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Als ich nach dem Essen wieder an meine Hütte kam, schaute ich mir erstmal den kleinen Bildschirm neben der Türe an. Es war eine schlichte Tabelle darauf abgebildet.
Auf der einen Seite stand meine Name und auf der anderen Seite logischerweise der von Thaddeus.

Seufzend schaute ich nach irgendwelchen Terminen die ich noch hatte, doch dort stand nichts, außer der Name des Psychologen, den ich zugeteilt bekommen hatte. Marco Kuhn.

Ich zuckte mit den Schultern. Ich würde mir nachher einfach mal anschauen, wie er so war und mir dann ein Urteil über ihn bilden.

Neben meinem Namen stand in der Klammer die Nummer für meinen Sitzplatz. 257.
Und ich war nicht einmal einer der letzten. Bei Thaddeus stand überhaupt nichts, vermutlich aus dem Grund, dass er nicht zum Frühstück erschienen war.

Ich betrat das kleine Hüttchen und stellte zuerst fest, dass niemand da war. Glücklich über diese Tatsache holte ich mein Buch aus der Tasche und warf mich damit auf das Bett. Hoffentlich gab es hier eine Bibliothek, denn jetzt musste ich wohl lesen, anstatt etwas am Handy zu erledigen.

Ich war so in mein Buch vertieft, dass ich gar nicht merkte, wie jemand die Hütte betrat.

Erst als ich mit Gewalt aus dem Bett gezerrt und auf den Boden geschleudert wurde, war mir klar, dass Thaddeus wieder da wahr.

Ein schmerzverzerrter Laut verließ meine Lippen und ich kniff meine Augen zusammen. Ich spürte ein Gewicht auf meinem Unterleib, weshalb ich beinahe panisch die Augen aufriss. Es war nun mal leider kein Geheimnis, dass Thaddeus um einiges stärker war als ich. Was für einen Sport er wohl machte?

»Warum hast du kleiner Bastard mich nicht geweckt?«, schrie er unendlich wütend. Ich spannte mich vor Angst an.

»Ich bin nicht deine Mutter und so lange du dir deiner Beleidigungen nicht bewusst bist und deren Bedeutung nicht kennst, werde ich überhaupt nichts tun. Du bist armselig Thaddeus!«, versuchte ich selbstbewusst zu kontern. Aber das ich Angst hatte, blieb wohl auch ihm nicht verborgen.

Ein diabolisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. »Sieh' dich doch selbst erst einmal an, bevor du andere beleidigst. Du bist armselig. Was hast du bitte zu bieten?

Geld? Sieht nicht so aus.
Kraft? Überhaupt nicht. Weder psychisch noch körperlich.
Mut? Eher weniger. Sich gegen mich zu wehren ist pure Dummheit.
Schönheit? Ganz bestimmt nicht. Allein deine schiefen Zähne sind absolut abturnend. Und vom Rest fange ich bei dir Lauch erst gar nicht an.«

Er traf mich tief mit diesen Worten. Sehr tief sogar. Doch das durfte ich unter keinen Umständen zeigen.

Eher verließ ein ungläubiges Lachen meine Lippen. »Was für ein oberflächliches Arschloch bist du bitte? Alter, mir fehlen die Worte.«
Ich konnte seine Worte nur schwer verarbeiten.

»Tja, Intelligenz scheint ja auch zu fehlen.«, murrte er darauf.

»Falls es dir entgangen ist, habe ich eine Zahnspange, die meine ja so schrecklichen Zähne richtet. Und der Rest, das ist Geschmacksache, aber wenn du ja nicht an mir interessiert bist, ist das für mich umso besser. So ein Arschloch würde ich sowieso nicht näher als nötig an mich heranlassen.«

Ihn schien das allerdings wieder nur unheimlich zu provozieren, denn er holte mit seiner Faust aus. »Weißt du, du bist der größte Abschaum! Ich seh' in deinen scheiß Augen, dass dich meine Worte genau dort treffen, wo sie sollen. Also spiel' dich nicht so auf. Wegen dir kleinem Wixxer muss ich jetzt eine Woche die allgemeinen Toiletten auf dem Campus schrubben. Und eigentlich sollte ich das mit deiner hässlichen Fresse tun.«

Und dann schlug er heftig zu. Er hatte verflucht viel Kraft und ich hatte gerade wirklich das ungute Gefühl, dass er mir den Kiefer gebrochen hatte.

Dass Thaddeus ein Aggressionsproblem hat, war mir nun auch mehr als klar.

Meine Hände zitterten, als ich sie in Richtung meines Kiefers bewegte. Ich traute mich gar nicht, die Stelle zu berühren. Ich konnte so etwas noch nie fühlen oder sehen.

Mir wurde unheimlich schlecht vor Schmerzen. Meine Atmung ging schwer und flach, eher abgehackt. Ich konnte meinen Kiefer kein Stück mehr bewegen, ohne dass es schmerzte wie verrückt.

Thaddeus stand mit gleichgültigem Blick auf und ließ mich einfach auf dem Boden liegen, stumm weinend vor Schmerz.

Alle meine Glieder zitterten, als ich mich aufrichtete und mit kleinen Schritten die Hütte verließ.

Ich wusste nicht einmal, an wen ich mich im Falle einer Krankheit wenden sollte. Oder eben einer Verletzung.

Mir fiel nur mein Psychologe ein, den ich nun versuchte ausfindig zu machen.

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Ardy mit Zahnspange ist auch irgendwie eine lustige Vorstellung.

Nun denn Friends. Was sagt ihr zu Taddls Aktion. Ich habe beschlossen, sein Problem in der neuen Version etwas ausgeprägter und auch deutlicher darzustellen.

Boot camp | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt