Ich und ein Monstrum von Brautjungfernkleid

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Nachdem ich gestern, Dank dem Streit zwischen mir und Tom, erst spät ins Zimmer zurückgekehrt war, hatte ich heute verschlafen.

Keine Seltenheit bei mir und normalerweise auch nicht wirklich ein Problem. Aber die Betonung lag eben auf normalerweise.

Heute konnte ich es mir unter keinen Umständen leisten auch nur ein paar Minuten zu spät zu sein, ansonsten würde mich Lyssa wahrscheinlich umbringen. Nach ihrer Hochzeit, verstand sich.

Tom, der sich übrigens wieder ein wenig beruhigt hatte, saß gerade fluchend auf seinem Bett und versuchte, so gut es eben ging, den Wecker auszuschalten. Dieses Vorhaben klang jedoch leichter als gedacht, denn ein Zauber lag auf dem nervtötenden Objekt.

Wem wir das zu verdanken hatten war klar. Lyssa.

Da ich ja dazu neigte zu spät aufzustehen, was ja auch heute der Fall war, hatte sich meine beste Freundin etwas einfallen lassen. Sie hatte mir eine Eule zukommen lassen. Um das Bein des Tieres war ein Wecker gebunden, der, seit das kleine Federvieh hier gelandet war, unaufhörlich klingelte.

Das war vor zehn Minuten gewesen.

Mittlerweile hatte mein Freund seine Nerven vollkommen verloren und den Wecker aus dem Fenster geworfen. Ich konnte mir daraufhin ein Lachen nicht verkneifen. Er war aber auch mehr als süß, wenn er sich aufregte.

Natürlich bemerkte Tom sofort, dass ich mich über ihn amüsierte und schoss mir den tödlichsten Blick zu, den er aufbringen konnte.

Daraufhin konnte ich mich nicht mehr halten und begann laut loszulachen.

Ein genervtes Schnauben war zu hören und so gut es eben ging versuchte ich mein Lachen zu unterdrücken. Mit nur mäßigem Erfolg.

„Solltest du dich nicht langsam fertig machen? Sonst kommst du noch zu spät zu deiner kleinen Freundin und das wollen wir doch nicht.", wandte sich Tom nun genervt an mich.

Man sah ihm an, dass er sich gerade zusammenreißen musste, mich nicht hier und jetzt zu verhexen. Er mochte es eben nicht ausgelacht zu werden. Auch nicht von mir.

„Wie immer hast du fast recht, aber eben nur fast.", antwortete ich ihm gähnend.

Ich war immer noch schrecklich müde. Es war ja schließlich erst 8 Uhr morgens.

„Was willst du mir damit sagen?", antwortete mir mein Freund mit einer Gegenfrage.

Seine Augenbrauen zog er dabei beide nach oben. Seine Stimmung heute war wirklich wunderbar.

Augenverdrehend stand ich von meinem Bett auf und ging langsam auf ihn zu. Knapp vor ihm blieb ich stehen und küsste ihn leicht. Er erwiderte den Kuss zwar, doch an seiner Gereiztheit änderte das nicht viel.

Meine Hände waren immer noch um seinen Nacken geschlungen als ich ihm erklärte, dass nicht ICH mich fertig machen musste, sondern WIR.

„Das kann doch unmöglich dein Ernst sein Mia.", bekam ich darauf nur als Antwort.

Ich löste mich von ihm und sah ihn trotzig an.

„Und ob das mein Ernst ist!", entgegnete ich ihm schmollend und trat, wie ein kleines Kind, mit einem Fuß auf den Boden.

Bei Tom wirkte das allerdings eher weniger.

„Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie du dich doch in mir täuschst. Du solltest mich doch mittlerweile besser kennen."

Mit diesen Worten setzte er sich sichtlich amüsiert auf sein kleines, wackeliges Bett, das unter seinem Gewicht leicht quietschende Geräusche von sich gab.

Eine völlig andere Welt (Tom Riddle/Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt