Ein riskanter Plan mit Folgen

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Es schneite. Das erste Mal in diesem Schuljahr und ich... Ich konnte mich nicht wirklich darüber freuen. Es war bereits Anfang Dezember und meine Gefühle waren immer noch verletzt. Ich hatte seit gut einem Monat nicht mehr mit Tom geredet und ihn auch, so gut es eben ging, ignoriert.

Ich saß gerade in der Bibliothek mit Carol. Es war Samstag und die Ravenclaw versuchte mir seit mehr als zwei Stunden zu erklären, welche Unterschiede die slawischen und germanischen Zahlentabellen aufwiesen. Ich musste es einfach verstehen.

Seit ich keine Nachhilfestunden mehr nahm, waren meine Arithmantiknoten in den Keller gesunken. Eigentlich war es mir vollkommen egal, doch Professor Vektor hatte gedroht meine Familie über meine „Katastrophalen Leistungen" zu informieren und das könnte alles auffliegen lassen.

Gerade als ich meinen Kopf erneut auf die Tischplatte fallen ließ, kam Orion auf uns zu. Ja, ich und Orion hatten uns in den letzten Wochen angefreundet. Es hatte eigentlich alles damit angefangen, dass ich ihn einmal bei einem Test in Verteidigung gegen die dunklen Künste abschreiben ließ. Seit dem hatten wir immer mehr miteinander gesprochen und sind schließlich Freunde geworden.

„Hey Mia, hast du Lust mit mir nach draußen zu gehen? Es ist im Moment zwar etwas kalt, aber ich liebe Schnee!"

Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken stand ich auf, verabschiedete mich von Carol mit einer langen Umarmung und zog Orion mit mir aus dem Raum. Wenn sich schon eine Möglichkeit anbot Arithmantik zu beenden, musste man sie doch nutzen, oder?

Ich liebte Hogwarts im Winter auch. Es sah einfach alles so friedlich aus.

Orion und ich waren gerade aus dem Schloss getreten, da wurden wir von Lyssa, Alphard, Dylan und Charlus von allen Seiten her mit Schneebällen beworfen. So viel zu „friedlich"! Na, wenn sie Krieg wollten, konnten sie den gerne haben.

Sofort liefen wir beide hinter einen Baum und zauberten uns einen riesigen Haufen Schneebälle, die wir wie die Verrückten umher schossen. Wir trafen zwar so gut wie nie unsere Ziele, hatten jedoch unglaublich viel Spaß. So viel gelacht hatte ich schon lange nicht mehr.

Nach einer langen Zeit, die wir nur mit dem Bekämpfen der Anderen verbrachten, gingen wir zurück ins Schloss. Mir war furchtbar kalt und ich zitterte am ganzen Körper. Es war eindeutig ein Nachteil in dieser Zeit, dass Frauen nicht mal im Winter Hosen anziehen durften.

„Wollen wir uns noch heiße Schokolade holen gehen?", fragte Lyssa soeben in die Runde.

Mit Zustimmung von allen Seiten gingen wir in die große Halle und setzten uns an unseren üblichen Platz.

„Mia, können wir kurz unter vier Augen sprechen?", fragte mich Charlus plötzlich.

Ich konnte mir echt nicht vorstellen, was er vorhatte. Doch als ich Septimus wieder vor der großen Halle stehen sah, wurde es mir klar.

„Ihr wollt euren Streich also heute spielen, oder?"

Verblüfft sahen mich die Beiden an, nickten danach aber. Es gab für sie eigentlich keinen Grund auch nur ansatzweise verblüfft zu sein, schließlich sprach ich sonst nie mit Septimus. Es war klar, was sie mit mir besprechen wollten.

„Hast du dir denn etwas einfallen lassen, wie wir in den Slytheringemeinschaftsraum kommen?", richtete Septimus die Frage an mich.

Um ehrlich zu sein ja. Naja. Ich hatte es mir nicht wirklich selbst ausgedacht sondern übernommen... Von Hermine. Vor ein paar Tagen hatte ich mich daran erinnert, dass Harry und Ron auch einmal in den Slytheringemeinschaftsraum eingedrungen waren ohne aufzufallen. Hermine hatte damals einen Vielsafttrank gebraut. Wie es der Zufall wollte, hatten wir vor etwas mehr als einem Monat in Zaubertränke besagten Trank gebraut.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt