Wer genau da gerade im letzten Kapitel aufgetaucht ist (2/5)

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„Inzwischen bin ich mit Leib und Seele dabei. Kann mir egal sein, was der König sich dabei gedacht hat. Der schickt mir einfach sein Geld und seine Informationen, und damit kann ich helfen."

„Wem?"

„Den Zwergen zum Beispiel. In der einen Mine mussten die Schuften wie Sklaven, weil da so ein habgieriger Aufseher war, der hat die, hm, wie Sklaven schuften lassen."

Horst sah weg. Anna fiel auf, dass sein Blick wieder mal ein bisschen glasig wurde.

„Wie lange sind Sie schon in Briks?", fragte er schließlich, um das Thema zu wechseln.

„Seit zwei Wochen. Ich wollte der Akademie lieber nicht sagen, dass ich an eine Zauberschule so weit weg war. Also hab ich behauptet, dass ich mein Zeugnis verloren habe. Die haben mir ein paar Testfragen gestellt, und ich hab sie mit ein bisschen Magie... in die richtige Richtung beeinflusst, und dann konnten die mich als Dozenten einstellen."

Magie im Bewerbungsgespräch? Na so was, dachte Horst. Wenn er so was früher gehabt hätte... da hätten sich ungeahnte Möglichkeiten ergeben...

„Und was für Rebellen haben Sie schon so gefunden?", fragte Anna.

„In Briks seid ihr die ersten. Sind ja ansonsten alle ziemlich regimekonform in der Stadt hier. Aber ist ja egal, ihr seid die Meiers." Anna wollte wieder protestieren, doch er redete einfach weiter. „Dass ich euch gefunden habe, gleich in den ersten Wochen! Das ist schon allein viel besser als die paar Zwergstämme, die sich im Erzberg zusammengeschlossen haben."

Dass ein Spion einer fremden Macht, die das Imperium stürzen wollte, ihn als eine Art wichtige Bekanntschaft feierte, war für Horst zunächst ungewohnt. Genauso ungewohnt wie alles andere in dieser Stadt. Also quasi normal.

„Wissen Sie, das Ding ist: Irgendwie hatte der König schon Recht. Früher hat das Imperium friedlich an seinem Drachennetz gebaut, und heute haben alle Drachen Verspätung und die Gouverneure brennen Dörfer nieder, während, hm, alle Drachen Verspätung haben."

„Sie verbrennen Dörfer? Am Erzberg?", fragte Horst. „Da in der Gegend kenne ich mich nicht so genau aus, aber wenn das hier in der Nähe war, dann kann ich Ihnen versichern..."

„...das wir noch nichts davon gehört haben, es aber gut möglich ist.", fiel ihm Anna ins Wort. Das ihr Vorzeige-Rebell seine Herrscher verteidigen wollte, war ihr mehr als peinlich.

„Nee, am Erzberg gibt's gar keine richtigen Dörfer. Nur Minen. Das mit dem Dorf hat man mir gestern geschrieben, das war in Distreal 11,5."

„Was?"

„11,5. Ich hab gehört, da waren Sie auch schon unterwegs."


Horst Meier und die Stange des SchreckensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt