Das Gefühlschaos beginnt

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Schon als ich heute Morgen aufwachte, hatte ich ein ungutes Gefühl. Dieser Tag brachte entweder etwas Gutes oder etwas Schlechtes. Ich war mir nur noch nicht ganz sicher, welche der beiden Möglichkeiten eintreffen würde. Außerdem bezweifelte ich, dass ich es herausfinden wollte.

„Du kleine, tollpatschige Idiotin!", schrie eine meiner Zimmergenossinnen gerade durch den Raum und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Ob es Lucretia oder Isabelle war, wusste ich jedoch nicht. Ich hatte keine Ahnung, wie sich ihre Stimmen anhörten.

„Ich bin keine Idiotin. Es... Es tut mir wirklich Leid. Es war wirklich ein Versehen.", hörte ich nun Lyssa traurig antworten.

Eigentlich wollte ich mich ja aus allen Streitereien so gut es ging heraushalten, jedoch konnte und wollte ich Lyssa, und mich ehrlich gesagt auch nicht, länger dem Geschrei aussetzten.

Also rollte ich mich aus meinem Bett und stellte mich neben meine beste Freundin. Nun konnte ich auch erkennen, wer hier so herumschrie. Merlin, in dieser Zeit hatte ich auch nie meine geliebte Ruhe am Morgen.

Gerade als Lucretia wieder etwas sagen wollte, unterbrach ich sie mit einer Frage.

„Worum geht es denn hier überhaupt und muss man deshalb so schreien?"

„Du willst wissen worum es geht? Deine kleine Freundin hier, hat mein Ballkleid für heute Abend zerstört!"

Ach du meine Güte. Warum, um Alles in der Welt, waren denn alle so fokussiert auf diesen idiotischen Ball? Wenn es nach mir ginge, würde ich dort heute mit Hosen hingehen.

Das ging aber allerdings aus zwei Gründen nicht. Grund Nummer eins: Tom würde mich wirklich umbringen und Grund Nummer zwei: in dieser Zeit wäre es ein riesiger Skandal, wenn ich, als Mädchen, eine Hose tragen würde.

„Aber ich hab' das echt nicht gewollt, Mia hilf mir bitte!", hörte ich nun Lyssa betteln.

Am liebsten wäre ich aus dem Zimmer geflüchtet.

„Lyssa hat das ganz bestimmt nicht mit Absicht gemacht. Aber wenn ich mal fragen darf. Was ist überhaupt passiert?"

Als hätte Lucretia auf das Stichwort gewartet, holte sie das Kleid vom Bett. Erst jetzt bemerkte ich, dass Isabelle immer noch seelenruhig schlief. Ich musste sie wirklich fragen, wie sie das machte. Das Kleid hatte einen großen Brandfleck. Wollte ich überhaupt wissen, wie Lyssa das angestellt hatte?

„Naja. Ich meine es ist zwar ein großer Fleck, aber warum genau zaubert ihr ihn nicht einfach weg?"

Ich konnte das Problem an der Sache einfach nicht verstehen.

Die Beiden starrten mich einfach an. Was denn? Sooo abwegig war meine Idee ja echt nicht.

Lucretia nahm ihren Zauberstab und reparierte ihr Kleid, stürmte ins Bad und ließ mich mit Lyssa im Zimmer stehen. Diese begann jetzt laut zu lachen. Obwohl ich eigentlich nicht so gut gelaunt war, musste ich in ihr Lachen einstimmen.

Als wir uns fertiggemacht hatten, gingen wir los zum Zaubertränke-Klassenzimmer. Das Frühstück hatten wir, Dank des Kleiderdebakels, wiedermal verpasst.

Der Unterricht begann und ich war sehr verwundert, dass mein liebster Banknachbar noch gar nicht hier war. Tom würde niemals zu spät kommen. Das passte wirklich nicht zu ihm. Die einzige Erklärung, die mir zu seinem Fernbleiben einfiel, war jene, dass er gestorben war.

Doch gerade als ich den Gedanken fertig gedacht hatte, ging die Tür auf und ein völlig verschlafen aussehender Riddle kam herein. Da er einer von Slughorns Lieblingen war, bekam er allerdings keine Strafe.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt