24.-Wilde Partys? Nein, danke.

237 15 5
                                    

Als wir vor einem, mir unbekannten Haus, hielten, überkam mich erneut eine Welle an Zweifeln, aber ich wollte Noah nicht nerven, also hielt ich meinen Mund und ging ihm hinterher. Dieses Mal fand die Party nicht in einem Haus, sondern in einem großen Stadt-Apartment statt.

Es war unglaublich modern eingerichtet. Wir befanden uns im 22. Stock und wenn man durch die großen Panoramafenster schaute, sah man den Sonnenuntergang. Mir gar nicht aufgefallen, dass es bereits nach acht war. "Noah.",sagte ein Junge, den ich nicht kannte und klatschte bei ihm ein. Er hielt Noah ein Getränk hin, das er dankend annahm und mit einem Schluck austrank. Auch mir bot er einen Becher an, doch ich schüttelte den Kopf und schrie gegen die Musik an:"Ich trinke keinen Alkohol." Der Junge musterte mich skeptisch, zuckte dann aber mit den Schultern und stellte sich zu einer anderen Gruppe.

"Ich brauche mal frische Luft", rief ich Noah nach einer Zeit zu und er nickte. Ich suchte nach der Haustür, fand stattdessen aber eine riesige Dachterrasse, die größer war als unser Garten. Ich schob die Glastür auf und schloss sie hinter mir wieder. Hier draußen war es still. Ruhe, die ich mehr zu schätzen wusste, als je zuvor. Wer auch immer hier die Musik da drin machte, er hatte keinen Geschmack. Und tanzen konnte man dazu schon gar nicht.



Ich schaute mich um. Es gab einen Pool, einen großen Glastisch, mehrere Sitzkörbe und Liegen und die Terrasse ging sogar noch um die Ecke. Mir reichte aber erst einmal der Abschnitt hier vorn. Ich stellte mich an das Geländer und mir wurde augenblicklich schwindelig, als ich die Autos sah, die so klein wie Spielzeug wirkten. Sicherheitshalber ging ich wieder ein paar Schritte zurück und beschloss, mir den Rest der Terrasse anzugucken. Ein schmaler Weg führte auf das Terrassenstück auf der gegenüberliegenden Seite der Wohnung. Diese war genauso groß, allerdings konnte man diesen Ort auch für einen Garten halten. Es war Rollrasen ausgelegt und in eine Barriere waren Pflanzen eingepflanzt. Es war atemberaubend.

"Avery?" Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich mich zu Ryan und Charlett umdrehte. Was machten die beiden denn hier? Ich spürte einen Stich in meiner Brust. Anscheinend waren die Beiden zusammen hier. Aber ich konnte und wollte Ryan nicht vorschreiben, mit wem er sich abgeben sollte und mit wem nicht. Wir waren keine Freunde. Nicht einmal annähernd. "Tu-tut mir Leid.", stotterte ich peinlich berührt und flüchtete durch eine andere Terrassentür, als die, durch sie ich heraus gekommen war, wieder in die Wohnung. "Alles gut?",fragte Noah, als ich mich wieder zu ihm und seinen Freunden stellte. Ich nickte schnell und lauschte dem Gespräch zwischen Noah und dem Jungen von vorhin. Obwohl Noah mich mitgenommen hatte, fühlte ich mich so fehl am Platz, wie selten. Was machte ich hier bloß? Das war nicht meine Welt. Weder die laute Musik, noch der Alkohol oder die Leute. Ich wollte gehen, aber traute mich nicht, es Noah zu sagen, also blieb mir nichts Anderes übrig, als zu hoffen, dass ihm das hier bald zu langweilig wurde.

Als Noah seine dritte Flasche Bier getrunken hatte und es bereits kurz nach elf war, kam ein hübsches und zu meiner Verwunderung auch noch normal angezogenes Mädchen in den Raum und rief 'Flaschendrehen'. Einige der Gäste stöhnten genervt und blieben lieber bei der Musik, andere wiederum folgten der Blondine in ein anderes Zimmer. "Komm, wir machen da mit.", lachte Noah und zog mich hinter sich her.

"Wollen wir nicht lieber gehen?", versuchte ich mein Glück, aber Noah meinte, die Party habe doch gerade erst begonnen, dabei waren wir schon drei Stunden hier, in denen ich mich bis auf die Knochen gelangweilt hatte. In dem Zimmer, in das wir gingen, entdeckte ich leider auch Ryan und Charlett, die mir mal wieder giftige Blicke zuwarf.

Wir setzten uns in einen Kreis und ich erkannte, dass auch Ryan und Noah sich nicht wieder eingekriegt hatten. Ich würde zu gern wissen, worüber sie gestritten hatten. Allerdings hatte ich keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, da das Mädchen von vorhin, das zudem neben mir saß, begann zu reden. "Also, für die, die es noch nicht wissen: Ich bin eure Gastgeberin und da heute mein siebzehnter ist-" Sie wurde von einigen Pfiffen unterbrochen und ich fühlte mich sofort schlecht, da ich ihr nicht gratuliert hatte, aber trotzdem auf ihrer Party war. "-werde auch ich die Regeln festlegen. Das bedeutet, es wird nicht weiter gegangen, als Küssen. Kein Ausziehen und auch keine...anderen körperlichen Aktivitäten zwischen zwei Personen. Die Person selbst oder auch ein Außenstehender kann die Sache also beenden. Habt ihr das verstanden?" Die meisten nickten, einige riefen aber auch ein 'Wie langweilig' oder 'Spielverderber' dazwischen.

Mir kam diese Regelung jedoch ganz Recht, ich hoffte nur, dass es nicht mal zu einem Kuss kommen würde, denn, nennt mich prüde, ich wollte meinen ersten Kuss nicht an einen betrunkenen Idioten verlieren, der seine Zunge wahrscheinlich schon in zehn anderen Mündern hatte. Ich war vielleicht etwas altmodisch, aber ich wollte, dass er etwas Besonderes wurde.

"Gut, dann lasset die Spiele beginnen."

____________________________

Team Novery (Noah|Avery)

oder

Team Ryvery(Ryan|Avery) ? :)

The lost Diary  #WattyCompetitonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt