Feriennacht

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Laut erklang das klingeln, die Sonne brannte erbarmungslos vom blauen Himmel, bloß nicht auffallen..., schoss es dem Jungen durch den Kopf, sein prüfender Blick glitt erneut über die Klasse, lautes getummel breitete sich im zuvor ruhigen Klassenzimmer aus, langsam, vorsichtig packte der Braunschopf die Schulsachen ein, erhob sich leise, zaghaft von dem hellen Stuhl als der erste aufsprang, die stechenden, verachtenden Blick auf ihm gerichtet, Angst umfasste sein Herz, Panik benebelte seine Gedanken, "Hey, Dumpfbacke, du solltest mehr Zeit in deine Fresse stecken als in das lernen, deine Noten werden nicht besser und hübscher bist du auch nicht", Lachen erklang, "leider muss ich dir mitteilen das ich mich keinem Schöhnheitswahn anstecke", sprach er, das Zittern versucht zu unterdrücken, den Kopf stolz in die Luft gereckt, versucht den Blicken stand zu halten, "und wir müssen dir mitteilen das die Macher von 'The Ring' angerufen haben- du sollst das nächste Monster werden, können sie sich die Maske Sparren, hässlich und zum fürchten siehst DU auch so aus!", ein weiteres, gehässiges Kichern ging durch die Reihen als sich der ergraute Lehrer einschaltete, "das reicht, Lorenzo", meinte er, packte seine lederne Tasche und ging mit einem letzten, "gute Ferien ihr alle". Schnell folgte der ehemals fröhliche Junge ihm, darauf bedacht nicht weiter in der Gruppe zu bleiben, die letzten Rufe hallten in seinem Kopf nach.
Dunkelheit löste das Licht der Sonne ab, Sterne begannen das Nichts der Nacht zu erhellen. Den Blick dem grauen Boden gewidmet schlenderte der Schüler durch die Straßen, der bleiche Schein der Lampen schien auf seinen Weg, versuchte seine, schon vor langer Zeit in Schwarz gefallene, Welt zu erhellen, Einsamkeit erfüllte seine Glieder als bekannte Geräusche in seinen Ohren erklang, "Haha, schaut mal", seine Augen erhoben sich von den steinernen Platten, richteten sich auf die Jugendlichen die im Kreis um einen breitschultrigen Jungen versammelt hatten, Lorenzo..?, fragend zog er seine Augenbrauen zusammen, es war ungewohnt ihn angsterfüllt und panisch zwischen seinen Freunden zu entdecken, zusammengesunken auf dem kalten Boden, "Hey!", rief er, rannte über den schwarzen Asphalt. Flink hatten sie von dem Jungen abgelassen, waren in den Schatten der Gasse verschwunden. "Phil..", flüsterte er, die grünen Augen aufgerissen, Verwirrung in ihnen, "..du..willst doch nicht..r..rach-", unterbrochen von dem gleichaltrigen hielt er inne, Phil hilt ihm die Hand hin, den Blick auf den blutenden Wunden und den zerrissenen Kleidern, "steh auf, das sollte sich wer ansehen", murmelte er. Verwirrung breitete sich auf dem Gesicht des am Boden liegenden aus, "aber..wieso..?"
"Weil du verletzte bist?", schon bald stand er, klopfte den Staub aus seiner Kleidung, "ich meine, wieso du mir hilfst.."
"Weil ich weiß wie so etwas ist...", Schweigen breitete sich aus, Stille ummantelte die Nacht, dessen Schwärze langsam von den Strahlen der Sonne vertrieben wurde, "....danke..", murmelte er, wandt sich ab, verschwand in den Schatten der Großstadt.

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