Ein Fortschritt-oder etwa nicht?

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An diesem Morgen war ich schon vor den Anderen wach, weshalb ich mich für ein langes, entspannendes Bad entschied. Nachher machte ich mich fertig, zog die Schuluniform, die sich in den nächsten 50 Jahren noch stark verändern würde, an und ging dann in den Gemeinschaftsraum um dort auf Lyssa, die noch im Bad war, und Dylan zu warten.

Während ich wartete kamen Malfoy, Riddle und zwei weitere Typen, die ich vorher nur im Arithmantik Unterricht gesehen hatte, die Treppe herunter. Im Gegensatz zu den Anderen, die mich gekonnt ignorierten oder schlicht einfach nicht sahen, starrte mich Riddle so lange an, bis, zum Glück, Lyssa die Treppe heruntergestürzt kam und mich stürmisch umarmte. Gemeinsam warteten wir noch auf Dylan und machten uns dann auf den Weg in die große Halle.

Dort angekommen nahm ich mir einen Toast mit Marmelade, biss genüsslich hinein und blickte dabei durch die große Halle. Erst jetzt bemerkte ich, dass viele der Leute, die jetzt im Moment in meinem Alter waren, später die Großeltern meiner besten Freunde werden würden.

„Komm schon, wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir noch zu spät zu Verwandlung und du willst doch nicht, dass du schon das erste Mal bei Dumbledore zu spät kommst. Mia? Hörst du mir überhaupt zu?"

Lyssa schnippte mit ihren Fingern vor meiner Nase herum und erst jetzt bemerkte ich, dass sie das Wort an mich gerichtet hatte.

„Hä... Ja klar", antwortete ich ihr.

Lachend packte sie mich am Ärmel, Dylan war schon gegangen, da er Astronomie hatte, und zog mich mit sich aus der großen Halle. Dass uns dabei ein Paar kalter, braun-blauer Augen beobachtete, bemerkten wir allerdings nicht.

Dieses Mädchen, Mia Ashford, irgendetwas hatte sie zu verheimlichen. Sie war merkwürdig, doch kein Anderer außer mir schien das zu bemerken. Nicht, dass es für mich etwas Neues war, Dinge vor den anderen Idioten hier zu wissen. Ihre Geschichte glaubte ich ihr auch nicht. Ihre kleinen Freunde konnte sie vielleicht täuschen, aber mich nicht. Und dann noch diese Geschichte mit Dumbledore. Was war denn so wichtig, dass man es nur mit diesem alten Trottel besprechen konnte? Selbst wenn das Gespräch, das die Beiden an Mia's ersten Abend im Verwandlungs- Klassenzimmer geführt haben, etwas mit ihrem Neuanfang an dieser Schule zu tun hatte, sollte dann nicht wenigstens Direktor Dippet dabei gewesen sein? Es musste ein großes Geheimnis sein, wenn nicht mal der Direktor davon wusste. Oder durfte er es gar nicht wissen? Was auch immer es war, ich werde es herausfinden und ich weiß auch schon genau, wie ich das anstellen werde.

Ich war schon so gespannt auf den Unterricht bei Professor Dumbledore. Ich kannte ihn schließlich nur als Direktor. Ob seine Art zu unterrichten in irgendeiner Weise vergleichbar mit der von Professor McGonagall sein würde? Apropos, McGonagall, sollte die nicht im Moment auch eine Schülerin hier sein? Naja, das werde ich noch früh genug erfahren, wenn ich Zeit dafür finde. Ich sollte mich wirklich auf meine Mission konzentrieren.

„Und da sind wir auch schon. Das Verwandlungs- Klassenzimmer!", teilte mir Lyssa gerade freudestrahlend mit.

„Ganz toll, Lyssa.", antwortete ich ihr augenverdrehend.

Das ich selbst blind hierher gefunden hätte, behielt ich lieber für mich. Wir gingen also ins Klassenzimmer und wurden auch schon von einem lächelnden Dumbledore begrüßt. Er wies mir und meiner Freundin einen Platz zu und als auch die letzten die Klasse betraten, fing er an uns etwas über den Zauber „Evanesco" zu erzählen. Dieser Zauber ließ Dinge verschwinden. In unserem Fall waren diese „Dinge" jedoch kleine, weiße Mäuse, die es galt zum Verschwinden zu bringen. Da mir das Fach Verwandlung besonders gefiel und ich schon in meiner Zeit neben Hermine die Beste in der Klasse war, gelang mir der Zauber schon beim ersten Versuch. Nach einem Lob von Dumbledore und einem mehr als überraschten Gesichtsausdruck von Lyssa, hatte ich etwas Zeit die restlichen Schüler zu beobachten. Wir hatten die Stunde gemeinsam mit Gryffindor. Ich entdeckte einen Jungen, der seine Maus, anstatt sie zum Verschwinden zu bringen, größer gezaubert hatte und einen weiteren, der nun keine Maus mehr vor sich sitzen hatte, sondern ein Chamäleon.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt