Ich flehe dich an

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Er musste also etwas mit mir klären. Warum hatte ich bloß das Gefühl, dass das nur in einer riesigen Katastrophe enden konnte?

Ich starrte ihn immer noch geschockt, aber auch irgendwie neugierig an und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte.

Die beiden Todesser standen immer noch hinter mir und versperrten somit auch den einzigen Ausgang aus dieser Katastrophe. Und selbst wenn sie nicht hier gewesen wären, konnte ich mit Sicherheit behaupten, dass ich keine Chance gehabt hätte zu entkommen. Tom würde mich schneller verhexen als ich blinzeln konnte. Die einzige Möglichkeit die mir blieb war darauf zu warten was er mir zu sagen hatte. Und hoffen. Ich konnte eigentlich nur hoffen, dass er nicht immer noch so wütend auf mich war. Schließlich war mein Verschwinden aus seiner Sicht der Dinge schon über 50 Jahre her. Er hatte mir doch schon bestimmt verziehen.

Obwohl ich versuchte mir das einzureden, wusste ich tief in meinem Inneren, dass das eine Lüge und Einbildung sondergleichen war.

Voldemort hatte bestimmt noch nie in seinem Leben verziehen, also warum sollte er hierbei eine Ausnahme machen? Ich konnte nur auf das Beste hoffen.

Plötzlich kam wieder Bewegung in den Raum und brachte mich damit aus meinen Gedanken.

Tom... Nein Voldemort, ich sollte mir wirklich langsam merken, dass das hier auf keinen Fall Tom war, hatte seinen Anhängern soeben mit einer Handbewegung klar gemacht, dass sie hier ganz und gar nicht mehr gebraucht wurden.

Ich stand zwar mit meinem Rücken zu den Beiden, aber ich konnte mir schon in etwa vorstellen, dass sich die Beiden zuerst tief verbeugt hatten, bevor sie rückwärts gehend aus dem Raum verschwanden und hinter sich die Tür schlossen.

Nun waren er und ich also alleine in einem Raum.

Na ganz super.

Früher hätte ich alles dafür gegeben mit Tom alleine zu sein, aber im Moment wünschte ich mir die Todesser sogar zurück.

Voldemort richtete seine Aufmerksamkeit nun vollkommen auf mich und ich wünschte mir inständig, dass sich ein Loch unter mir auftat und mich verschluckte, hier und jetzt, aber nichts dergleichen passierte. Stattdessen lieferten Voldemort und ich uns ein Starr - Duell, dass er nach nur wenigen Sekunden gewann. Ich hielt es einfach nicht aus seine kalten Augen, die nichts außer Hass und Verachtung ausstrahlten, anzusehen. Meinen Mut hatte ich vollkommen verloren und so stand ich einfach so da... Mitten in einer Halle, allein, mit dem gefährlichsten dunklen Zauberer dieses Zeitalters.

Ich wollte ihn eigentlich um Verzeihung bitten und dann so schnell wie möglich zurück in die Vergangenheit reisen um dort mit Tom glücklich zu werden. Mit meinem Tom. Doch daraus schien irgendwie nichts zu werden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich Schritte.

Ich wagte es gar nicht aufzusehen, doch ich konnte mir schon vorstellen, dass Tom auf mich zuging. Ich starrte immer noch den dreckigen Marmorboden an.

„Warum bist du einfach abgereist?", fragte mich nun eine kalte Stimme.

Gänsehaut bildete sich an meinem ganzen Körper.

„Ich... ich konnte nicht anders. Dumbledore hat... "

„Dumbledore.", unterbrach er mich belustigt. „Du hast dich doch sonst auch nicht sonderlich an die Anweisungen dieses alten Trottels gehalten. Du hast dich immer gegen ihn durchgesetzt, aber du hast es nicht für nötig gehalten dich auch gegen die Anordnung zurückzureisen zu wehren. Die Tatsache, dass ich bei dir war, war also nicht wichtig genug für dich.", führte er weiter aus.

Das war nicht war. Gegen diese Anweisung hätte ich mich niemals durchsetzten können. Oder?

Um fair zu sein hatte ich es auch nicht oft genug versucht, aber das konnte ich ihm jetzt wohl nicht sagen. Er würde mich auf der Stelle umbringen.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt