Kapitel 12: Danke!

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Mittwoch, 13.07.2016, noch 17 Tage

Nein, nein, lass mich los, bitte, schrie ich und warf mich hin und her im Bett. Versuchte den Typen abzuschütteln der über mir lag, doch es ging nicht. Er war einfach zu schwer für mich. Immer wieder versuchte ich es, doch ich hatte keine Chance. Ich merkte, wie seine Hände über meinen Körper wanderten in Richtung meiner Brust. Ich schrie, weinte, versuchte zu treten, aber dem Typen interessierte es nicht. Er küsste mich weiter am Hals und fuhr eine Spur mich seiner Zunge zu meiner Brust. Ich ekelte mich. Ich wollte es doch nicht, wieso gerade ich? Ich schrie, ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Ich merkte das er mir den BH ausziehen wollte, wehrte mich irgendwie. Auf einmal merkte ich einen stechenenden Schmerz an meiner Wange. Und wieder schrie ich, so laut es nur ging und versuchte mich mit aller Kraft zu wehren.

„Prinzessin! PRINZESSIN! Wach auf, du träumst.", hörte ich Marvins Stimme neben mir und merkte, dass er mich an den Schultern festhielt und mich leicht schüttelte.

Ich riss die Augen auf, setzte mich blitzschnell auf und versuchte erst einmal wieder Luft zu bekommen.

Ich schaute mich um, realisierte erstmal nicht wo ich war, bis ich Marvin sah, der auf meinem Bett saß und mich mit besorgter Miene ansah. Ich entspannte mich augenblicklich und warf mich Marvin in die Arme.

„Pssst, Prinzessin, alles gut. Es war nur ein Traum.", versuchte er mich zu beruhigen und strich mir immer wieder über den Rücken, so wie diese Nacht. Auch die Tränen liefen mir wieder über das Gesicht, wobei ich das doch gar nicht wollte. Ich wollte nicht schwach wirken. Ich wollte nicht weinen. Doch ich konnte nichts daran ändern. Die Tränen kamen einfach.

Ich merkte, nachdem sich meine Atmung wieder normalisiert hatte und die Tränen langsam weniger wurden, dass ich Schweiß gebadet war. Meine Haare klebten an meiner Stirn, die Sachen klebten an meiner Haut. Ich fühlte mich dreckig. Ich wollte nur noch duschen gehen und den Abend und den Traum so schnell wie möglich vergessen.

Ich löste mich aus der Umarmung, schaute kurz auf mein Handy und sah das es 11:27 Uhr waren. Hatte Marvin kein Training? Wieso war er hier? Nicht das er wegen mir verschlafen hatte und am Sonntag nicht spielen durfte. Mein Kopf schoss in die Höhe.

„MARVIN! ES IST HALB ZWÖLF DU MUSST DOCH ZUM TRAINING! LOS, BEEIL DICH! SONST DARFST DU DOCH SONNTAG NICHT MITSPIELEN!", schrie ich aufgebracht.

„Alles gut, Prinzessin. Beruhig dich. Habe heute Morgen mit dem Coach gesprochen. Er weiß, dass ich heute nicht zum Training komme."

„Aber wieso? Was machst du eigentlich hier?"

„Ich hatte eben deine Eltern getroffen und sie erzählten, dass du in der Nacht öfters ‚Nein, lass mich' gerufen hattest und als sie dich wach machen wollten warst du wieder ruhig. Sie waren besorgt und fragten mich, ob ich wüsste was mit dir los sei. Ich jedoch sagte nur, dass ich es nicht wusste. Weil ich weiß ja nicht, ob du ihnen davon erzählen willst. Daher baten sie mich bei dir mal vorbei zu schauen. Da sie selbst auf irgendeine Veranstaltung mussten und nicht wollten das du ganz alleine bist. Außerdem wollte ich gucken, wie es dir geht. Deswegen bin ich auch nicht zum Training gegangen."

„Danke. Danke dafür, dass du mich vor dem Typen gerettet hast. Danke, dass du dich danach um mich gekümmert hast. Danke, dass du meinen Eltern nichts gesagt hast. Danke, dass du mich gerade wachgemacht hast und mich in deinen Armen gehalten hast und danke, dass du da bist."

„Prinzessin, dafür musst du dich sicherlich nicht bedanken. Phil kann froh sein, dass mich die Zwillinge von ihm weggezogen haben, sonst würde er nicht mehr leben. Das schwöre ich dir. Dieser dreckige Wichser, sollte er noch einmal in deiner Nähe sein, Gnade ihm Gott. Ich hoffe, er hat aus gestern gelernt."

Cheek KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt