Kapitel 42: Planänderung

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Donnerstag, 28.07.2016, noch 2 Tage

„MARVIN! MARVINNNNN! MARVINNNNNNN!", schrie wer und weckte mich dadurch aus meinem Schlaf auf. Konnte man noch nicht mal in Ruhe ausschlafen? Wieso riefen die eigentlich Marvin? Der Wecker klingelte doch noch gar nicht, oder?

Ich schlug hastig meine Augen auf und setzte mich ins Bett. Schaute aufs Handy. 9:02 Uhr. Der Wecker würde erst in 13 Minuten gehen, aber warum schrie die Person nach Marvin? Ist irgendwas passiert?

„Was ist denn los?", kam es verschlafen von meiner linken Seite.

„Ich habe keine Ahnung.", sagte ich und stand auf, gefolgt von Marvin, der sich erst einmal streckte.

Ich ging so wie ich war in das Holzhaus und schaute in die ernsten Gesichter der Jungs.

„Was ist los?", fragte Marvin, der hinter mir stand.

„Das Spiel wurde verlegt. Irgendwas wurde nicht richtig eingetragen. Wir haben das Spiel schon am Samstag und nicht erst am Sonntag!"

„Okay? Und warum macht ihr nun so ein Stress? Ob einen Tag früher oder später ist doch ziemlich egal, oder?", fragte Marvin und schaute die Jungs an.

„Ja schon. Aber Tessa kann so noch das Spiel anschauen?! Und vielleicht findest du es ja gut, dass deine Freundin das Spiel mit anschauen kann?", sagte Max und zog eine Augenbraue hoch.

„Oh.", kam nur von Marvin. Anscheinend hatte er es schon verdrängt, dass ich Samstag fahren werde.

„Was für ein Idiot du bist, man!", fügte Neo hinzu.

Da stimmte ich Neo zu.

Aber ich freute mich, dass ich das Spiel auf jeden Fall noch gucken konnte. Jedoch wusste ich nun, wie ich mich von Marvin verabschieden wollte.

„Sollen wir zusammen frühstücken oder habt ihr zwei noch andere Sachen vor?", fragte Nino.

„Können wir machen Jungs. Ich decke dann schon mal den Tisch.", sagte ich und machte mich auf den Weg in Richtung Küche.

„Ey Tessa?", rief Neo mir hinter.

„Mh?"

„Haste Marvins Kleiderschrank geplündert? Steht dir!", rief Neo und lachte.

„Ey! Das habe ich geschenkt bekommen, ok? Alles meins!", lachte ich.

„Oh man!", sagte er noch und nahm die Teller und Messer aus dem Schrank.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, räumten wir alles weg und machten uns auf den Weg ins Waschhaus. Die Jungs wollten, wenn sie fertig waren, direkt zum Training gehen. Ich hingegen ließ mir erst einmal Zeit mit dem fertig machen.

Morgen würde ich 18. Jahre werden. Mein 18. Geburtstag. Ich hatte gar keinen eingeladen, fiel mir gerade auf. Aber wenn ich ehrlich war, dann verbrachte ich die restliche Zeit auch lieber mit Marvin anstatt zu feiern. Feiern konnte ich immer. Marvin sehen und mit ihm Zeit verbringen nicht. Uns blieben nur noch heute, morgen und Samstag. Da aber nur bis nach dem Spiel. Also nicht mehr lange.

Ich würde ihn vermissen. Ziemlich stark sogar. Was mache ich nur ohne ihn? Vielleicht kann ich die Jungs in den Ferien nochmal hier besuchen kommen? Nach nächster Woche vielleicht? Würde ja eigentlich nichts gegen sprechen. Dann könnte ich wenigstens wieder etwas Zeit mit Marvin verbringen. Aber ich werde alles von ihm vermissen. Seine Berührungen. Seine Küsse. Seine Umarmungen. Seine Stimme. Sein Kosename für mich. Sein Duft. Sein Herzschlag. Sein Lachen. Seine Augen.

Das einzige was ich von ihm mitnehmen werde sind die Erinnerungen an diese 3 Wochen. Seine Sachen. Unsere Fotos. Die Kette, die er mir geschenkt hatte. Aber das war so wenig. Ich wollte ihn doch nicht nur in meinen Gedanken haben oder auf Fotos. Ich wollte ihn bei mir haben. Lebendig. Echt. Zum Anfassen.

Cheek KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt