[4]

4.6K 413 43
                                    

»So Jungs. Jetzt müssen wir uns aber mal dem unangenehmeren Teil widmen.«, begann einer der Offiziere und kam mit zwei kleinen Tütchen zu uns.

»Schaltet eure Handys aus und legt sie zusammen mit eurem Geldbeutel und eurem Schlüssel da rein.«, wies er uns an. Seufzend zog ich also mein Handy aus meiner Hosentasche und drückte so lange auf den Power-Knopf, bis es mich schließlich fragte, ob ich es nun wirklich ausschalten wolle und ich bestätigte.

Anschließend suchte ich Geldbeutel und Schlüssel aus meine Rucksack heraus und legte dies dann gemeinsam mit meinem Handy in die Tüte. Ob mein Handy dabei nun zerkratzt werden würde, war mir egal. Ich brauchte es sowieso nicht wirklich. Zu meinen Fake-Freunden wollte ich jedenfalls keinen Kontakt halten.

»Aber so kriegt mein Handy Kratzer!«
Es hätte aber jedem klar sein sollen, dass Thaddeus wieder ein Theater daraus machen würde. »Dann wickel' Klopapier drum. Und jetzt reinlegen!«, sagte er Offizier trocken und Thaddeus' Blick auf diese Aussage war einfach unbezahlbar. Schmunzelnd sah ich auf den Boden und malte mit meinem Fuß Muster in diesen, damit Thaddeus mein Grinsen nicht auffiel. Kaum hielt ich meine Füße wieder still, wischte ich den Dreck mit meinen Händen weg. Sie sollten unter keinen Umständen dreckig sein.

Nach einer etwas längeren Diskussion zwischen Thaddeus und dem Offizier übergaben sie uns endlich den Schlüssel für unsere Bleibe. »Folgt einfach dem Kiesweg und dann werdet ihr an ein Dorf kommen, das solltet ihr nicht verfehlen. Sind allerdings noch knapp zwei Kilometer.«, gehässig wurden wir dabei von dem Offzier der gemustert. Müde und genervt entriss ich ihm den Schlüssel und lief einfach los.

»Das du dämlicher Bastard nie auf mich warten kannst.«, beschwerte sich Thaddeus, als er mich endlich eingeholt hatte. Ich antwortete auf diesen Kommentar einfach nicht und lief weiter.

»Und wir beide haben noch eine Rechnung offen.«, knurrte er und Sekunden später lag ich der Länge nach auf dem Boden. Zischend versuchte ich mich aufzurichten, als er mir in die Seite trat.

Ich fiel auf die Seite und sah ihn gequält von unten an. »Sei nicht frech, wiedersprich' mir nicht und lehne dich niemals gegen mich auf.«, hauchte er bedrohlich, bevor er weiterlief. Ich versuchte mich derweil aufzurichten, was nicht wirklich gelang.

Nach vielen Versuchen hatte ich es endlich geschafft. Allerdings schmerzten meine Hüfte und meine Handgelenke. Dummerweise hatte ich nun auch kein Licht, womit ich schauen konnte, ob dort irgendetwas war.

»Scheiße.«, fluchte ich leise und setzte meinen Weg humpelnd fort. Von Thaddeus fehlte jede Spur. Es war ja auch zu viel verlangt, mir zu helfen. Er war immerhin der Grund, warum ich mich in diesem äußerst miserablen Zustand befand.

Jeden Schritt den ich lief, machte sich die Müdigkeit immer bemerkbarer und meine Schritte wurden immer langsamer. Erschöpft ließ ich mich am nächstbesten Baum nieder. Der Himmel färbte sich langsam grau und ein leichter Nebelschleier legte sich über mir ab. Doch mir war alles egal, denn ich wollte einfach nur noch schlafen.

Ich fand also eine gemütliche Pose und driftete direkt in einen unruhigen Schlaf ab.

Als ich wieder wach wurde, stand die Sonne direkt über mir und alles war hell. Das Gefühl für die Uhrzeit hatte ich nun endgültig verloren, sodass ich seufzend aufstand und meinen Weg fortsetzte.

Als ich die ersten Dachspitzen unserer zukünftigen Bleibe erblicken konnte, war ich mehr als erleichtert. Ich beschleunigte meine Schritte etwas und stand schon bald vor einem weiteren Eingang. Nur diesmal war hier kein Tor, sondern rechts und links von mir ein kleiner Holzzaun, der in den Wald führte und vermutlich das Dorf umrundete.

Neben dem Zaun machte ich eine weitere Entdeckung: Einen schlafenden Thaddeus. »Thaddeus.«, schrie ich harsch, worauf er heftig zusammenzuckte und sich erstmal verwirrt umschaute. »Auf geht's.«, rief ich ihm zu. »Hat ja lang gedauert.«, hörte ich ihn murren, doch mir war das egal.

Hinter uns hörte ich Schritte, weshalb ich mich schnell umdrehte und nachschaute. Zwei weiter Teilnehmer des Camps kamen vollkommen übermüdet hier an.

Ich beachtete die beiden nicht weiter, sondern schaute zu Thaddeus, der sich mittlerweile aufgerichtet hatte und auf dem Weg zu mir war.

Als wir unsere Hütte endlich gefunden hatten, schloss ich sie auf, während Thaddeus sich den Nacken reibend hinter mir herlief.

Ich entdeckte neben der Türe einen Bildschirm, auf dem alle Infos standen, wie es nun weitergehen würde. Doch wir hatten heute den Rest des Tages frei und könnten uns bei Bedarf etwas in der Kantine holen bis 22 Uhr.

Thaddeus und ich schmissen uns allerdings nur noch in unsere Betten und schlossen die Augen, um noch etwas Schlaf abzukriegen.

------

Hallooo.

Ich habe mich heute dazu entschieden, "The End" wieder hochzuladen. Mit dieser Story war ich soweit zufrieden und werde sie nun ins Perfekt umschreiben, danit es wieder stimmig ist. Dort wird jetzt also auch noch vorerst sogar täglich ein Kapitel kommen.

Adios Amigos!

Boot camp | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt