Das Finden von Lösungen

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Heute wurde ich, anders als sonst, nicht von meinem Wecker, sondern von einer laut schreienden Frauenstimme geweckt.

Frauenstimme?

Was, bei Merlins Bart, hatte eine Frau in unserem Schlafsaal zu suchen?

Langsam machte ich meine Augen auf und schlagartig fiel mir wieder ein, wo ich mich befand.

Ich war nicht mal in der Nähe meines Bettes, sondern immer noch im Krankenflügel. Stück für Stück kamen mir die Erinnerungen von letzter Nacht wieder in den Sinn.

Ich hatte die Kammer des Schreckens geöffnet, in der Hoffnung, es würde Charlus Potter treffen. Doch ich konnte doch nicht ahnen, dass Mia so schrecklich dumm war und den Basilisken selbst töten wollte. Dadurch wäre der Mensch fast gestorben, den ich auf keinen Fall tot sehen wollte.

Plötzlich wurde ich streng an meiner Schulter gerüttelt. Wer auch immer das war, war äußerst mutig mich so zu behandeln.

Ruckartig schoss mein Kopf in die Höhe und mit einem eiskalten Blick starrte ich in die Richtung des Störenden. Ich wollte schon eine Drohung aussprechen, da blickte ich in die genauso kalt aussehenden Augen der Stationsschwester, die mir erneut drohte mir Hauspunkte abzuziehen, wenn ich nicht sofort verschwand.

Widerwillig stand ich auf, ohne dabei Mia's Hand loszulassen. Ich musste sie die ganze Nacht gehalten haben.

„Na wird's bald? Miss Ashford braucht jetzt Ruhe bis wir herausgefunden haben, was mit ihr geschehen ist. Und das können wir auch gut ohne Ihre Hilfe.", sagte sie streng.

Hatte ich grade richtig gehört? Man wusste nicht was mit ihr geschehen war? Einleuchtend war diese Tatsache schon, da ja niemand außer mir und Mia wusste, welches Monster sich in der Kammer befindet. Aber wie sollte sie denn dann geheilt werden? Ich konnte doch unmöglich sagen, dass ich wusste, dass es ein Basilisk war, der sie angegriffen hatte. Wenn ich das tat, konnte ich gleich mit dem nächsten Zug zurück nach London in mein „zu Hause" fahren. Auch wenn ich Mia helfen wollte hatte ich darauf keine Lust. Ich musste mir etwas anderes einfallen lassen.

Mit einem knappen Nicken und einem letzten Blick auf das schlafende Mädchen verließ ich den Krankenflügel. Ich musste ohnehin zum Unterricht.

Wie jeden Dienstag hatten wir in den ersten beiden Stunden Zaubertränke, doch anders als sonst konnte ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren. Wie denn auch? Selbst wenn ich versuchte nicht an Mia zu denken klappte das nur mäßig. Schließlich saß sie in diesem Fach neben mir und brachte mich oft durch ihre eigene Sturheit und die ewigen Diskussionen mit ihr zum Durchdrehen. Doch wenn ich ehrlich war fehlte mir das heute sogar.

Slughorn trug uns gerade auf, dass wir uns heute einen Trank unserer Wahl aussuchen durften und mehrere Stunden dafür Zeit hatten. Als Belohnung dafür würden wir eine Überraschung bekommen. Als er uns das verkündete klopfte er dumm kichernd auf irgendwas das sich unter einem Tuch verbarg. Ich hatte im Moment zwar anderes, Wichtigeres zu tun, aber eine Gelegenheit Slughorn zu zeigen, dass man meine Intelligenz mit keinem anderen in diesem Raum vergleichen konnte, wollte ich einfach nicht auslassen.

Also suchte ich mir einen der schwierigsten zu brauenden Tränke aus und begann, ordentlich wie immer, alles sorgfältig vorzubereiten. Es wäre doch fast schon gelacht, wenn ich diese Belohnung nicht bekommen würde, obwohl es mir nicht unbedingt um den Preis, sondern eher um die Tatsache ging, dass ich gewonnen hätte.

So vertieft in die Arbeit fiel es mir eigentlich gar nicht so schwer Mia aus meinen Gedanken zu verbannen, obwohl das Bild ihres Gesichtes manchmal einfach so und ohne Vorwarnung in meinem Geist auftauchte. Was auch immer das zu bedeuten hatte, ich wollte es nicht.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt