Verletzte Gefühle, Schokofrösche und die etwas anderen Weasley-Zwillinge

3.6K 174 45
                                    

Heute wachte ich super glücklich und gut gelaunt auf. Wenn das das Gefühl war, wenn man sich verliebt hatte, wollte ich es nie wieder missen. Ich könnte die ganze Welt umarmen, sogar Snape. Nicht einmal die Tatsache, dass wir heute schon wieder verschlafen hatten, konnte meine Stimmung dämpfen. Ob es Tom genauso ging? Da war ich mir sicher, schließlich hatte ich seinen schneller gehenden Atem genau gespürt. Der gestrige Abend war an uns beiden wahrscheinlich nicht spurlos vorbeigegangen.

Ich versuchte gerade verzweifelt, Lyssa zu wecken, als mir siedend heiß einfiel, dass wir beide heute schon wieder zu spät zu Verteidigung gegen die dunklen Künste kommen würden. Ich war mir sicher, dass wir diesmal nicht ohne Nachsitzen aus der Sache rauskommen würden.

Als sich meine Freundin nach geschlagenen zehn Minuten auch dazu entschieden hatte aufzustehen, machten wir uns langsam fertig, wir waren ja ohnehin schon zu spät.

Danach schlenderten wir zum Unterricht. Vor dem Klassenzimmer blieben wir allerdings stehen. Wollten wir jetzt wirklich in den Unterricht platzen?

Doch Lyssa kam mir zuvor und stieß die Tür auf. Na ganz toll, als würden uns nicht sowieso schon Alle im Raum anstarren.

Wie vermutet bekamen wir nicht nur Punkteabzug für unser Zuspätkommen, nein, wir durften heute auch noch eine Stunde Nachsitzen.

Etwas weniger motiviert, setzte ich mich neben meinen Banknachbarn Orion und versuchte Professor Merrythought so gut es ging zuzuhören. Doch es klappte einfach nicht. Meine Gedanken wanderten ständig zu ihm.

Nach dieser, mehr oder weniger, hilfreichen Stunde, machte ich mich auf zu Wahrsagen. Obwohl ich dieses Fach eigentlich nicht leiden konnte, freute ich mich heute sogar darauf, würde es doch bedeuten, dass Tom wieder neben mir saß.

Doch als ich mich mit einem fröhlichen „Guten Morgen!" und einem Lächeln neben ihn setzte, starrte er mich einfach nur an. Was sollte denn das bitte bedeuten? Wie konnte er denn nach gestern schon wieder schlecht gelaunt sein?

„Ich freue mich heute wirklich schon auf die Nachhilfestunde mit dir.", versuchte ich ihn in ein Gespräch zu verwickeln.

„Und warum, wenn ich fragen darf? Du hasst Arithmantik doch.", gab er kalt zurück.

Warum war er nur so abweisend?

„Na wegen dir natürlich!", antwortete ich ihm verzweifelter.

Mit einem desinteressierten „Aha." drehte er sich von mir weg und begann in die Kristallkugel vor ihm zu starren. War das sein Ernst? War ich ihm doch nicht so wichtig, wie ich es mir vorher gedacht hatte? Aber warum küsste er mich dann?

Völlig verwirrt und mit mehr als gemischten Gefühlen, ließ ich die Stunde an mir vorbei ziehen. Jetzt musste ich nur noch Zaubertränke neben ihm aushalten.

Als auch dies geschafft und Tom bereits aus dem Klassenzimmer gegangen war, seufzte ich. Noch nie so sehr wie heute wünschte ich mir meine Freunde bei mir zu haben. Meine richtigen Freunde. Harry, Ron und Hermine.

Obwohl ich Lyssa und die Anderen niemals eintauschen würde, sie hatten eben noch nicht so viel mit mir durchgemacht. Ich vermisste einfach alles aus meiner Zeit, sogar Draco.

Als ich die Klingel hörte, wurde mir bewusst, dass ich eigentlich schon längst im Arithmantik-Unterricht sein sollte, doch die Träne die sich gerade ihren Weg über meine Wange bahnte, hielt mich zurück. Warum hatte ich mich nur auf diese dämliche Mission eingelassen? Tom Riddle ändern... Das konnte doch gar nicht funktionieren!

„Mia, solltest du nicht schon längst im Unterricht sein?"

Dumbledore. Der auch noch. Er war es doch, der Schuld an Allem hatte!

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt