Die Flucht nach Hause, Kopfzerbrechen und Rachegedanken...

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01.06.1996

Dumbledore war also tot und Tom war der Grund dafür.

Nein, Voldemort war der Grund. Ich durfte die Beiden nicht auf ein und dieselbe Stufe stellen. Auch wenn es den einen ohne den anderen nicht geben würde unterschieden sie sich in vielen Dingen. Tom war mir gegenüber meist immer zuvorkommend, er hatte das schönste Lachen der Welt, er kümmerte sich um mich und war manchmal sogar romantisch. Voldemort dagegen war einfach nur rachsüchtig, herzlos und hatte womöglich eine schwarze Seele...

Wenn er sie überhaupt noch hatte.

Hatte Tom eigentlich Horcruxe erschaffen, oder nicht? Wenn nicht, dann müsste er doch mittlerweile 70 Jahre alt sein, oder noch älter. Sah Tom denn noch wie ein Mensch aus?

Diese Fragen brannten mir alle unter den Nägeln, doch ich konnte McGonagall keine einzige fragen. Das war auch nicht unbedingt nötig, denn soeben begann sie erneut zu sprechen.

„Ich weiß, dass Sie die Information über den Tod unseres geliebten Schulleiters traurig stimmt, aber ich muss Ihnen weiters mitteilen, dass es hier auf Hogwarts nicht mehr sicher für Sie sein wird. Dadurch dass Sie in die Vergangenheit gereist sind, weiß auch Voldemort, dass Sie sich hier irgendwo aufhalten müssen. Er hat noch all seine Erinnerungen."

Das war eindeutig zu viel für mich.

Ich war also nicht nur in einer Welt, die kein Bisschen besser war, als die die ich eigentlich verändern sollte, nein, jetzt war auch noch Dumbledore tot und ich auf der potenziellen Abschussliste von Voldemort.

Er konnte sich also noch an alles erinnern. Aber warum? Hatte man ihm denn nicht das Gedächtnis gelöscht? Schließlich musste Dumbledore doch gewusst haben, dass er die Erinnerung an mich früher oder später gegen mich verwenden könnte. Was wenn er mich wirklich aufsuchen wollte? Wollte er das überhaupt, oder war es einfach nur eine Sicherheitsmaßnahme die die Professorin traf um mich und die Schule vor möglichen Angriffen zu schützen? Aber war ich denn in diesem Fall überhaupt irgendwo sicher? War mein zu Hause nicht das offensichtlichste Versteck für mich?

„Ihre Habseligkeiten wurden alle schon zu Ihren Eltern gebracht.", wandte sich die Professorin nun wieder an mich. „Keine Sorge, es wird schon alles gut gehen. Wenn Sie mir nun bitte folgen."

Mit diesen Worten tätschelte sie mir beruhigend auf den Arm und ging dann vor mir aus ihrem Büro. Langsam folgte ich ihr.

Nach einigen Minuten kamen wir dann in einem verlassenen Raum an. Ich hatte gar nicht gewusst, dass ein Zimmer wie dieses überhaupt existierte. Es war ziemlich klein... Schon fast wie eine Besenkammer. Darin stand nichts, außer eines großen Kamins. Ich sollte also mit Flohpulver nach Hause reisen.

Nach Hause...

Ein ungewöhnliches Kribbeln breitete sich in mir aus, als ich an meine Eltern dachte. Wie würde es wohl sein die Beiden nach einer solch langen Zeit wieder in die Arme zu nehmen? Ich hatte sie wirklich vermisst.

Schnell verabschiedete ich mich bei Professor McGonagall, stellte mich in den Kamin, nahm mir eine handvoll Pulver und sagte laut und deutlich die Adresse unseres Hauses.

Schon nach wenigen Sekunden landete ich dann auch sicher mitten in meinem Wohnzimmer. Meine Eltern waren nicht da.

Warum denn auch? Schließlich kam ich ja nur von einer einjährigen Mission zurück. Wer wollte da schon von seinen Eltern begrüßt werden?

Ein wenig gekränkt ließ ich meinen Blick durch den großen Raum schweifen. Es war alles so wie immer.

Ein heller Raum mit großen Fenstern die den Blick auf einen riesigen Garten freigaben. In der Mitte des Raumes stand ein gemütliches Sofa mit zwei dazu passenden Polstersesseln. Ein Klavier befand sich in der Ecke und überall standen Bücherregale, die dem Zimmer, gemeinsam mit den vielen Bildern an den Wänden, eine gemütliche Atmosphäre verliehen.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt