erloschene Lichter

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(Ich-Sicht)

Schwarz ummantelte meine Sinne, stumpfte sie ab, vernichtete das wenige etwas an Orientierung die ich mir versucht hatte zu bewahren, wo war ich hier bloß hin geraten? Meine Glieder fühlten sich schwer an, gefesselt an das nichts das mich umgab, stoppend hielt ich inne, versuchte den Boden, die Luft zu spüren, doch keines fühlte ich, weder Druck verspürte ich noch Wärme oder Kälte, krampfhafte Angst ließ mich panisch versuchen los zu kommen, heraus aus dem was mich umgab, Verzweiflung hatte meinen Körper erfasst, durch floß mich, verdrängte die restlichen Gefühle, Gedanken, Fragen wirrten in meinem Kopf herum, stauten sich, keine konnte ich beantworten, keine Aussage widerlegen, wo auch immer ich war, es war nicht gut und mit Sicherheit nicht an gewohnten, von mir bekannten Orten. Meine Augen huschten durch das schwarz vor mir, versuchten bekannte Punkte in der Welt zu entdecken, oder zumindest etwas das von Licht erhellt wurde während mein Kopf den Versuch startete sich an etwas zu erinnern, die wenigen, fetzenhaften Bilder zu einer logischen Szenerie zusammen zu setzen, weitere Fragen drängten sich in den Vordergrund, panisch sog ich die Luft ein, meine Kehle schnürte sich zu, stoppte den Fluss des Atmens, Erinnerungen brachen über mich ein, füllten meine Augen mit Tränen oder etwa nicht? Ich wusste weshalb ich die Schwärze sah, meine Sinne dem nichts zu verfallen schienen doch beantwortete mir das letzte was ich je sehen werde wo ich war noch wie ich hierher gelangen konnte, weshalb konnte ich denken? Hatte man mich aus dem brennenden Gebäude, dem Ort wo ich einst lebte retten können? Unmöglich schien mir diese Option, kein Schmerz durchzog meinen Körper, besitze ich überhaupt noch einen? Sind diese Gedanken das letzte woran sich mein, vermutlich verbrannter Körper,  klammerte? Lag ich vielleicht im Koma? Aber wieso erinnere ich mich dann an alles? Unbeantwortete Fragen überfüllten meine Gedankenwelt auf der Suche nach der Antwort, das was diese quälende Ungewissheit zu verbannen wusste. Fest drückte ich meine Augen zu, versucht die Welt die mich nun umgab auszublenden, neues Nichts empfing mich, zog mich in die Tiefen der Verzweiflung, entrissen mir die Flügel der Hoffnung, verschlossen mein Herz mit dem Schloss des akzeptierens. Ich war tot. Nie wieder würde ich Licht erblicken, nie wieder mit Freunden lachen, mit ihnen weinen, mich mit ihnen Streiten und das Band der Freundschaft mit einer Versöhnung verstärken, nie wieder würde ich das kleine Geschöpf, das fröhliche Gesicht meiner kleinen Schwester sehen, dem oftmals von Schmutz befleckten Engel, existierte so etwas? Resigniert öffnete ich meine Augen, wenn ich solche noch besaß, versuchte ein letztes Mal flehend etwas zu erblicken. Erneut empfing mich das trostlose Bild, wieso versuchte ich es eigentlich noch? Um erneut Enttäuschung zu empfinden? Ich versank in dem was ich nicht wusste als etwas meine Aufmerksamkeit auf sich zog, meinen Blick an sich haftete, an die Stelle wo ich dumpfes Scheinen zu entdecken glaubte, ich wusste das ich mir nicht zu viel Hoffnung machen sollte, mit Sicherheit war diese kurze, gedämpfte Licht Einbildung meiner Hoffnung doch erneut vernahm ich es, weitere erscheinten,  schienen größer zu werden, zu mir zu kommen, auch immer es war, es schien zu mir zu wollen, weswegen auch immer. Sie erloschten desto näher sie mir kamen, leichtes glühen ging von ihnen aus als sie vor mir waren, an mir vorbei schwebten, Linien hinter sich her ziehend in der Lichtlosigkeit verschwanden, "Wartet!", versuchte ich sie zum stoppen zu bringen,  unbarmherzig entfernten sie sich weiter, erloschen im Nichts oder war ich die die im Nichts verglomm?
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Ja, ich weiß, wenn ich schon so eine Frage, kakendreist wie ich bin, stelle und so viel "mach weiter" bekomme muss ich eine neue Geschichte raus hauen
Und so früh dann auch noch:3

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