blutrote Rosen

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(Ich-Sicht)

Fröhlich lief ich durch die hellen Straßen, die warme Sonne schien vom wolkenlosen, blauen Himmel, verschwand langsam hinter dem Horizont, schickte ihre letztes, roten Strahlen über den dunkel werdenden Himmel, die ersten Sterne erstrahlen am Himmel, wirkten wie Glitzer auf dem schwarz der kommenden Nacht. Begeistert schaute ich hoch, summte die Melodie des ersten Liebesliedes das mir in den Kopf kam, verschränkte meine Arme hinter dem Rücken, das lange, weiße Kleid wehte sanft im Wind als meine grünen Augen ihn entdeckten, "Luke! Ich bin hier!", rief ich, winkte mit der rechten Hand, hielt mit der anderen den hellen Strohhut auf meinem Kopf. "Ahh, Lisanna", mit schnellem Schritt kam er auf mich zu, mein Herz klopfte mir bis zum Hals, ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, "sind die Sterne nicht wunderschön?", fragte sie, warf sich ihrem Freund in die offenen, warmen Arme, "du bist irre, es wird Nachts kalt", murmelte er. Ein Lachen verließ mich, in diesem Moment war die Welt perfekt, ich lag in den Armen des Jungen den ich liebte, er sorgte sich um mich und die Nacht war so schön wie seid langem nicht mehr. Seine braunen  Augen blitzten auf, er sah es, die vielen Rosen hinter mir, "schau mal..", flüsterte er, die roten Blumen im Mondlicht. Was er nicht entdeckte war die düstere Gestalt hinter den Büschen, auch das silberne Glitzern des Messers entdeckte wir nicht, zu sehr sahen wir uns an, schienen heller zu strahlen als die Sterne selbst.  Ein leises Knacken hinter uns ließ uns aufhorchen, langsam drehten wir uns um, "war sicher nur ein Tier!", versuchte ich mich selbst zu beruhigen, meine hohe Stimme jedoch wieder legte das was ich sagte, "nun..du hast sicher recht..lass..lass uns trotzdem nachsehen", Luke ließ mich runter, fasste mich an meiner Hand, so große Hände.., schoss es mir wie so oft durch den Kopf, ich starrte die verschlungenen Finger an, zu spät bemerkte ich den dunklen Mann, zu spät hörte ich den Schrei meines Freundes, erst als ein stechender Schmerz in meiner Brust ließ mich aufschrecken. Wenige Sekunden spürte ich die Dornen der mittlerweile blutroten Rosen die sich in meine Haut bohrten, den letzten Blick auf den Sternenhimmel.

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