26.- Schon wieder Streit

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"Also...bald ist doch dieser Schulball und...naja, ich wollte dich fragen, ob du da hin willst. Mit...mir?"

Ich musste ihn in dieser Sekunde wohl angeguckt haben, wie ein aufgeschrecktes Reh, da er ein 'Kein Problem, wenn nicht' hinterhersetzte. Ich setzte zur Antwort an, doch wir wurden durch ein lautes Klopfen an der Tür unterbrochen. Die Tür wurde von Ryan geöffnet, der ziemlich angespannt herauspresste:"Die fünf Minuten sind um. Ich soll euch holen." Verwundert schaute ich zu Noah. Waren das wirklich schon fünf Minuten?

Als Ryan einen Blick auf meine und Noahs Hand warf, ließ ich sie blitzschnell los und stürmte dann aus dem Abstellraum. Ich atmete erleichtert auf. Diese Situation war mehr als nur peinlich. "Alles okay?", fragte Emma, als ich mich neben sie setzte. Lächelnd nickte ich. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich das in der letzten Zeit gefragt wurde. Warum fragten alle immer, ob alles okay war?

"Darf ich dich was fragen?", wechselte ich das Thema schnell. "Klar, schieß' los." "Gehst du bei uns auf die Schule?" Sie schüttelte den Kopf. "Ne, ich geh auf die in der Großstadt. Warum fragst du?"

Peinlich berührt antwortete ich:"Du kommst mir bekannt vor." Sie lachte und schlug dem Jungen neben sich auf die Schulter. "Steve, ich hab dir doch gesagt, sie erinnert sich nicht. Her mit den 5$." Ich legte die Stirn in Falten. Hatten sie um mich gewettet?

"Erinnerst du dich, als dein Freund Noah-" "Er ist nicht mein Freund.", unterbrach ich sie rasch. Ich wollte mir bloß noch weitere Unannehmlichkeiten sparen. "Nun gut, erinnerst du dich an Noahs Party?" Ich nickte nachdenklich, aber ich kam einfach nicht drauf, wo ich sie schon einmal gesehen hatte. "Du standest vor der Tür und hast geklingelt und ich hab dich gefragt, ob das deine erste Party ist." Und dann ging mir ein Licht auf. Natürlich, jetzt wusste ich es wieder. "Stimmt, wie konnte ich das vergessen?", kicherte ich nervös.

"Das ist übrigens Steve und der da-", sie zeigte auf einen weiteren Jungen mit braunen Haaren."-ist Luke. Meine beiden besten Trottelfreunde." Ich lachte und stellte mich auch ihr vor, obwohl sie meinen Namen eh schon kannte. "Übrigens, alles gute zum Geburtstag." Sie lächelte. "Danke, schon das fünfte Mal heute.", lachte sie sarkastisch.

Unser Gespräch wurde durch zwei streitende Jungs unterbrochen, die in den Raum reinplatzten und sich als Ryan und Noah herausstellten. Sie schrien rum, aber ich verstand kein Wort von dem, was sie sagten. Und dann landete Ryans Faust in Noahs Gesicht. Ich schrie erschrocken auf und hockte mich neben Noah, der mit einer blutenden Nase auf dem Boden saß. "Bist du verrückt? Was fällt dir ein, einfach so auf Noah einzuschlagen?" Ich klang hysterisch und als irgendein Idiot auch noch aus dem Zimmer stürmte und 'Prügelei' rief, verlor ich völlig die Fassung. Steve und Luke hielten Ryan fest, der sich bereit gemacht hatte, noch einmal anzugreifen und Emma meinte zu mir:" Kommt mit, ich bring euch erstmal in mein Zimmer." Gesagt, getan. Fünf Minuten später saßen wir in einem wunderschönen Zimmer mit großem Himmelbett.

"Ich geh mal ein Kühlakku holen." Und schon stürmte Emma aus dem Zimmer. "Scheiße, tut's sehr weh?" "Ne, halb so wild.", antwortete Noah grinsend. "Warum grinst du?" Wie konnte man so gut drauf sein, obwohl man eine, wahrscheinlich, gebrochene Nase hatte? "Du hast geflucht."

Ich lachte in mich hinein. Typisch Noah. Immer und überall gut gelaunt. Die Tür wurde wieder aufgerissen und Emma kam mit einer Tüte tief-gefrorener Erbsen herein. "Sorry, hab die Kühlakkus nicht gefunden." Mitleidig sah sie auf Noah herab. "Sieht aus, als hätte Ryan ganz schön hart zugeschlagen, was?" Noah stöhnte schmerzvoll, als er sich die Erbsen auf die Nase legte. Das sollte wohl ja heißen. "Ich glaube es ist besser, wenn wir gehen." Ich bekam ein bestätigendes Nicken von beiden Seiten.

+++

Nachdem ich mit Emma Telefonnummern ausgetauscht hatte, wurden wir von ihr nach Hause gefahren, denn Noah hatte erstens zu viel getrunken und zweitens bezweifelte ich, dass er heute noch die Kraft zum Fahren gehabt hätte. "Geh am besten zum Arzt", meinte ich, bevor ich die Autotür zuschlug und den Schlüssel herausholte.

"Überraschung." Ich erschrak, als meine Mum und Granny mich freudig empfingen. "Granny? Was machst du denn hier?", fragte ich überrascht. "Na mine kleine Avery besuchen."

The lost Diary  #WattyCompetitonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt