And you call yourself a father
Feels like I'm reaching for the stars But heaven isn't letting me
I wish I had longer arms
I'll never be big enough to pay your dues
But I keep trying
('Good enough' - Empire Cast)In den letzten Tagen hatte ich versucht wieder etwas Abstand zwischen Mario und mir zu bringen. Auch wenn mir der Tag mit ihm gefallen hatte (sogar mehr als ich je für möglich gehalten hätte) wollte ich es nicht gleich überstürzen. 'Schritt für Schritt' war in dieser Angelegenheit mein Motto, so konnte ich die Kontrolle, den Überblick behalten und jeder Zeit einen Rückschritt antreten, wenn ich merkte, dass es zu weit gegangen war. Und auch Mario schien das nachvollziehen zu können, denn er meldete sich auch nicht bei mir.
Die Woche war echt anstrengend gewesen, ich hatte nicht nur in der Bücherei gearbeitet, sondern auch zwei verschiedene Aushilfejobs angenommen, auch wenn es mir nicht sehr gefiel. Die Bezahlung war meistens schlecht und die Arbeit ziemlich nervtötend. Doch wann immer ich die Gelegenheit dazu bekam mehr Geld zu verdienen, nahm ich diese auch an. Die Spielschulden meines Vaters hatte ich nun zu 70% abbezahlt und das hatte ich nur auf diese Weise geschafft. Auch wenn immer noch viel abzubezahlen galt, hegte sich bei jedem Euro mit dem die Schulden sanken, ein kleiner Wunsch in mir auf.
Ein Traum, eine Hoffnung, dass ich danach anfangen konnte Geld für mein Studium zusammen tun, damit ich wieder zur Uni gehen konnte. Der Plan lag noch weit in der Ferne, aber wie mein Lieblingsautor John Green in einem seiner Bücher schrieb: 'Vielleicht machen wir die Zukunft wahr, indem wir sie uns vorstellen, vielleicht auch nicht, aber wir müssen sie uns vorstellen', war es wichtig Pläne für die Zukunft zu schmieden, ein Ziel vor Augen zu haben.
Denn was würde das Leben sonst für einen Sinn machen, ganz ohne Ziele und Träume? Irgendwann mussten einfach glücklichere Zeiten kommen und daran hielt ich mich fest wie eine Ertrinkende.Und alles Glück was ich brauchte war mein Studium und anschließend eine vernünftige Arbeit. Ich war nicht so naiv zu denken, dass nur Geld glücklich machen konnte, aber es machte zu mindestens vieles einfacher.
Was tat es gut, nach diesen anstrengenden Tagen aus dem Bett zu steigen, mit dem Wissen, dass man sich zu jeder Zeit heute wieder darin verkriechen konnte.
Ich liebte Sonntage.Elinor hatte mir gestern ein Buch mitgegeben, das ich heute endlich in Ruhe lesen würde. Am besten mit einem leckeren Tee.
Gedankenverloren ging ich in die Küche, bereitete mir einen Früchtetee zu und öffnete den Kühlschrank. Na toll. Es sah ganz danach aus, dass mein Vater nicht die Lebensmittel eingekauft hatte, die ich ihm aufgetragen hatte. Wir hatten nichtmal Milch und Butter da.Etwas verärgert setzte ich mich an den kleinen Holztisch und starrte mein Müsli an, das ich jetzt einfach so trocken essen musste. Dann seufzte ich. Nein, ich würde mir jetzt nicht die Laune davon vermiesen lassen.
Also löffelte ich das Müsli in meinen Mund und fing an in Elinors Buch zu lesen. Plötzlich fiel mein Blick aber auf einen Brief, der hinter einer benutzten Kaffeekanne lag. Ich nahm den Brief und mein Herz wurde gleich um einiges schwerer. Das sah zu sehr nach einer Rechnung aus.
Als ich den Brief öffnen wollte, merkte ich, dass er offensichtlich schon geöffnet worden war. Misstrauisch zog ich den Brief mit etwas zittrigen Fingern heraus. Meine Augen wurden immer größer, während ich den Brief las und als ich den Geldbetrag sah, rutschte mir das Herz in die Hose.
Das konnte einfach nicht sein!
Wütend rannte ich in das Zimmer, das meinem Vater gehörte, riss die Tür auf und war schon bereit loszuschreien, da merkte ich, dass das Zimmer leer war. Mein Blick fiel über das ungemachte Bett, ein Gestank von Alkohol trat mir entgegen.
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Maybe tomorrow (Mario Götze)
FanfictionBella und Mario waren mal die besten Freunde gewesen. Mehr als das. Doch ihre Freundschaft überlebte Marios Verrat nicht und die Beiden sahen sich nie wieder. Bis jetzt. Alles ist anders, außer diese besondere Verbindung aus ihrer Vergangenheit. Abe...