Eltern betroffen. Tae und sie waren sich wirklich ähnlich. Ich ging auf sie zu und umarmte sie.
"Erhol dich diese paar Tage gut und sammele neue Kraft, um stark zu bleiben. Ich weiß dass du es kannst. Du bist ein Mensch der nicht aufgeben wird, oder?" Fragte ich sie und blickte sie besorgt an. Sie lachte und ich meinte Tränen in ihren Augen glitzern gesehen zu haben.
Sie wich mit einem gezwungenem Lächeln meinem Blick aus und sah von einer Fliese der Terrasse zur anderen: "N-Naja, was heißt aufgeben? I-ich kann ja eigentlich nichts tun. Es sind meine Eltern, die sich streiten. Die Familie kann man sich nicht aussuchen. Ich höre nur zu und hoffe dass es bald besser wird. Ich ka-"
Sie sah zur Seite und ihr Lächeln wurde von ihren bebenden Lippen und Tränenbächen besiegt: "Es tut mir so leid, dass ich dich in deinem Urlaub damit belaste, aber ich kann einfach nicht mehr."
Sie holte mit zittriger Stimme Luft und fuhr fort: "Ich kann nicht so tun, als ob mich das ganze nichts angeht. Vielleicht verbringe ich wo ich älter bin nicht mehr so viel Zeit mit meinen Eltern, aber sie sind immer noch meine Eltern. Ich liebe sie und jedes verdammte Wort, dass sie sich an den Kopf werfen, ist wie ein Schlag in meine Magengrube. Wann immer mein Vater meine Mutter anschreit, fühlt es sich an als würde er mich anschreien. Und wenn meine Mutter immer kälter wird und seltener lacht und sich meistens alleine in Räume zurück zieht, zieht sie sich auch von mir zurück. Es ist ihr Streit, aber wir alle leiden." Meena setzte sich auf den kühlen Steinboden der Terrasse und ich setzte mich neben sie.
Sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter und begann eine Melodie zu summen. Ich wusste nicht, zu welchem Lied sie gehörte, aber sie klang traurig und aufmunternd zugleich. Nach einer Weile hatte Meena sich beruhigt und lehnte sich wieder zurück. Sie saß wieder kerzengerade und lächelte mich breit an. Ihre Wimperntusche war zwar verschmiert, aber sie strahlte dennoch eine unbändige Stärke aus.
"Ich bleibe stark. Manchmal staut es sich wirklich alles an und ich muss es einfach mal raus lassen, aber etwas in mir will nicht aufgeben. Ich werde versuchen mein Lächeln zu bewahren, auch wenn die Situation auswegslos erscheint, auch für Taehyung. Danke, dass du hier mit mir saßt. Ich gehe jetzt rein, mich abschminken." Sie lächelte leicht und stand auf.
Ich sah ihr nachdenklich hinterher. Sie und Tae hatten es nicht leicht. Tae. Stimmt ja, er wollte noch etwas von mir. Ich rappelte mich auf und ging zu Taes, Jimins und Jungkooks Zimmer. Leise klopfte ich ein paar Mal. Dann wurde auch schon die Tür geöffnet. Es war Tae. Danke, Schicksal! "Du wolltest doch noch mit mir reden, oder?" Fragte ich.
Er sah nachdenklich nach Rechts und Links auf den Flur und flüsterte dann leise: "In zehn Minuten unten vor der Haustür! Sag aber keinem was!" Und schon knallte er mir die Tür vor der Nase zu. Okay.
Warum? Das musste keiner Nana sagen. Wie lange dass was er vor hatte dauern würde? Das konnte er Nana auch nicht mitteilen. Nana genervt. Augenverdrehend ging ich zurück ins Zimmer und zog mich um.
Ein paar Minuten später wartete ich dann vor der Tür. Blitzschnell schoss eine Gestalt an mir vorbei, knallte Die Haustür hinter sich zu und riss mich am Handgelenk mit sich. Niemand anderes als Taehyung zischte: "Schnell, Lauf, Nana!" Ich hörte gedämpfte Stimmen von drinnen fragen: "Wo ist er hin?"
Schnell richtete ich meinen Blick nach vorne und begann selber an Tempo zuzulegen, sodass Tae mich nicht mehr wie einen nassen Sack hinter sich her schleifte. Wir rannten die ganze Straße hinunter. Tae hatte eine schwarze Sporttasche bei sich.
Als wir uns sicher waren, dass uns niemand gefolgt war, blickte ich ihn unsicher an: "Ich soll niemandem sagen, dass ich mit dir unterwegs bin und jetzt auch noch die Tasche. Willst du mich etwa umbringen?"
Grinsend sah er mich an, antwortete dann aber ernst: "Nein. Komm einfach mit! Vorhin als alle sich fertig gemacht haben, habe ich die Zeit genutzt um mich ein bisschen in der Gegend umzusehen. Ich werde dir einen Ort zeigen."
Ich nickte. Aber wozu die Tasche? Ich folgte Tae, welcher in eine Straße abbog. Wir kamen immer weiter von der Hauptstraße ab, bis wir auf einmal vor einem verlassenen Schwimmbad standen.
Tae drehte sich keck grinsend zu mir um und sagte: "Überraschung! Ich bringe dich doch um!" Lachend schnippte ich ihm gegen die Stirn und sagte: "Jetzt ernsthaft! Was machen wir hier? Es dämmert doch schon. Ich geh da nicht rein. Viel zu gruselig." Er lachte und schob die Unterlippe hervor: "Das ist nicht gruselig da drin. Komm schon mit rein!"
Ich zog die Augenbrauen hoch und sagte: "Was willst du da drin und was ist in deiner Tasche? Langsam machst du mir wirklich irgendwie Angst..." Ich ging ein paar Schritte zurück, doch behielt den Augenkontakt bei. Er verdrehte die Augen und ging auf mich zu. Ohne Warnung hob er mich hoch über seine Schulter und trug mich hinein. "KIM TAEHYUNG WAS WIRD DAAAAAS!?"
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Hi, my name's Vivi and I like cutting stories in thrilling moments, so people get mad over me, huuuuuuuuuh.
Meine Version der Huh-Challenge. xD
Ich konnte nicht anders, aber ich schreibe gleich weiter.
Kommentare und Feedback wären lieb.
Alles Gute euch!
IdleTeenz
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Obsessions [BTS FF]
Fiksi PenggemarAls Nana mit ihrer Mutter nach San Francisco zog, hatte sie eigentlich keine hohen Erwartungen an ihr neues Leben. Und so bemerkte sie nicht, wie eine turbulente, siebenköpfige Bande von Freunden sich langsam in ihren Alltag und ihr Herz schlich...