Das hätte ich dir gar nicht zugetraut

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Tom blickte mich immer noch interessiert an. Und ich... ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.

Um ehrlich zu sein bereute ich jetzt schon, dass ich beschlossen hatte ihm von meiner wahren Identität zu erzählen. Schließlich war er immer noch Tom Riddle. Es schien zwar im Moment so, als würde er gut auf mein Geständnis reagieren, doch ich sollte doch mittlerweile wissen, dass sich seine Stimmung schneller änderte als dass man „Hogwarts" sagen konnte.

„Mia, was willst du mir noch sagen?", fragte mich Tom soeben und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Seiner hochgezogenen Augenbraue nach zu urteilen wurde er langsam ungeduldig.

Na ganz toll, als würde das jetzt nicht sowieso schon schwierig werden, fing er auch noch an mich zu drängen.

„Ich... ich wollte dir noch sagen, dass ich... dass ich..."

Verdammt! Warum stotterte ich denn so?

Tom zog nun auch noch seine andere Augenbraue nach oben. Unter anderen Umstände hätte ich vielleicht sogar gelacht. Doch im Moment konnte ich nur daran denken, dass ich mich am liebsten in Luft auflösen würde. Warum durchdachte ich eigentlich nie etwas? Ich sollte doch schön langsam wissen, dass man vorsichtig damit sein musste, Geheimnisse in Tom's Nähe preiszugeben. Auch wenn ich ihn sehr mochte, brachte ich doch durch mein Geständnis, das immer noch ausstand, meine gesamte Mission in Gefahr.

Und waren wir mal ehrlich, auch wenn Tom nicht so schnell eingeschnappt wäre, würde es doch niemand gerne hören, dass man am Anfang nur benutzt und manipuliert worden war.

„Ich warte Mia.", hörte ich Tom nun merklich genervt sagen.

In der Gefühlslage, in der er sich jetzt grade befand, konnte ich ihm auf keinen Fall die Wahrheit sagen.

Ich hatte jetzt genau zwei Möglichkeiten. Möglichkeit Nummer eins :Ich täuschte einen Anfall vor und stellte mich bewusstlos, oder Möglichkeit Nummer zwei: Ich improvisierte und erzählte ihm einfach irgendwas anderes.

Um ehrlich zu sein, wäre mir die Sache mit dem Bewusstlos werden sogar lieber, aber ich konnte nun mal überhaupt nicht schauspielern und Tom würde es sofort durchschauen. Also blieb mir eigentlich nur Möglichkeit Nummer zwei. Improvisieren. Na super.

„Ich wollte dir nur noch mal sagen, dass... Naja dass ich..."

„Mia, Merlin sei Dank, du bist endlich aufgewacht!", unterbrach Lyssa mein bemitleidenswertes Gestotter.

Sie war heute eindeutig meine Heldin. Wenn ich wieder aus diesem Bett aufstehen durfte, hatte sie so Einiges gut bei mir.

Anders als ich wirkte Tom jedoch nicht so glücklich über den neuen Besuch.

Er küsste mich schnell und verschwand dann, ohne sich auch nur einmal umzudrehen, aus dem Krankenflügel. Im Moment war mir das aber herzlich egal. So musste ich ihm wenigstens nichts mehr erzählen, fürs Erste.

„Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht! Geht's dir wieder einigermaßen gut, oder brauchst du was? Ich kann dir im Handumdrehen alles besorgen was du haben willst. Möchtest du vielleicht was essen, oder..."

„Ich glaube sie möchte nur, dass du endlich still bist.", unterbrach Dylan seine Schwester.

Ich habe gar nicht bemerkt, dass auch er gekommen ist, um zu sehen, wie es mir geht.

„Danke Lyssa, aber ich brauche gar nichts. Bitte mach dir keine Sorgen um mich, Mir geht's bestens.", versuchte ich sie zu beruhigen.

Daraufhin bildete sich ein großes Lächeln auf ihrem Gesicht.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt