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»Warum?«, schrie ich aggressiv. Sie zuckte zusammen und machte sich noch kleiner. »A-ardian, es t-tut mir Leid, a-aber ich weiß e-einfach nicht mehr, wa-was ich mit dir ma-machen soll.«, stotterte sie ängstlich. Wütend baute ich mich vor ihr auf. »Du willst mich doch verarschen, ein Erziehungscamp!«, schrie ich weiter.

Ich wollte gerade ausholen und meine Mutter schlagen, als ich an genau diesem Arm grob zurückgerissen wurde. Die beiden Offiziere, die alle abholten, hielten mich fest, um schlimmeres zu vermeiden. Wild begann ich zu zappeln, wollte mich losreißen, damit ich auf meine Mutter losgehen konnte, doch sie hielten mich mit ihrem eisernen Griff an Ort und Stelle. Wortlos zogen sie mich nach draußen, der eine hatte auch meinen Rucksack in der Hand. Ich sah zurück zu unserem Haus und sah meine Mutter weinend im Türrahmen stehen.

Abwertend schaute ich sie an, während ich mich kalt wirder umdrehte und von einem Offizier in den Bus geschubst wurde, in dem bereits einige Jugendliche saßen, alle zwischen 13 und 17. Wütend setzte ich mich auf einen freien Platz an das Fenster und schaute wütend aus dem Fenster.

Als wir endlich alle eingesammelt hatten, beziehungsweise der Bus voll war, fuhren wir nun endlich in das Camp. Neben mir saß ein braunhaariger Junge. Er war groß und ziemlich dünn. Auch er sah nicht so aus, als wäre er gerne hier, aber hier befanden sich auch nur Personen, die zu ihrem Glück gezwungen wurden. Keiner ging freiwillig in so etwas.

Nach mehreren Stunden Fahrt kamen wir in einen Wald, durch welchen wir weitere Stunden fuhren, die sich wie Kaugummi zogen. Man sah nichts anderes als die tristen Bäume, die langsam aber sicher ihre Blätter verloren.

Irgendwann blieb der Bus aber stehen, doch weit und breit war keine Unterkunft erkennbar. Nur ein weiterer Offizier stand dort. Er stieg in den Bus und marschierte durch die Gänge. »Also, ich denke ihr wisst, warum ihr hier seid. Dieses Camp ist nicht so streng wie manch anderes, aber dennoch haben wir hier große Anforderungen an euch. Ihr werdet hier jeweils einen Partner bekommen, mit welchem ihr hier alles bestreiten werdet. Wir wollen euch somit zeigen, dass man alleine nichts schaffen kann. Ihr sollt euren Partnern lernen zu vertrauen. Ich weiß, dass ihr alle lieber alles alleine macht, aber genau das ist der Fehler. Kriminalität und Drogen sind keine Lösung. Das war nur ein kleiner Teil, der auf euch zukommt. Den Rest werdet ihr im Laufe der Zeit erfahren. Ab heute seid ihr genau ein Jahr hier.«, erklärte er uns monoton.

»Und jetzt aussteigen.«, schrie er. Langsam standen alle auf und liefen nach draußen. »Schneller.«, brüllte er nun. Doch es machte immer noch niemand anstalten, sich schneller zu bewegen. »Stellt euch in eine Reihe und wenn das jetzt nicht etwas schneller geht, dann wird das für euch nicht gut enden.«, brüllte er wütend. Schnell stellten sich alle in einer Reihe auf.

»Ich habe hier das sagen, so wie alle anderen Offiziere. Und denen habt ihr gefälligst Folge zu geleisten. Wenn ihr das nicht tut, werden wir euch dafür natürlich bestrafen.«, brüllte er immer weiter. »So, ich werde jetzt vorlesen, wer euer Partner ist. Mit dem werdet ihr dann die nächsten Kilometer bis zu unserem Camp wandern. Komplett auf euch allein gestellt. Wer vorgelesen wird, kommt zu mir und holt sich anschließend die Rucksäcke. Lauft einfach los. Solltet ihr falsch laufen, irgendwann kommt ein Zaun, dieses Gebiet ist nämlich eingezäunt. Damit auch keiner abhaut.«, erklärte er nun in einem normalen Ton. So begann er die Namen vorzulesen, die ich mir alle gar nicht merken konnte. »Ardian Bora und Thaddeus Tjarks.«, rief er nun. Ich lief nach vorne und riskierte einen Blick neben mich. Blond, blaue Augen, groß und ziemlich gut gebaut. Sein Blick unglaublich arrogant. Das konnte ja heiter werden. Mit diesem arroganten Idioten.

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Das hier ist also die überarbeitete Version der ganzen Geschichte. Die Erklärungen werden wie gewohnt unter den Kapiteln stehen. Nur ich glaube, die Story wird etwas länger und ausführlicher. Ich will es nicht unnötig in die Länge ziehen, aber etwas mehr Emotionen.

Die ersten Kapitel werden wohl auch nicht stark geändert werden, da ich mit denen eigentlich noch ganz zufrieden bin. Nur die Zeitform wird geändert. In späteren Kapitel wird dann aber definitiv eine Überarbeitung zu lesen sein.

Und damit wünsche ich euch viel Spaß und hoffe, ihr seid nicht gelangweilt, weil ihr das nochmal lesen müsst.

Boot camp | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt