What if you're what I need

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I need a voice to echo
I need a light to take me home
I kinda need a hero
Is it you?
('Nightingale'- Demi Lovato)

Vor dem Hinterausgang wartend, war Paul ein unglaubliches Nervenbündel. Er war so aufgeregt und glücklich, dass er noch mehr und schneller redete als sonst und aufgedreht hin und her sprang. „Glaubst du er kommt überhaupt noch? Vielleicht hat er es ja vergessen...", fragte er mich nun schon zum zweiten Mal. Ich kniete mich zu ihm hin. „Paul, wir sind gerade mal 15 Minuten hier, dein Fußballstar muss sich duschen und fertigmachen, das kann etwas brauchen."
Trotzdem wäre es mir auch lieber, wenn Mario bald kommen würde, denn mir war immer noch kalt und außerdem sah ein Sicherheitsmann, der den privaten Hinterausgang bewachte, schon die ganze Zeit misstrauisch zu uns rüber.

„Hi Paul und Bella, da bin ich.", kam Mario dann plötzlich lächelnd aus dem soeben genannten Hinterausgang. Er hatte seine Trainingssachen mit Jeans und einer trendigen Nike-Regenjacke ausgetauscht. Außerdem trug er mal wieder eine Cap, nur auf die Sonnenbrille hatte er diesmal verzichtet.

„Hallo.", sagte Paul etwas schüchtern und schaute den Fußballer mit großen Augen an.

Nanu, wo war der aufgedrehte Paul auf einmal hin?

„Gut, hier gibt es in der Nähe ein kleines Café, also wollen wir...?", fragte Mario in meine Richtung, ich nickte und wir machten uns auf den Weg. Paul hatte sich wortlos an meine Hand geklammert und hörte nicht mit seinem Starren auf.
Oh Mann, der Kleine war tatsächlich schüchtern geworden.

Schon nach einigen Minuten hielten wir vor einem gemütlich aussehenden Café, ich war heilfroh als wir das warme (und trockene!) Café betraten.
Wir nahmen in einer hinteren Ecke Platz und Mario bestellte sogleich drei große Kakaos für uns alle. Dann sah er von mir zu Paul, der meinen Arm immer noch nicht losgelassen hatte.
„Na Paul, möchtest du mir nicht was von dir und deiner...Begleiterin erzählen?", fragte er neugierig.

Ich hob die Augenbrauen. Der wollte doch so nur irgendwelche Informationen über mich erfahren! Mario allerdings zuckte nur unschuldig grinsend mit den Schultern und sah Paul erwartend an.

Dieser wurde auf einmal rot wie sein Bayernrucksack und murmelte leise: „Ich bin acht."

Der war doch sonst nicht so wortkarg! 

„Wow, du bist ja schon ein richtig Großer.", meinte Mario freundlich. Das schien Paul etwas Mut zu machen, denn er lächelte stolz und fügte hinzu: „Bella ist eine Freundin." - „Eine Freundin also? Alle Achtung, ich wette alle Jungs in deiner Klasse sind eifersüchtig darauf, dass du so eine alte Freundin hast!" - „Heh, ich bin nicht alt!", wandte ich empört ein und trat Mario unterm Tisch gegens Schienbein. Er lachte nur, seine Augen blitzten mich an, doch Paul, der mehr aufzutauen schien, nickte ernst. „Sind sie auch, ich bin nämlich sogar ihr bester Freund." - „Dein bester Freund?"
Mario sah mich leicht belustigt an.

„Tja, was soll ich sagen, der beste Beste Freund, den ich je hatte." Ich lächelte honigsüß. Ehe er etwas erwidern konnte, wurden wir von der Kellnerin unterbrochen, die uns die Kakaos auf den Tisch stellte.

Erfreut umfasste ich die warme Tasse und nahm sofort einen großen Schluck. Das war allerdings ein Fehler, denn das Gebräu war noch höllend heiß, so dass ich mich verschluckte und anfing zu husten.

Verdammt, brannte das!

Plötzlich spürte ich zwei kleine Hände, die mir auf den Rücken schlugen und so schnell wie die Hustenattacke gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden. Nur meine verbrannte Zunge würde sich wohl nicht so leicht erholen.

Maybe tomorrow (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt