Was alles passieren muss, damit eine total unwahrscheinliche Entscheidung getroffen wird (3/3)
„Harald, was ist denn jetzt schon wieder?"
„Nichts, Meisterin.", stöhnte der Junge. Er kniete im Schnee und würgte etwas hoch, bei dem es sich vermutlich nicht um nichts handelte.
„Sorry. Er sagte, ihm sei kalt, da wollte ich ihm bisschen was zu trinken geben." Nithrendil schwenkte seine Flasche. „Hab vergessen, das die Unsalzigen das nicht so gut vertragen."
Horst steuerte auf einen kleinen Wald auf einem kleinen Hügel zu. Ein kleiner Bach floss daran vorbei, über den ein kleiner beschneiter Steg führte. Vorsichtig überquerte Horst den Steg. Hinter ihm schimpfte Komma Harald in einer seltsamen Sprache aus, wahrscheinlich Couloushimajkisch. Unter einer Eisschicht strudelte der Bach weiter vor sich hin.
„Halte an, schändlicher Drakonist, wenn dir dein Leben lieb ist!", rief Komma.
Horst hielt an, denn ihm war sein Leben als schändlicher Drakonist durchaus lieb.
Vor seinen Knien spannte sich ein eiserner Draht. Er führte offenbar um den ganzen Wald herum. Komischerweise gab es keine Holzpflöcke oder etwas Ähnliches, die den Draht trugen. Na gut, vielleicht wurden die von irgendwelchen Bäumen verdeckt und waren von hier aus bloß nicht zu sehen.
„Den Wald der Alten können nur wahre Chouloushimajkaner von guter und edler Gesinnung betreten!"
Horst zog daraus die Schlussfolgerung, dass er diesen Wald eventuell nicht betreten durfte.
Komma drängelte sich an ihm vorbei über den Steg und betrat den Wald.
Dass er den Wald nicht betreten durfte, störte Horst nicht so sehr, denn er konnte alles sehr gut sehen. Zwischen den Bäumen standen einige Häuschen aus Schnee. Fast wie Iglus, nur waren sie rechteckig. In der Mitte befand sich eine Art Altar, auch aus Schnee. Auf den steuerte Komma zu.
Nithrendil holte Horst ein, der auf dem Steg stand und guckte.
„Was ist das hier?"
„So ein Geheimversteck, für alle Revolutionäre, die verfolgt werden. Bissl paranoid, immerhin hat sie schon ihre ganzen Geheimgänge."
„Und was macht die jetzt?"
„Keine Ahnung. Ich bin noch nicht so lange in dem Verein. Was eine Revolutionärin eben so macht. "
„Wohl eher eine Revolutionärrin."
Nithrendil schwieg.
„Verstehst du, das war ein Wortspiel aus..."
„Ja. Verzichte in ihrer Gegenwart auf so was."
Komma holte etwas aus einer Schublade des Altars, steckte es in ihre Tasche und fuhr zurück bis zum Rand des Eisendrahts.
„Na, was ist denn nu?" Nithrendil wurde ungeduldig.
„Ich habe all die Jahre vermutet, dass es im Besitz der Faschisten war. So haben sie ihre Macht bekommen. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie es kaum zwanzig Kilometer von hier entfernt verstecken."
„Na, was denn?"
„Kennst du die Eishöhle von Brr?"
„Hab ich schon von gehört. Und was hast du..."
„Ich habe entdeckt, dass ein Scherge des Imperiums dort regelmäßig ein und aus geht. Ich bin ihm gefolgt und... habe es gefunden."
„Schön. Schade nur, dass du niemandem erzählen darfst, was das denn ist."
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Horst Meier und die Stange des Schreckens
FantasyHorst lebt ein friedliches Leben in den Diensten des Stufenimperiums und koordiniert Flugpläne für Drachen. Aber weil es ziemlich langweilig wäre, nur über so ein friedliches Leben zu schreiben, gelangt Horst eines Tages zufällig an ein Buch, das sä...