Wie konntest du nur?

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„Geh da nicht rein.", war das Einzige was er sagte.

War das sein verdammter Ernst? Glaubte er wirklich, dass ich mich davon abhalten lassen würde, jetzt sofort in die Mädchentoilette zu stürmen?

Andererseits wirkte er wirklich besorgt. Hatte er vielleicht Angst, dass mir was passieren konnte? War der Basilisk etwa immer noch genau hinter dieser Tür? Hatte Tom es etwa nicht geschafft das Monster zurück in die Kammer zu schicken?

All diese Fragen schwirrten durch meinen Kopf, doch ich konnte meinem Freund keine einzige stellen. Ich war einfach viel zu verwirrt.

Tom hielt mich immer noch am Arm fest.

„Komm, lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen.", versuchte er mich davon zu überzeugen, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen.

Doch ich musste einfach wissen was vorgefallen war.

Deshalb schüttelte ich auch meinen Kopf.

„Nein, ich werde nicht gehen. Nicht bevor du mir verraten hast was du da drinnen gemacht hast. Und, vor allem, was sich hinter der Tür verbirgt.", entgegnete ich ihm trotzig.

Mein Gryffindormut war also letztendlich doch zu mir zurückgekehrt.

Tom sah mich für einen Moment sprachlos an. Offensichtlich versuchte er gerade angestrengt sich eine glaubhafte Geschichte einfallen zu lassen.

„Ich weiß, dass sich die Kammer des Schreckens hier befindet... Naja der Eingang.", kam ich ihm zuvor.

Moment... Was hatte ich da grade gesagt?

In dem Moment als diese Worte meinen Mund verlassen hatten, bereute ich sie. Durch die ganze Aufregung hatte ich einfach die Nerven verloren.

Tom sah mich nun völlig verwirrt an, aber auch ein wenig interessiert.

„Woher weißt du das?", fragte er mich nun mit monotoner Stimme.

Verdammt.

„Ich habe davon gelesen. In einem Buch aus der verbotenen Abteilung. Als ich dann einmal in dieser Toilette war und mir meine Hände waschen wollte, fiel mir auf, dass ein Wasserhahn nicht funktionierte. Dann erkannte ich ein kleines Symbol auf der Seite. Eine kleine Schlange. Da war es mir klar, dass dies der Eingang zur Kammer sein musste.", versuchte ich ihm die Situation so glaubwürdig wie möglich zu erklären.

Anscheinend glaubte er mir, da sich sein Griff um meinen Arm wieder deutlich lockerte. Ich musste wirklich aufpassen, dass ich mich nicht erneut verplapperte.

„Also, was hast du da drinnen gemacht?", fragte ich nochmals.

Natürlich wusste ich genau, dass er die Kammer geöffnet und vermutlich auch den Basilisken befreit hatte, doch das konnte ich ihm unmöglich sagen.

„Ich hatte ein Geräusch aus der Toilette gehört. Das war alles. Da ich ein Vertrauensschüler bin, musste ich selbstverständlich nach dem Rechten sehen.", erklärte mir mein Freund selbstsicher.

„Und warum kann ich dann nicht in die Toilette gehen?", fragte ich ihn mit einem wissenden Grinsen.

Er hatte keinen Grund mir das zu verbieten.

Anscheinend wusste er auf diese Frage keine gute Antwort, denn er seufzte genervt auf. Das eindeutige Zeichen dafür, dass er wusste er hatte verloren.

„Na gut. Wenn du es genau wissen willst, habe ich dich grade angelogen. Ich weiß vom Eingang der Kammer und ich weiß auch wie man sie öffnet. Ich bin... nämlich der Erbe von Slytherin."

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt