Kapitel 2: Packen

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Am nächsten Morgen schienen Sonnenstrahlen genau in mein Gesicht. Kommt davon, wenn man abends vergessen hatte die Rollos herunter zu lassen. Ich verzog mein Gesicht und kniff meine Augen ziemlich fest zu und zog mir meine Decke über den Kopf und probierte nochmal einzuschlafen, aber leider konnte ich nicht mehr einschlafen.

Genervt und ziemlich schlecht gelaunt stand ich auf und ging erstmal duschen. Im Badezimmer machte ich meine Musik an und duschte mich ab. Nachdem ich mich angezogen hatte und mir die Haare zu einem Dutt gebunden hatte, machte ich mir einen Plan im Kopf was ich für die 3 Wochen alles mitnehmen musste.

„Unterwäsche, Bikinis, Socken, Hotpants, lange Hosen, Rock, Kleid, Tops, Pullis, Jacken, Schuhe, Ladekabel, Handy, Schminke, Hygieneartikel, Tablet, Buch, Sonnenbrille, Kissen und meinen Schmuck", zählte ich die Sachen auf die nun auf meinem Bett lagen. Ich hoffte, dass ich nichts vergessen hatte und falls doch müsste ich eben shoppen gehen. Ich nahm die Sachen und legte sie in meinem Koffer herein, außer mein Handy, Ladekabel, Tablet, Sonnenbrille und das Buch. Diese Sachen packte ich in meine Handtasche, die einigermaßen groß war.

Fertig gepackt schleppte ich meinen Koffer von meinem Zimmer, welches auf der ersten Etage lag, die Treppe herunter ins Erdgeschoss und dann zu meinem Auto, das vor unserer Garage stand und hievte meinen Koffer in den Kofferraum. Nachdem ich damit fertig war ging ich in die Küche und frühstückte erst einmal. Ein Croissant mit dick Butter und Nutella, dazu noch ein Glas Kakao - so könnten die Tage immer beginnen. Danach räumte ich alles weg und ging hoch in das Schlafzimmer meiner Eltern und wünschte ihnen einen guten Morgen und fragte wann wir losfahren würden.

„Wir haben uns überlegt, dass wir in ca. 2 Stunden fahren werden. Heißt um 11 Uhr. Du fährst in deinem Auto mit mir und Mama fährt mit unserem SUV hinter uns her. Sodass wir mit zwei Autos fahren können und du nach den 3 Wochen alleine mit deinem Auto nach Hause fahren kannst", erklärte Papa seine Überlegung, womit ich natürlich einverstanden war, da ich allzu gerne mit meinem Mercedes fuhr und bald auch ganz alleine ohne ein Elternteil.

Noch 1 ½ Stunden bis zur Abfahrt hatte ich Zeit. Ich überlegte was ich in der Zeit machen konnte und rief meine Beste an.

„Baby, wohin geht es dieses Jahr in den Urlaub? Sonst erzählen deine Eltern doch auch immer schon Monate vorher wohin es geht, nur dieses Jahr haben sie absolut nichts gesagt und ich konnte auch nichts aus ihnen herausbekommen, obwohl ich mehrere Male gefragt hatte.", fragte Mia.

„Babe, dass willst du überhaupt nicht wissen. Dieses Jahr haben sie es übertrieben", antwortete ich ihr.

„Wieso? Fliegt ihr nach Hawaii? Oder doch nach New York? Es war doch schon immer dein größter Wunsch nach da zu fliegen!", plapperte sie ohne Punkt und Komma.

„Man Mia, lass mich doch mal zu Ende reden. Nein, wir fliegen nicht nach Hawaii und auch nicht nach New York. Wir fliegen überhaupt nicht, sondern fahren für 3 wundervolle Wochen zum Campingplatz", gab ich leicht genervt von mir. Von der anderen Seite des Telefons kam nichts mehr.

„Mia? Bist du noch dran?", fragte ich ins Handy, da es eigentlich nicht typisch für Mia war nichts mehr zu sagen.

Am anderen Ende der Leitung nahm ich wahr, dass Mia scharf Luft holte und einfach nur „Woooow!" sagte.

Ich war ja froh, dass sie überhaupt was sagte, aber nur ein ‚Woooow' war nicht Mia typisch und ich fand sie hätte ruhig was mehr sagen können und mich bemitleiden können und mir gut zureden können und wer weiß was noch sagen können, aber doch nicht nur dieses eine Wort. Leicht angepisst fragte ich: „Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Bemitleide mich mal oder sowas!"

„Sorry Baby, ich bin sprachlos. Ich meine, Hallo? Wie kommen deine Eltern denn dazu auf einen Campingplatz zu fahren? Auch wenn ihr da einen festen Wohnwagen stehen habt, ist er doch eigentlich dazu da, das deine Eltern sich da an den verlängerten Wochenenden entspannen können, sofern sie beide frei haben.", textete Mia mich voll.

„Keine Ahnung, Mia! Auf jeden Fall bin ich 3 Wochen da und habe weder euch dabei, noch vernünftiges Netz. Was so viel heißen soll wie Langeweile hoch Zehn und kaum Kontakt zu euch! Trotzdem wünsche ich dir ganz viel Spaß in Amerika und reiß mir nicht zu viele Typen auf. Denk dran, nach den 6 Wochen siehst du die Typen eh nie wieder. Vergiss nicht mir eine Postkarte zu schicken! Hab dich lieb, Babe!", verabschiedete ich mich von ihr für die nächsten Wochen.

„Werde ich schon nicht machen. Kennst mich doch. Ja, ich denk an die Postkarte und ich werde ich vermissen und deine große Klappe. Pass du bloß auf dich auf. Ich habe dich auch lieb, Baby!", verabschiedete Mia sich auch von mir und legte auf.

Nachdem ich mich von Mia verabschiedet hatte waren es schon 10:57 Uhr. Also guckte ich mich nochmal im Zimmer um, ob das Fenster zu war, ob ich alle Kabel aus den Steckdosen gezogen hatte und ob der Müll aus meinem Zimmer weg war. Da alles so war wie es sein sollte ging ich runter zu meinen Eltern die schon auf mich gewartet hatten.

Cheek KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt